In einer gehobenen Lage des Stückes A ist der Arm m durch eine Kerbe in dem kleinen Hebel y, welcher bei x gleichfalls an das Stück A gelagert ist, festgehalten, hiermit das Echappement arretirt und die Zahnstange mit A verkuppelt.
Wenn aber A und somit der Hebel y sich der untersten Stellung nähert, so wird der letztere durch einen am Gestelle festsitzenden Stift ausgehoben, und das Echappement, sowie die Zahnstange x von A frei, worauf die früher beschriebene Nachschiebung der Kohlen stattfindet.
[Abbildung]
Fig. 474.
Differential-Lampe von Siemens & Halske.
Jede Lampe regulirt sich mit Rücksicht auf die Stromstärke; man kann daher eine Reihe von Lampen in einen Stromkreis oder auch in mehrere Stromkreise einer Maschine einschalten, in Parallel- oder Zweigleitungen; in letzterem Falle erhält man verschieden intensive Lichter. Wenn in einer Lampe die Kohlen abgebrannt sind, so erlischt sie und der Strom geht durch die Spule von großem Widerstande; um diesen Stromverlust zu vermeiden, wendet Siemens noch eine Contactvorrichtung an, welche einen kurzen Schluß bewirkt.
Bei den Differential-Lampen älterer Construction ist die untere Kohlenelektrode unbeweglich. Jetzt wird die untere Kohle in eine Hülse gesteckt, in der sich eine Spiralfeder befindet, welche die Kohle nach aufwärts drückt. Oben wird die Kohle gehemmt durch einen (bei Abnützung leicht auswechselbaren) Kupferring, dessen innerer Durchmesser dem Durchmesser der Kohle nahezu gleichkommt. Dadurch kann immer nur der konisch zu- gespitzte Theil hervortreten. Die Länge jeder Kohle beträgt 40 Centimeter, die Brenndauer einer Lampe 8 Stunden.
Auch die von Zipernowsky (Firma Ganz & Cie.) construirte Lampe bewirkt den Nachschub der Kohlen durch die Schwerkraft und regelt die Bewegung durch die wechselnde Kraft von Solenoiden. Das Parallelo- gramm m n, Fig. 475, ist auf einer Seite des Hebels m m befestigt, welcher sich um eine horizontale, auf den Säulen M M gelagerte Axe drehen kann. An der entgegengesetzten Seite des Hebels ist der Eisenkern für das Solenoid E angebracht. Den oberen Kohlenträger bildet die Zahn- stange Z, welche vermöge ihrer Gewichtes herabsinkt, wenn das Räderwerk r mit dem Windflügel c nicht gehemmt wird. Das Solenoid E besitzt einen erheblichen Wider- stand und ist in einen Nebenschluß zum Hauptstromkreise geschaltet. Die Feder R, im selben Sinne wie die Anziehungskraft des Solenoides E wirkend, strebt, die obere Kohle zu senken, während das Gewicht des Eisenkernes im Solenoid diesem Bestreben entgegenwirkt. In Folge der letzteren Wirkung wird anfänglich der Rahmen m n mit dem Räderwerk r gehoben und dadurch das Sternrad s mit einer Sperrklinke in Eingriff gebracht. Daher kann sich weder das Räderwerk bewegen, noch die Zahnstange mit der oberen Kohle senken.
Leitet man nun einen Strom durch die Lampe, so kann dieser nur durch das Solenoid E gehen; dieses zieht seinen Kern an, ihn von unten nach oben
In einer gehobenen Lage des Stückes A iſt der Arm m durch eine Kerbe in dem kleinen Hebel y, welcher bei x gleichfalls an das Stück A gelagert iſt, feſtgehalten, hiermit das Echappement arretirt und die Zahnſtange mit A verkuppelt.
Wenn aber A und ſomit der Hebel y ſich der unterſten Stellung nähert, ſo wird der letztere durch einen am Geſtelle feſtſitzenden Stift ausgehoben, und das Echappement, ſowie die Zahnſtange x von A frei, worauf die früher beſchriebene Nachſchiebung der Kohlen ſtattfindet.
[Abbildung]
Fig. 474.
Differential-Lampe von Siemens & Halske.
Jede Lampe regulirt ſich mit Rückſicht auf die Stromſtärke; man kann daher eine Reihe von Lampen in einen Stromkreis oder auch in mehrere Stromkreiſe einer Maſchine einſchalten, in Parallel- oder Zweigleitungen; in letzterem Falle erhält man verſchieden intenſive Lichter. Wenn in einer Lampe die Kohlen abgebrannt ſind, ſo erliſcht ſie und der Strom geht durch die Spule von großem Widerſtande; um dieſen Stromverluſt zu vermeiden, wendet Siemens noch eine Contactvorrichtung an, welche einen kurzen Schluß bewirkt.
Bei den Differential-Lampen älterer Conſtruction iſt die untere Kohlenelektrode unbeweglich. Jetzt wird die untere Kohle in eine Hülſe geſteckt, in der ſich eine Spiralfeder befindet, welche die Kohle nach aufwärts drückt. Oben wird die Kohle gehemmt durch einen (bei Abnützung leicht auswechſelbaren) Kupferring, deſſen innerer Durchmeſſer dem Durchmeſſer der Kohle nahezu gleichkommt. Dadurch kann immer nur der koniſch zu- geſpitzte Theil hervortreten. Die Länge jeder Kohle beträgt 40 Centimeter, die Brenndauer einer Lampe 8 Stunden.
