hat, daß der Anker H durch die Feder F vom Elektromagnete abgezogen wird, und durch die gleichzeitige Entfernung des Röllchens R' von den beiden Röllchen R der Kohlenstab wieder aufwärts gehen kann.
Um eine noch empfindlichere Regulirung zu erreichen, wird die Eisenröhre überdies mit mehreren Lagen feinen Drahtes versehen, die in einen Nebenschluß derart geschaltet werden, daß sie beim Durchgange eines Stromes in der Eisenröhre die entgegengesetzten Magnetpole er- zeugen, wie der directe Draht. Wächst der Widerstand im Hauptstromkreise bis zu einem gewissen Grade, so schwächt der Nebenschluß den Hauptstrom, der Magnet verliert seine Kraft und der Anker wird durch die Feder abgezogen.
Ist der Kohlenstab ganz ver- brannt, so legt sich der Hebel H mit seinem unteren rechtwinkelig abgebogenen Ende gegen einen Platincontact, welcher mit der Klemme P" verbunden ist und dadurch die Einschaltung einer Ersatz- lampe oder auch eines entsprechenden Widerstandes bewirkt. Es wird dies in folgender Weise erreicht: So lange noch ein Kohlenstab in der Lampe ist, kann das untere Ende des Hebels H den Platincontact nicht berühren, weil das Röllchen R' gegen den Kohlenstab stößt, bevor noch die in Rede stehende Berührung erfolgen kann. Ist aber die Kohle ausgebrannt, so kommt der anfangs erwähnte Messingstift des Schwimmers zwischen die drei Röllchen; dieser ist aber an seinem oberen Ende dünner als der Kohlenstab und gestattet deshalb ein näheres Aneinandertreten der Röllchen, somit auch die Bewegung des unteren Endes von H bis zur Berührung mit dem Platincontacte.
Die in Fig. 457 dargestellte Lampe von Joel besitzt einen aus zwei voneinander elektrisch isolirten
[Abbildung]
Fig. 457.
Lampe von Joel.
Theilen I und II gebildeten Kupfermantel, dessen einer Theil (II) mit Hilfe des Zahnes G und des Hakens T mit dem Theile I in leitende Verbindung gesetzt werden kann. Das untere Ende des Theiles I trägt durch Vermittlung der Röhre N N zwei um J drehbare Kluppen von der Form zweiarmiger Hebel. Innerhalb des Rohres N N befindet sich, ohne ersteres zu berühren, die Röhre P, welche oben zwei Rollen R und C, unten aber einen vorspringenden Rand trägt. Ueber die Rollen R und C und über die bei B angebrachten Rollen lauft eine Schnur, welche mit Hilfe des Gegengewichtes w die Röhre P in der Balance erhält. Der untere
hat, daß der Anker H durch die Feder F vom Elektromagnete abgezogen wird, und durch die gleichzeitige Entfernung des Röllchens R' von den beiden Röllchen R der Kohlenſtab wieder aufwärts gehen kann.
Um eine noch empfindlichere Regulirung zu erreichen, wird die Eiſenröhre überdies mit mehreren Lagen feinen Drahtes verſehen, die in einen Nebenſchluß derart geſchaltet werden, daß ſie beim Durchgange eines Stromes in der Eiſenröhre die entgegengeſetzten Magnetpole er- zeugen, wie der directe Draht. Wächſt der Widerſtand im Hauptſtromkreiſe bis zu einem gewiſſen Grade, ſo ſchwächt der Nebenſchluß den Hauptſtrom, der Magnet verliert ſeine Kraft und der Anker wird durch die Feder abgezogen.
Iſt der Kohlenſtab ganz ver- brannt, ſo legt ſich der Hebel H mit ſeinem unteren rechtwinkelig abgebogenen Ende gegen einen Platincontact, welcher mit der Klemme P″ verbunden iſt und dadurch die Einſchaltung einer Erſatz- lampe oder auch eines entſprechenden Widerſtandes bewirkt. Es wird dies in folgender Weiſe erreicht: So lange noch ein Kohlenſtab in der Lampe iſt, kann das untere Ende des Hebels H den Platincontact nicht berühren, weil das Röllchen R' gegen den Kohlenſtab ſtößt, bevor noch die in Rede ſtehende Berührung erfolgen kann. Iſt aber die Kohle ausgebrannt, ſo kommt der anfangs erwähnte Meſſingſtift des Schwimmers zwiſchen die drei Röllchen; dieſer iſt aber an ſeinem oberen Ende dünner als der Kohlenſtab und geſtattet deshalb ein näheres Aneinandertreten der Röllchen, ſomit auch die Bewegung des unteren Endes von H bis zur Berührung mit dem Platincontacte.
