in B weiter voneinander; es wirkt der Magnet in A stärker und in B schwächer, also werden in A die Kohlen voneinander entfernt, in B einander genähert. Dieses Spiel geht so lange fort, bis sich zwischen beiden Lampen das der Strom- stärke entsprechende Gleichgewicht hergestellt hat, was thatsächlich in kürzester Zeit erreicht ist. Es ist klar, daß man dann eine dritte Lampe C einschalten kann, die sich mit den zwei ersten Lampen, diese als Ganzes betrachtet, in's Gleichgewicht setzt u. s. w.
Die gleichmäßige Vertheilung der Ströme für die einzelnen Lampen wird durch Parallelschaltung und dadurch erreicht, daß der Querschnitt der Leitung immer derjenigen Stromstärke entspricht, die an der entsprechenden Stelle vorhanden
[Abbildung]
Fig. 491.
Schaltung der Lampen.
[Abbildung]
Fig. 492.
Gülcher's Stromvertheilung.
sein soll. Um dies zu erreichen, bildet man aus ebenso vielen Drähten, als Lampen betrieben werden sollen, ein Drahtbündel; die Drähte sind untereinander gleich stark und der Stromstärke entsprechend. Dieses aus z. B. sechs Drähten bestehende Bündel verbindet man mit einem Pole der Maschine, Fig. 492, und führt es bis zur Lampe I; hier zweigt man einen Leitungsdraht ab und führt die übrigen fünf Leitungsdrähte zur Lampe II, zweigt wieder einen Draht ab, führt die übrig- bleibenden vier Drähte zur Lampe III u. s. w. bis zur letzten Lampe VI, für welche noch ein Draht übrig bleibt. Ein zweites, dem ersten gleiches Bündel wird mit dem zweiten Pole der Maschine verbunden und bis zur letzten Lampe (VI) geführt; dort zweigt man einen Draht ab und führt die übrigen fünf Drähte zur Lampe V u. s. w., bis für die Lampe I nur mehr ein Draht übrig bleibt, der mit ihr verbunden wird. Aus der Figur ist leicht zu ersehen, daß die Weglängen
in B weiter voneinander; es wirkt der Magnet in A ſtärker und in B ſchwächer, alſo werden in A die Kohlen voneinander entfernt, in B einander genähert. Dieſes Spiel geht ſo lange fort, bis ſich zwiſchen beiden Lampen das der Strom- ſtärke entſprechende Gleichgewicht hergeſtellt hat, was thatſächlich in kürzeſter Zeit erreicht iſt. Es iſt klar, daß man dann eine dritte Lampe C einſchalten kann, die ſich mit den zwei erſten Lampen, dieſe als Ganzes betrachtet, in’s Gleichgewicht ſetzt u. ſ. w.
Die gleichmäßige Vertheilung der Ströme für die einzelnen Lampen wird durch Parallelſchaltung und dadurch erreicht, daß der Querſchnitt der Leitung immer derjenigen Stromſtärke entſpricht, die an der entſprechenden Stelle vorhanden
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Fig. 491.
Schaltung der Lampen.
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Fig. 492.
Gülcher’s Stromvertheilung.
ſein ſoll. Um dies zu erreichen, bildet man aus ebenſo vielen Drähten, als Lampen betrieben werden ſollen, ein Drahtbündel; die Drähte ſind untereinander gleich ſtark und der Stromſtärke entſprechend. Dieſes aus z. B. ſechs Drähten beſtehende Bündel verbindet man mit einem Pole der Maſchine, Fig. 492, und führt es bis zur Lampe I; hier zweigt man einen Leitungsdraht ab und führt die übrigen fünf Leitungsdrähte zur Lampe II, zweigt wieder einen Draht ab, führt die übrig- bleibenden vier Drähte zur Lampe III u. ſ. w. bis zur letzten Lampe VI, für welche noch ein Draht übrig bleibt. Ein zweites, dem erſten gleiches Bündel wird mit dem zweiten Pole der Maſchine verbunden und bis zur letzten Lampe (VI) geführt; dort zweigt man einen Draht ab und führt die übrigen fünf Drähte zur Lampe V u. ſ. w., bis für die Lampe I nur mehr ein Draht übrig bleibt, der mit ihr verbunden wird. Aus der Figur iſt leicht zu erſehen, daß die Weglängen
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in B weiter voneinander; es wirkt der Magnet in A ſtärker und in B ſchwächer,
alſo werden in A die Kohlen voneinander entfernt, in B einander genähert.
Dieſes Spiel geht ſo lange fort, bis ſich zwiſchen beiden Lampen das der Strom-
ſtärke entſprechende Gleichgewicht hergeſtellt hat, was thatſächlich in kürzeſter Zeit
erreicht iſt. Es iſt klar, daß man dann eine dritte Lampe C einſchalten kann, die
ſich mit den zwei erſten Lampen, dieſe als Ganzes betrachtet, in’s Gleichgewicht
ſetzt u. ſ. w.
Die gleichmäßige Vertheilung der Ströme für die einzelnen Lampen wird
durch Parallelſchaltung und dadurch erreicht, daß der Querſchnitt der Leitung
immer derjenigen Stromſtärke entſpricht, die an der entſprechenden Stelle vorhanden
[Abbildung Fig. 491.
Schaltung der Lampen.]
[Abbildung Fig. 492.
Gülcher’s Stromvertheilung.]
ſein ſoll. Um dies zu erreichen, bildet man aus ebenſo vielen Drähten, als Lampen
betrieben werden ſollen, ein Drahtbündel; die Drähte ſind untereinander gleich
ſtark und der Stromſtärke entſprechend. Dieſes aus z. B. ſechs Drähten beſtehende
Bündel verbindet man mit einem Pole der Maſchine, Fig. 492, und führt es bis
zur Lampe I; hier zweigt man einen Leitungsdraht ab und führt die übrigen fünf
Leitungsdrähte zur Lampe II, zweigt wieder einen Draht ab, führt die übrig-
bleibenden vier Drähte zur Lampe III u. ſ. w. bis zur letzten Lampe VI, für
welche noch ein Draht übrig bleibt. Ein zweites, dem erſten gleiches Bündel wird
mit dem zweiten Pole der Maſchine verbunden und bis zur letzten Lampe (VI)
geführt; dort zweigt man einen Draht ab und führt die übrigen fünf Drähte zur
Lampe V u. ſ. w., bis für die Lampe I nur mehr ein Draht übrig bleibt, der
mit ihr verbunden wird. Aus der Figur iſt leicht zu erſehen, daß die Weglängen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/693>, abgerufen am 22.11.2024.
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