Das Element bietet den nicht zu unterschätzenden Vortheil, daß es die Verwendung von Zinkbruchstücken beliebiger Form gestattet und daher auch erlaubt, das Zink bis auf das letzte Stück auszunützen; ferner wird durch die beschriebene Anordnung eine äußerst vollkommene Amalgamirung des Zinkes erreicht, wodurch dieses vor Auflösung vollkommen geschützt ist, wenn der Stromkreis unterbrochen wird, man also des Elementes nicht bedarf. Auch erfordert die Batterie, einmal zusammengestellt, jahrelang keinerlei Wartung, sondern kann in einem gut ver- schlossenen Kasten unberührt stehen bleiben. Sie bringt jedoch den Nachtheil mit sich, daß sie in Folge des großen Quecksilberbedarfes nicht sehr ökonomisch ist; namentlich sind beim Demontiren und Wiederaufstellen einer solchen Batterie Quecksilberverluste kaum zu vermeiden. Im englischen Eisenbahndienste stehen diese Elemente zu mehreren Tausenden in Verwendung.
Das Tyer-Element wurde von Baron Ebner dahin abgeändert, daß eine platinirte Bleiplatte an die Stelle der platinirten Silberplatte trat. Hierdurch wurde allerdings der Preis bedeutend erniedrigt, aber auch die elektromotorische Kraft etwas verringert. Hingegen läßt sich der Platinmoorüberzug auf der Bleiplatte leichter und vollkommener herstellen als auf der Silberplatte.
Ebner ließ sein Element auch in Form des Smee-Elementes aus- führen und wie dieses in verschie- dener Anzahl zu einer Batterie zu- sammenstellen, welche eine ähnliche Gestalt erhielt, wie die auf Seite 186 abgebildete Smee-Batterie.
Die zweite Methode, um auf mechanische Art das Ansetzen von Wasserstoff zu vermeiden, besteht in der steten Bewegung der Elektrode; diese Methode wurde, wie oben
[Abbildung]
Fig. 316.
Tyer-Element.
angegeben, von Maistre benützt. Maistre stellt in einen hölzernen Trog zehn flache Glas- oder Thongefäße eng nebeneinander, füllt sie mit verdünnter Salpeter- säure (1 zu 10) und setzt in jedes Gefäß cylindrisch gebogene Eisenplatten ein. Quer über sämmtliche Gefäße läuft eine eiserne mit Ebonit überzogene Axe, auf welcher voneinander durch Porzellanstücke isolirte Kupfer- oder Kohlenscheiben so aufgesetzt sind, daß in jedes der Gefäße eine Scheibe zum Theile eintaucht.
Zur Ableitung des Stromes dienen Kupferstreifen, welche auf dem Umfange je einer Scheibe schleifen. Beim Gebrauche der Batterie setzt man die Axe mit den Scheiben durch die Hand oder ein Uhrwerk in Bewegung. Auf diese Weise werden die Scheiben im selben Maße, als sie sich mit Wasserstoff beladen, aus der Flüssigkeit herausgedreht und geben ihren Wasserstoff an die Luft ab. Dadurch wird der Strom der Säule ein ziemlich constanter und seine Intensität soll nach Mittheilung Maistre's größer sein als die des Daniell-Elementes.
Elemente mit einer Flüssigkeit ohne Polarisation.
Wenn man bei Elementen mit einer Flüssigkeit den Wasserstoff sich entwickeln läßt, gelingt es nicht, die Polarisation zu beseitigen; man erreicht durch die
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Das Element bietet den nicht zu unterſchätzenden Vortheil, daß es die Verwendung von Zinkbruchſtücken beliebiger Form geſtattet und daher auch erlaubt, das Zink bis auf das letzte Stück auszunützen; ferner wird durch die beſchriebene Anordnung eine äußerſt vollkommene Amalgamirung des Zinkes erreicht, wodurch dieſes vor Auflöſung vollkommen geſchützt iſt, wenn der Stromkreis unterbrochen wird, man alſo des Elementes nicht bedarf. Auch erfordert die Batterie, einmal zuſammengeſtellt, jahrelang keinerlei Wartung, ſondern kann in einem gut ver- ſchloſſenen Kaſten unberührt ſtehen bleiben. Sie bringt jedoch den Nachtheil mit ſich, daß ſie in Folge des großen Queckſilberbedarfes nicht ſehr ökonomiſch iſt; namentlich ſind beim Demontiren und Wiederaufſtellen einer ſolchen Batterie Queckſilberverluſte kaum zu vermeiden. Im engliſchen Eiſenbahndienſte ſtehen dieſe Elemente zu mehreren Tauſenden in Verwendung.
Das Tyer-Element wurde von Baron Ebner dahin abgeändert, daß eine platinirte Bleiplatte an die Stelle der platinirten Silberplatte trat. Hierdurch wurde allerdings der Preis bedeutend erniedrigt, aber auch die elektromotoriſche Kraft etwas verringert. Hingegen läßt ſich der Platinmoorüberzug auf der Bleiplatte leichter und vollkommener herſtellen als auf der Silberplatte.
Ebner ließ ſein Element auch in Form des Smee-Elementes aus- führen und wie dieſes in verſchie- dener Anzahl zu einer Batterie zu- ſammenſtellen, welche eine ähnliche Geſtalt erhielt, wie die auf Seite 186 abgebildete Smee-Batterie.
Die zweite Methode, um auf mechaniſche Art das Anſetzen von Waſſerſtoff zu vermeiden, beſteht in der ſteten Bewegung der Elektrode; dieſe Methode wurde, wie oben
[Abbildung]
Fig. 316.
