Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Diese Mißerfolge veranlaßten die Construction mechanischer Vorrichtungen,
deren eine in den Fig. 501 und 502 abgebildet ist. Auf einer Grundplatte aus
durchscheinendem Materiale sind vier Paare von Klemmen angebracht, um die vier
Kerzen der Lampe aufzunehmen und ihnen den nöthigen Strom zuzuführen. Die
inneren vier Klemmstücke sind mit Metallstreifen aus Stahl und Kupfer versehen,
welche sich, wenn die Kerze herabgebrannt ist, stark erwärmen und in Folge der
ungleichen Ausdehnung beider Metalle krümmen. Hierdurch gelangt der betreffende

[Abbildung] Fig. 501.
[Abbildung] Fig. 502.

Automatischer Einschalter für Jablochkoff-Kerzen.

Metalldoppelstreifen mit dem ihm gegenüberstehenden Metallstift in Contact, wodurch
der Strom veranlaßt wird, statt durch die Kerze zu gehen, einen Elektromagnet,
Fig. 502, zu umkreisen. Letzterer zieht seinen plattenförmigen Anker an und dieser
bewirkt durch Drehung des mit ihm in Verbindung stehenden Doppelsperrhakens
und eines Sternrades die Drehung einer Daumenwelle. Unter dieser Welle befindet
sich ein kleines Kästchen aus Hartgummi mit so vielen voneinander isolirten Fächern,
als Kerzen benützt werden sollen. Die Fächer sind mit Quecksilber gefüllt und mit
bestimmten Kerzen verbunden. Der elektrische Strom tritt in die Welle ein, geht

Dieſe Mißerfolge veranlaßten die Conſtruction mechaniſcher Vorrichtungen,
deren eine in den Fig. 501 und 502 abgebildet iſt. Auf einer Grundplatte aus
durchſcheinendem Materiale ſind vier Paare von Klemmen angebracht, um die vier
Kerzen der Lampe aufzunehmen und ihnen den nöthigen Strom zuzuführen. Die
inneren vier Klemmſtücke ſind mit Metallſtreifen aus Stahl und Kupfer verſehen,
welche ſich, wenn die Kerze herabgebrannt iſt, ſtark erwärmen und in Folge der
ungleichen Ausdehnung beider Metalle krümmen. Hierdurch gelangt der betreffende

[Abbildung] Fig. 501.
[Abbildung] Fig. 502.

Automatiſcher Einſchalter für Jablochkoff-Kerzen.

Metalldoppelſtreifen mit dem ihm gegenüberſtehenden Metallſtift in Contact, wodurch
der Strom veranlaßt wird, ſtatt durch die Kerze zu gehen, einen Elektromagnet,
Fig. 502, zu umkreiſen. Letzterer zieht ſeinen plattenförmigen Anker an und dieſer
bewirkt durch Drehung des mit ihm in Verbindung ſtehenden Doppelſperrhakens
und eines Sternrades die Drehung einer Daumenwelle. Unter dieſer Welle befindet
ſich ein kleines Käſtchen aus Hartgummi mit ſo vielen voneinander iſolirten Fächern,
als Kerzen benützt werden ſollen. Die Fächer ſind mit Queckſilber gefüllt und mit
beſtimmten Kerzen verbunden. Der elektriſche Strom tritt in die Welle ein, geht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0702" n="688"/>
                <p>Die&#x017F;e Mißerfolge veranlaßten die Con&#x017F;truction mechani&#x017F;cher Vorrichtungen,<lb/>
deren eine in den Fig. 501 und 502 abgebildet i&#x017F;t. Auf einer Grundplatte aus<lb/>
durch&#x017F;cheinendem Materiale &#x017F;ind vier Paare von Klemmen angebracht, um die vier<lb/>
Kerzen der Lampe aufzunehmen und ihnen den nöthigen Strom zuzuführen. Die<lb/>
inneren vier Klemm&#x017F;tücke &#x017F;ind mit Metall&#x017F;treifen aus Stahl und Kupfer ver&#x017F;ehen,<lb/>
welche &#x017F;ich, wenn die Kerze herabgebrannt i&#x017F;t, &#x017F;tark erwärmen und in Folge der<lb/>
ungleichen Ausdehnung beider Metalle krümmen. Hierdurch gelangt der betreffende<lb/><figure><head>Fig. 501.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 502.</head><lb/><p>Automati&#x017F;cher Ein&#x017F;chalter für Jablochkoff-Kerzen.</p></figure><lb/>
Metalldoppel&#x017F;treifen mit dem ihm gegenüber&#x017F;tehenden Metall&#x017F;tift in Contact, wodurch<lb/>
der Strom veranlaßt wird, &#x017F;tatt durch die Kerze zu gehen, einen Elektromagnet,<lb/>
Fig. 502, zu umkrei&#x017F;en. Letzterer zieht &#x017F;einen plattenförmigen Anker an und die&#x017F;er<lb/>
bewirkt durch Drehung des mit ihm in Verbindung &#x017F;tehenden Doppel&#x017F;perrhakens<lb/>
und eines Sternrades die Drehung einer Daumenwelle. Unter die&#x017F;er Welle befindet<lb/>
&#x017F;ich ein kleines Kä&#x017F;tchen aus Hartgummi mit &#x017F;o vielen voneinander i&#x017F;olirten Fächern,<lb/>
als Kerzen benützt werden &#x017F;ollen. Die Fächer &#x017F;ind mit Queck&#x017F;ilber gefüllt und mit<lb/>
be&#x017F;timmten Kerzen verbunden. Der elektri&#x017F;che Strom tritt in die Welle ein, geht<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[688/0702] Dieſe Mißerfolge veranlaßten die Conſtruction mechaniſcher Vorrichtungen, deren eine in den Fig. 501 und 502 abgebildet iſt. Auf einer Grundplatte aus durchſcheinendem Materiale ſind vier Paare von Klemmen angebracht, um die vier Kerzen der Lampe aufzunehmen und ihnen den nöthigen Strom zuzuführen. Die inneren vier Klemmſtücke ſind mit Metallſtreifen aus Stahl und Kupfer verſehen, welche ſich, wenn die Kerze herabgebrannt iſt, ſtark erwärmen und in Folge der ungleichen Ausdehnung beider Metalle krümmen. Hierdurch gelangt der betreffende [Abbildung Fig. 501.] [Abbildung Fig. 502. Automatiſcher Einſchalter für Jablochkoff-Kerzen.] Metalldoppelſtreifen mit dem ihm gegenüberſtehenden Metallſtift in Contact, wodurch der Strom veranlaßt wird, ſtatt durch die Kerze zu gehen, einen Elektromagnet, Fig. 502, zu umkreiſen. Letzterer zieht ſeinen plattenförmigen Anker an und dieſer bewirkt durch Drehung des mit ihm in Verbindung ſtehenden Doppelſperrhakens und eines Sternrades die Drehung einer Daumenwelle. Unter dieſer Welle befindet ſich ein kleines Käſtchen aus Hartgummi mit ſo vielen voneinander iſolirten Fächern, als Kerzen benützt werden ſollen. Die Fächer ſind mit Queckſilber gefüllt und mit beſtimmten Kerzen verbunden. Der elektriſche Strom tritt in die Welle ein, geht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/702
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/702>, abgerufen am 22.11.2024.