da man mit letzterem nur brennen, also nicht gleichzeitig schneiden konnte. Das Schneiden mit der glühenden Drahtschlinge hat den Vortheil, daß hierbei die Blutung fast ganz vermieden werden kann, daß man mit dieser Schlinge auch im Stande ist, an sonst sehr schwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze nur dort wirkt, wo man sie wirken lassen will, während das Glüheisen glühend
[Abbildung]
Fig. 361.
Leiter's Bakterie für Galvanocaustik.
[Abbildung]
Fig. 362.
Batteriedeckel.
eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabsichtigt war; der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromschluß erst dort zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocaustik dankt ihre Ausbildung in erster Linie A. Middeldorpf.
Da es sich in der Galvanocaustik um die Anwendung eines Platindrahtes handelt, der durch den galvanischen Strom zum Glühen erhitzt werden soll, so
da man mit letzterem nur brennen, alſo nicht gleichzeitig ſchneiden konnte. Das Schneiden mit der glühenden Drahtſchlinge hat den Vortheil, daß hierbei die Blutung faſt ganz vermieden werden kann, daß man mit dieſer Schlinge auch im Stande iſt, an ſonſt ſehr ſchwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze nur dort wirkt, wo man ſie wirken laſſen will, während das Glüheiſen glühend
[Abbildung]
Fig. 361.
Leiter’s Bakterie für Galvanocauſtik.
[Abbildung]
Fig. 362.
Batteriedeckel.
eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabſichtigt war; der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromſchluß erſt dort zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocauſtik dankt ihre Ausbildung in erſter Linie A. Middeldorpf.
Da es ſich in der Galvanocauſtik um die Anwendung eines Platindrahtes handelt, der durch den galvaniſchen Strom zum Glühen erhitzt werden ſoll, ſo
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0536"n="522"/>
da man mit letzterem nur brennen, alſo nicht gleichzeitig ſchneiden konnte. Das<lb/>
Schneiden mit der glühenden Drahtſchlinge hat den Vortheil, daß hierbei die<lb/>
Blutung faſt ganz vermieden werden kann, daß man mit dieſer Schlinge auch im<lb/>
Stande iſt, an ſonſt ſehr ſchwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze<lb/>
nur dort wirkt, wo man ſie wirken laſſen will, während das Glüheiſen glühend<lb/><figure><head>Fig. 361.</head><lb/><p>Leiter’s Bakterie für Galvanocauſtik.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 362.</head><lb/><p>Batteriedeckel.</p></figure><lb/>
eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze<lb/>
nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabſichtigt war;<lb/>
der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromſchluß erſt dort<lb/>
zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocauſtik dankt ihre<lb/>
Ausbildung in erſter Linie A. <hirendition="#g">Middeldorpf</hi>.</p><lb/><p>Da es ſich in der Galvanocauſtik um die Anwendung eines Platindrahtes<lb/>
handelt, der durch den galvaniſchen Strom zum Glühen erhitzt werden ſoll, ſo<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[522/0536]
da man mit letzterem nur brennen, alſo nicht gleichzeitig ſchneiden konnte. Das
Schneiden mit der glühenden Drahtſchlinge hat den Vortheil, daß hierbei die
Blutung faſt ganz vermieden werden kann, daß man mit dieſer Schlinge auch im
Stande iſt, an ſonſt ſehr ſchwer zugänglichen Stellen zu operiren, daß die Glühhitze
nur dort wirkt, wo man ſie wirken laſſen will, während das Glüheiſen glühend
[Abbildung Fig. 361.
Leiter’s Bakterie für Galvanocauſtik.]
[Abbildung Fig. 362.
Batteriedeckel.]
eingeführt werden mußte und hierbei oft auch an Stellen die Wirkungen der Hitze
nicht hintangehalten werden konnten, an welchen keine Einwirkung beabſichtigt war;
der Platindraht wird hingegen kalt eingeführt und durch Stromſchluß erſt dort
zum Glühen gebracht, wo man operiren will. Die Galvanocauſtik dankt ihre
Ausbildung in erſter Linie A. Middeldorpf.
Da es ſich in der Galvanocauſtik um die Anwendung eines Platindrahtes
handelt, der durch den galvaniſchen Strom zum Glühen erhitzt werden ſoll, ſo
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/536>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.