ist. Hingegen erreicht man bei Benützung von gekörntem Pyrolusit eine höhere elektromotorische Kraft des Elementes.
Das Batterieglas wird nur zur Hälfte mit Flüssigkeit beschickt, und soll diese aus einer concentrirten Lösung von reinem Chlorammonium (Salmiak) in destillirtem Wasser bestehen. Unreinigkeiten, wie z. B. Bleisulfat oder Chlorblei, scheiden im Elemente leicht das Blei aus, welches sich am Zink absetzt und dort in Folge der Bildung kleiner geschlossener Elemente eine rasche Auflösung des Zinkes bewirkt. Man bedient sich einer concentrirten Lösung sowohl aus dem Grunde, weil durch diese der Widerstand vermindert wird, als auch deshalb, weil diese besser im Stande ist, die durch den Gebrauch des Elementes entstehenden Salze aufzunehmen. Hierdurch wird die Abscheidung der letzteren an den Elektroden und somit die Strom- schwächung hintangehalten.
Den chemischen Proceß, welcher sich beim Betriebe im Elemente vollzieht, kann man sich in der Weise vorstellen, daß das Chlorammonium, der Pyrolusit und das Zink sich umsetzen in ein sauerstoffärmeres Oxyd des Mangans, Ammo- niakgas, Wasser und Chlorzink. In Wirklichkeit ist der Proceß natürlich ein complicirterer, da auch das Chlorammonium auf das entstehende Chlorzink einwirkt und mit diesem eine schwer lösliche Doppelverbindung bildet; das Auskrystallisiren dieser Verbindung ist es eben, was durch die vollkommen concentrirte Salmiak- lösung verhindert werden soll.
Es werden drei Modelle dieser Säule mit poröser Thonzelle verfertigt, über welche Cazin die in nachstehender Tabelle zusammengestellten Angaben macht.
[Tabelle]
Das Leclanche-Element zeichnet sich namentlich durch seinen geringen Zinkverbrauch aus, indem eine Auflösung des Zinkes nur dann eintritt, wenn das Element wirklich benützt wird. Nicht zu unterschätzen ist auch das Verhalten des Elementes in der Kälte. Nach eingehenden Versuchen, welche Lartigue angestellt hat, wird der Widerstand des Elementes auch bei bedeutender Temperaturernie- drigung nicht wesentlich geändert. Hingegen steigt der Widerstand eines Daniell- Elementes von 8·35 bei + 10 Grad auf 12·58 bei 0 Grad und 14 bei -- 4 Grad. Bei -- 6 Grad wird die Flüssigkeit bereits dickflüssig und bei -- 20 Grad beträgt der Widerstand schon 200 Einheiten. (W. Ph. Hauck, Elektrotechnische Bibliothek IV.)
Durch die Anwendung eines Diaphragmas wird ein nicht unbedeutender Widerstand in das Element gebracht und dieser wird noch vermehrt, wenn man die Körner des Kohlen- und Pyrolusitgemisches nicht fest aneinanderdrückt, weil die Flüssigkeit schlechter leitet als dieses Gemenge. Leclanche suchte diese Uebelstände durch Abänderung der Kohlenelektrode zu beseitigen. Zu diesem Zwecke wird das
iſt. Hingegen erreicht man bei Benützung von gekörntem Pyroluſit eine höhere elektromotoriſche Kraft des Elementes.
Das Batterieglas wird nur zur Hälfte mit Flüſſigkeit beſchickt, und ſoll dieſe aus einer concentrirten Löſung von reinem Chlorammonium (Salmiak) in deſtillirtem Waſſer beſtehen. Unreinigkeiten, wie z. B. Bleiſulfat oder Chlorblei, ſcheiden im Elemente leicht das Blei aus, welches ſich am Zink abſetzt und dort in Folge der Bildung kleiner geſchloſſener Elemente eine raſche Auflöſung des Zinkes bewirkt. Man bedient ſich einer concentrirten Löſung ſowohl aus dem Grunde, weil durch dieſe der Widerſtand vermindert wird, als auch deshalb, weil dieſe beſſer im Stande iſt, die durch den Gebrauch des Elementes entſtehenden Salze aufzunehmen. Hierdurch wird die Abſcheidung der letzteren an den Elektroden und ſomit die Strom- ſchwächung hintangehalten.
Den chemiſchen Proceß, welcher ſich beim Betriebe im Elemente vollzieht, kann man ſich in der Weiſe vorſtellen, daß das Chlorammonium, der Pyroluſit und das Zink ſich umſetzen in ein ſauerſtoffärmeres Oxyd des Mangans, Ammo- niakgas, Waſſer und Chlorzink. In Wirklichkeit iſt der Proceß natürlich ein complicirterer, da auch das Chlorammonium auf das entſtehende Chlorzink einwirkt und mit dieſem eine ſchwer lösliche Doppelverbindung bildet; das Auskryſtalliſiren dieſer Verbindung iſt es eben, was durch die vollkommen concentrirte Salmiak- löſung verhindert werden ſoll.
