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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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da man mit letzterem nur brennen, also nicht gleichzeitig schneiden konnte. Das
Schneiden mit der glühenden Drahtschlinge hat den Vortheil, daß hierbei die
Blutung fast ganz vermieden werden kann, daß man mit dieser Schlinge auch im
Stande ist, an sonst sehr schwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze
nur dort wirkt, wo man sie wirken lassen will, während das Glüheisen glühend

[Abbildung] Fig. 361.

Leiter's Bakterie für Galvanocaustik.

[Abbildung] Fig. 362.

Batteriedeckel.

eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze
nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabsichtigt war;
der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromschluß erst dort
zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocaustik dankt ihre
Ausbildung in erster Linie A. Middeldorpf.

Da es sich in der Galvanocaustik um die Anwendung eines Platindrahtes
handelt, der durch den galvanischen Strom zum Glühen erhitzt werden soll, so

da man mit letzterem nur brennen, alſo nicht gleichzeitig ſchneiden konnte. Das
Schneiden mit der glühenden Drahtſchlinge hat den Vortheil, daß hierbei die
Blutung faſt ganz vermieden werden kann, daß man mit dieſer Schlinge auch im
Stande iſt, an ſonſt ſehr ſchwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze
nur dort wirkt, wo man ſie wirken laſſen will, während das Glüheiſen glühend

[Abbildung] Fig. 361.

Leiter’s Bakterie für Galvanocauſtik.

[Abbildung] Fig. 362.

Batteriedeckel.

eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze
nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabſichtigt war;
der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromſchluß erſt dort
zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocauſtik dankt ihre
Ausbildung in erſter Linie A. Middeldorpf.

Da es ſich in der Galvanocauſtik um die Anwendung eines Platindrahtes
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[522/0536] da man mit letzterem nur brennen, alſo nicht gleichzeitig ſchneiden konnte. Das Schneiden mit der glühenden Drahtſchlinge hat den Vortheil, daß hierbei die Blutung faſt ganz vermieden werden kann, daß man mit dieſer Schlinge auch im Stande iſt, an ſonſt ſehr ſchwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze nur dort wirkt, wo man ſie wirken laſſen will, während das Glüheiſen glühend [Abbildung Fig. 361. Leiter’s Bakterie für Galvanocauſtik.] [Abbildung Fig. 362. Batteriedeckel.] eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabſichtigt war; der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromſchluß erſt dort zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocauſtik dankt ihre Ausbildung in erſter Linie A. Middeldorpf. Da es ſich in der Galvanocauſtik um die Anwendung eines Platindrahtes handelt, der durch den galvaniſchen Strom zum Glühen erhitzt werden ſoll, ſo

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/536>, abgerufen am 22.11.2024.