Auch die von Zipernowsky (Firma Ganz & Cie.) conſtruirte Lampe bewirkt den Nachſchub der Kohlen durch die Schwerkraft und regelt die Bewegung durch die wechſelnde Kraft von Solenoiden. Das Parallelo- gramm m n, Fig. 475, iſt auf einer Seite des Hebels m m befeſtigt, welcher ſich um eine horizontale, auf den Säulen M M gelagerte Axe drehen kann. An der entgegengeſetzten Seite des Hebels iſt der Eiſenkern für das Solenoid E angebracht. Den oberen Kohlenträger bildet die Zahn- ſtange Z, welche vermöge ihrer Gewichtes herabſinkt, wenn das Räderwerk r mit dem Windflügel c nicht gehemmt wird. Das Solenoid E beſitzt einen erheblichen Wider- ſtand und iſt in einen Nebenſchluß zum Hauptſtromkreiſe geſchaltet. Die Feder R, im ſelben Sinne wie die Anziehungskraft des Solenoides E wirkend, ſtrebt, die obere Kohle zu ſenken, während das Gewicht des Eiſenkernes im Solenoid dieſem Beſtreben entgegenwirkt. In Folge der letzteren Wirkung wird anfänglich der Rahmen m n mit dem Räderwerk r gehoben und dadurch das Sternrad s mit einer Sperrklinke in Eingriff gebracht. Daher kann ſich weder das Räderwerk bewegen, noch die Zahnſtange mit der oberen Kohle ſenken.
Leitet man nun einen Strom durch die Lampe, ſo kann dieſer nur durch das Solenoid E gehen; dieſes zieht ſeinen Kern an, ihn von unten nach oben
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In einer gehobenen Lage des Stückes A iſt der Arm m durch eine Kerbe
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feſtgehalten, hiermit das Echappement arretirt und die Zahnſtange mit A verkuppelt.
Wenn aber A und ſomit der Hebel y ſich der unterſten Stellung nähert,
ſo wird der letztere durch einen am Geſtelle feſtſitzenden Stift ausgehoben, und
das Echappement, ſowie die Zahnſtange x von A frei, worauf die früher beſchriebene
Nachſchiebung der Kohlen ſtattfindet.
[Abbildung Fig. 474.
Differential-Lampe von
Siemens & Halske.]
Jede Lampe regulirt ſich mit Rückſicht auf die
Stromſtärke; man kann daher eine Reihe von Lampen in
einen Stromkreis oder auch in mehrere Stromkreiſe einer
Maſchine einſchalten, in Parallel- oder Zweigleitungen;
in letzterem Falle erhält man verſchieden intenſive Lichter.
Wenn in einer Lampe die Kohlen abgebrannt ſind, ſo
erliſcht ſie und der Strom geht durch die Spule von
großem Widerſtande; um dieſen Stromverluſt zu vermeiden,
wendet Siemens noch eine Contactvorrichtung an, welche
einen kurzen Schluß bewirkt.
Bei den Differential-Lampen älterer Conſtruction iſt
die untere Kohlenelektrode unbeweglich. Jetzt wird die
untere Kohle in eine Hülſe geſteckt, in der ſich eine
Spiralfeder befindet, welche die Kohle nach aufwärts
drückt. Oben wird die Kohle gehemmt durch einen (bei
Abnützung leicht auswechſelbaren) Kupferring, deſſen
innerer Durchmeſſer dem Durchmeſſer der Kohle nahezu
gleichkommt. Dadurch kann immer nur der koniſch zu-
geſpitzte Theil hervortreten. Die Länge jeder Kohle beträgt
40 Centimeter, die Brenndauer einer Lampe 8 Stunden.
Auch die von Zipernowsky (Firma Ganz
& Cie.) conſtruirte Lampe bewirkt den Nachſchub der
Kohlen durch die Schwerkraft und regelt die Bewegung
durch die wechſelnde Kraft von Solenoiden. Das Parallelo-
gramm m n, Fig. 475, iſt auf einer Seite des Hebels m m
befeſtigt, welcher ſich um eine horizontale, auf den Säulen
M M gelagerte Axe drehen kann. An der entgegengeſetzten
Seite des Hebels iſt der Eiſenkern für das Solenoid E
angebracht. Den oberen Kohlenträger bildet die Zahn-
ſtange Z, welche vermöge ihrer Gewichtes herabſinkt, wenn
das Räderwerk r mit dem Windflügel c nicht gehemmt
wird. Das Solenoid E beſitzt einen erheblichen Wider-
ſtand und iſt in einen Nebenſchluß zum Hauptſtromkreiſe
geſchaltet. Die Feder R, im ſelben Sinne wie die Anziehungskraft des Solenoides E
wirkend, ſtrebt, die obere Kohle zu ſenken, während das Gewicht des Eiſenkernes
im Solenoid dieſem Beſtreben entgegenwirkt. In Folge der letzteren Wirkung wird
anfänglich der Rahmen m n mit dem Räderwerk r gehoben und dadurch das
Sternrad s mit einer Sperrklinke in Eingriff gebracht. Daher kann ſich weder das
Räderwerk bewegen, noch die Zahnſtange mit der oberen Kohle ſenken.
Leitet man nun einen Strom durch die Lampe, ſo kann dieſer nur durch
das Solenoid E gehen; dieſes zieht ſeinen Kern an, ihn von unten nach oben
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/678>, abgerufen am 22.11.2024.
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