Die in Fig. 457 dargeſtellte Lampe von Joël beſitzt einen aus zwei voneinander elektriſch iſolirten
[Abbildung]
Fig. 457.
Lampe von Joël.
Theilen I und II gebildeten Kupfermantel, deſſen einer Theil (II) mit Hilfe des Zahnes G und des Hakens T mit dem Theile I in leitende Verbindung geſetzt werden kann. Das untere Ende des Theiles I trägt durch Vermittlung der Röhre N N zwei um J drehbare Kluppen von der Form zweiarmiger Hebel. Innerhalb des Rohres N N befindet ſich, ohne erſteres zu berühren, die Röhre P, welche oben zwei Rollen R und C, unten aber einen vorſpringenden Rand trägt. Ueber die Rollen R und C und über die bei B angebrachten Rollen lauft eine Schnur, welche mit Hilfe des Gegengewichtes w die Röhre P in der Balance erhält. Der untere
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hat, daß der Anker H durch die Feder F vom Elektromagnete abgezogen wird,
und durch die gleichzeitige Entfernung des Röllchens R' von den beiden Röllchen R
der Kohlenſtab wieder aufwärts gehen kann.
Um eine noch empfindlichere Regulirung zu erreichen, wird die Eiſenröhre
überdies mit mehreren Lagen feinen Drahtes verſehen, die in einen Nebenſchluß
derart geſchaltet werden, daß ſie beim Durchgange eines Stromes in der Eiſenröhre
die entgegengeſetzten Magnetpole er-
zeugen, wie der directe Draht. Wächſt
der Widerſtand im Hauptſtromkreiſe bis
zu einem gewiſſen Grade, ſo ſchwächt
der Nebenſchluß den Hauptſtrom, der
Magnet verliert ſeine Kraft und der
Anker wird durch die Feder abgezogen.
Iſt der Kohlenſtab ganz ver-
brannt, ſo legt ſich der Hebel H mit
ſeinem unteren rechtwinkelig abgebogenen
Ende gegen einen Platincontact, welcher
mit der Klemme P″ verbunden iſt und
dadurch die Einſchaltung einer Erſatz-
lampe oder auch eines entſprechenden
Widerſtandes bewirkt. Es wird dies
in folgender Weiſe erreicht: So lange
noch ein Kohlenſtab in der Lampe iſt,
kann das untere Ende des Hebels H
den Platincontact nicht berühren, weil
das Röllchen R' gegen den Kohlenſtab
ſtößt, bevor noch die in Rede ſtehende
Berührung erfolgen kann. Iſt aber die
Kohle ausgebrannt, ſo kommt der
anfangs erwähnte Meſſingſtift des
Schwimmers zwiſchen die drei Röllchen;
dieſer iſt aber an ſeinem oberen Ende
dünner als der Kohlenſtab und geſtattet
deshalb ein näheres Aneinandertreten
der Röllchen, ſomit auch die Bewegung
des unteren Endes von H bis zur
Berührung mit dem Platincontacte.
Die in Fig. 457 dargeſtellte
Lampe von Joël beſitzt einen aus
zwei voneinander elektriſch iſolirten
[Abbildung Fig. 457.
Lampe von Joël.]
Theilen I und II gebildeten Kupfermantel, deſſen einer Theil (II) mit Hilfe des
Zahnes G und des Hakens T mit dem Theile I in leitende Verbindung geſetzt
werden kann. Das untere Ende des Theiles I trägt durch Vermittlung der Röhre
N N zwei um J drehbare Kluppen von der Form zweiarmiger Hebel. Innerhalb
des Rohres N N befindet ſich, ohne erſteres zu berühren, die Röhre P, welche oben
zwei Rollen R und C, unten aber einen vorſpringenden Rand trägt. Ueber die
Rollen R und C und über die bei B angebrachten Rollen lauft eine Schnur, welche
mit Hilfe des Gegengewichtes w die Röhre P in der Balance erhält. Der untere
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/663>, abgerufen am 22.11.2024.
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