Es werden drei Modelle dieſer Säule mit poröſer Thonzelle verfertigt, über welche Cazin die in nachſtehender Tabelle zuſammengeſtellten Angaben macht.
[Tabelle]
Das Leclanché-Element zeichnet ſich namentlich durch ſeinen geringen Zinkverbrauch aus, indem eine Auflöſung des Zinkes nur dann eintritt, wenn das Element wirklich benützt wird. Nicht zu unterſchätzen iſt auch das Verhalten des Elementes in der Kälte. Nach eingehenden Verſuchen, welche Lartigue angeſtellt hat, wird der Widerſtand des Elementes auch bei bedeutender Temperaturernie- drigung nicht weſentlich geändert. Hingegen ſteigt der Widerſtand eines Daniell- Elementes von 8·35 bei + 10 Grad auf 12·58 bei 0 Grad und 14 bei — 4 Grad. Bei — 6 Grad wird die Flüſſigkeit bereits dickflüſſig und bei — 20 Grad beträgt der Widerſtand ſchon 200 Einheiten. (W. Ph. Hauck, Elektrotechniſche Bibliothek IV.)
Durch die Anwendung eines Diaphragmas wird ein nicht unbedeutender Widerſtand in das Element gebracht und dieſer wird noch vermehrt, wenn man die Körner des Kohlen- und Pyroluſitgemiſches nicht feſt aneinanderdrückt, weil die Flüſſigkeit ſchlechter leitet als dieſes Gemenge. Leclanché ſuchte dieſe Uebelſtände durch Abänderung der Kohlenelektrode zu beſeitigen. Zu dieſem Zwecke wird das
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iſt. Hingegen erreicht man bei Benützung von gekörntem Pyroluſit eine höhere
elektromotoriſche Kraft des Elementes.
Das Batterieglas wird nur zur Hälfte mit Flüſſigkeit beſchickt, und ſoll dieſe
aus einer concentrirten Löſung von reinem Chlorammonium (Salmiak) in deſtillirtem
Waſſer beſtehen. Unreinigkeiten, wie z. B. Bleiſulfat oder Chlorblei, ſcheiden im
Elemente leicht das Blei aus, welches ſich am Zink abſetzt und dort in Folge der
Bildung kleiner geſchloſſener Elemente eine raſche Auflöſung des Zinkes bewirkt.
Man bedient ſich einer concentrirten Löſung ſowohl aus dem Grunde, weil durch
dieſe der Widerſtand vermindert wird, als auch deshalb, weil dieſe beſſer im Stande
iſt, die durch den Gebrauch des Elementes entſtehenden Salze aufzunehmen. Hierdurch
wird die Abſcheidung der letzteren an den Elektroden und ſomit die Strom-
ſchwächung hintangehalten.
Den chemiſchen Proceß, welcher ſich beim Betriebe im Elemente vollzieht,
kann man ſich in der Weiſe vorſtellen, daß das Chlorammonium, der Pyroluſit
und das Zink ſich umſetzen in ein ſauerſtoffärmeres Oxyd des Mangans, Ammo-
niakgas, Waſſer und Chlorzink. In Wirklichkeit iſt der Proceß natürlich ein
complicirterer, da auch das Chlorammonium auf das entſtehende Chlorzink einwirkt
und mit dieſem eine ſchwer lösliche Doppelverbindung bildet; das Auskryſtalliſiren
dieſer Verbindung iſt es eben, was durch die vollkommen concentrirte Salmiak-
löſung verhindert werden ſoll.
Es werden drei Modelle dieſer Säule mit poröſer Thonzelle verfertigt, über
welche Cazin die in nachſtehender Tabelle zuſammengeſtellten Angaben macht.
Das Leclanché-Element zeichnet ſich namentlich durch ſeinen geringen
Zinkverbrauch aus, indem eine Auflöſung des Zinkes nur dann eintritt, wenn das
Element wirklich benützt wird. Nicht zu unterſchätzen iſt auch das Verhalten des
Elementes in der Kälte. Nach eingehenden Verſuchen, welche Lartigue angeſtellt
hat, wird der Widerſtand des Elementes auch bei bedeutender Temperaturernie-
drigung nicht weſentlich geändert. Hingegen ſteigt der Widerſtand eines Daniell-
Elementes von 8·35 bei + 10 Grad auf 12·58 bei 0 Grad und 14 bei
— 4 Grad. Bei — 6 Grad wird die Flüſſigkeit bereits dickflüſſig und bei
— 20 Grad beträgt der Widerſtand ſchon 200 Einheiten. (W. Ph. Hauck,
Elektrotechniſche Bibliothek IV.)
Durch die Anwendung eines Diaphragmas wird ein nicht unbedeutender
Widerſtand in das Element gebracht und dieſer wird noch vermehrt, wenn man
die Körner des Kohlen- und Pyroluſitgemiſches nicht feſt aneinanderdrückt, weil
die Flüſſigkeit ſchlechter leitet als dieſes Gemenge. Leclanché ſuchte dieſe Uebelſtände
durch Abänderung der Kohlenelektrode zu beſeitigen. Zu dieſem Zwecke wird das
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/486>, abgerufen am 25.11.2024.
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