Tyer-Element.
angegeben, von Maiſtre benützt. Maiſtre ſtellt in einen hölzernen Trog zehn flache Glas- oder Thongefäße eng nebeneinander, füllt ſie mit verdünnter Salpeter- ſäure (1 zu 10) und ſetzt in jedes Gefäß cylindriſch gebogene Eiſenplatten ein. Quer über ſämmtliche Gefäße läuft eine eiſerne mit Ebonit überzogene Axe, auf welcher voneinander durch Porzellanſtücke iſolirte Kupfer- oder Kohlenſcheiben ſo aufgeſetzt ſind, daß in jedes der Gefäße eine Scheibe zum Theile eintaucht.
Zur Ableitung des Stromes dienen Kupferſtreifen, welche auf dem Umfange je einer Scheibe ſchleifen. Beim Gebrauche der Batterie ſetzt man die Axe mit den Scheiben durch die Hand oder ein Uhrwerk in Bewegung. Auf dieſe Weiſe werden die Scheiben im ſelben Maße, als ſie ſich mit Waſſerſtoff beladen, aus der Flüſſigkeit herausgedreht und geben ihren Waſſerſtoff an die Luft ab. Dadurch wird der Strom der Säule ein ziemlich conſtanter und ſeine Intenſität ſoll nach Mittheilung Maiſtre’s größer ſein als die des Daniell-Elementes.
Elemente mit einer Flüſſigkeit ohne Polariſation.
Wenn man bei Elementen mit einer Flüſſigkeit den Waſſerſtoff ſich entwickeln läßt, gelingt es nicht, die Polariſation zu beſeitigen; man erreicht durch die
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Das Element bietet den nicht zu unterſchätzenden Vortheil, daß es die
Verwendung von Zinkbruchſtücken beliebiger Form geſtattet und daher auch erlaubt,
das Zink bis auf das letzte Stück auszunützen; ferner wird durch die beſchriebene
Anordnung eine äußerſt vollkommene Amalgamirung des Zinkes erreicht, wodurch
dieſes vor Auflöſung vollkommen geſchützt iſt, wenn der Stromkreis unterbrochen
wird, man alſo des Elementes nicht bedarf. Auch erfordert die Batterie, einmal
zuſammengeſtellt, jahrelang keinerlei Wartung, ſondern kann in einem gut ver-
ſchloſſenen Kaſten unberührt ſtehen bleiben. Sie bringt jedoch den Nachtheil mit
ſich, daß ſie in Folge des großen Queckſilberbedarfes nicht ſehr ökonomiſch iſt;
namentlich ſind beim Demontiren und Wiederaufſtellen einer ſolchen Batterie
Queckſilberverluſte kaum zu vermeiden. Im engliſchen Eiſenbahndienſte ſtehen dieſe
Elemente zu mehreren Tauſenden in Verwendung.
Das Tyer-Element wurde von Baron Ebner dahin abgeändert, daß eine
platinirte Bleiplatte an die Stelle der platinirten Silberplatte trat. Hierdurch wurde
allerdings der Preis bedeutend erniedrigt, aber auch die elektromotoriſche Kraft
etwas verringert. Hingegen läßt
ſich der Platinmoorüberzug auf der
Bleiplatte leichter und vollkommener
herſtellen als auf der Silberplatte.
Ebner ließ ſein Element auch
in Form des Smee-Elementes aus-
führen und wie dieſes in verſchie-
dener Anzahl zu einer Batterie zu-
ſammenſtellen, welche eine ähnliche
Geſtalt erhielt, wie die auf Seite 186
abgebildete Smee-Batterie.
Die zweite Methode, um auf
mechaniſche Art das Anſetzen von
Waſſerſtoff zu vermeiden, beſteht in
der ſteten Bewegung der Elektrode;
dieſe Methode wurde, wie oben
[Abbildung Fig. 316.
Tyer-Element.]
angegeben, von Maiſtre benützt. Maiſtre ſtellt in einen hölzernen Trog zehn flache
Glas- oder Thongefäße eng nebeneinander, füllt ſie mit verdünnter Salpeter-
ſäure (1 zu 10) und ſetzt in jedes Gefäß cylindriſch gebogene Eiſenplatten ein. Quer
über ſämmtliche Gefäße läuft eine eiſerne mit Ebonit überzogene Axe, auf welcher
voneinander durch Porzellanſtücke iſolirte Kupfer- oder Kohlenſcheiben ſo aufgeſetzt
ſind, daß in jedes der Gefäße eine Scheibe zum Theile eintaucht.
Zur Ableitung des Stromes dienen Kupferſtreifen, welche auf dem Umfange
je einer Scheibe ſchleifen. Beim Gebrauche der Batterie ſetzt man die Axe mit
den Scheiben durch die Hand oder ein Uhrwerk in Bewegung. Auf dieſe Weiſe
werden die Scheiben im ſelben Maße, als ſie ſich mit Waſſerſtoff beladen, aus
der Flüſſigkeit herausgedreht und geben ihren Waſſerſtoff an die Luft ab. Dadurch
wird der Strom der Säule ein ziemlich conſtanter und ſeine Intenſität ſoll nach
Mittheilung Maiſtre’s größer ſein als die des Daniell-Elementes.
Elemente mit einer Flüſſigkeit ohne Polariſation.
Wenn man bei Elementen mit einer Flüſſigkeit den Waſſerſtoff ſich entwickeln
läßt, gelingt es nicht, die Polariſation zu beſeitigen; man erreicht durch die
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/481>, abgerufen am 22.11.2024.
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