Die inducirende Spule ist von einem Cylinder aus Glas oder Hartgummi umschlossen, auf welchen der secundäre Draht aufgewickelt ist. Er besteht gleichfalls aus Kupfer, hat einen Durchmesser von nicht mehr als 1/4 Millimeter Durmesser und umschließt die primäre Spirale in beiläufig 30.000 Windungen. Hierbei muß auf eine äußerst sorgfältige Isolirung der Drahtwindungen voneinander gesehen werden, da sonst die hochgespannten Inductionsströme direct von einer Windung zur andern überspringen. Der Draht ist deshalb sorgfältig mit Seide übersponnen und dann noch mit Firniß überzogen. Ist eine Lage solchen Drahtes voll, so wird neuerdings die ganze Lage mit Firniß, Wachs oder dergleichen, auch wohl mit Wachspapier oder einer dünnen Platte aus Guttapercha überzogen und dann erst die nächste Lage in gleicher Weise daraufgewunden. Die Enden der secundären Spirale führen zu den Metallknöpfen a und b, welche mit den Klemmschrauben E E1 verbunden sind. Diese selbst werden durch zwei Glassäulen getragen. Die Stirnseiten der Inductionsrollen sind durch starke Glasplatten g g1 geschützt. Diese besitzen in der Mitte je einen kreisförmigen Ausschnitt, durch welchen die primäre Spirale mit ihrem Eisendrahtbündel herausragt. Bei den kleineren Apparaten bleibt letzteres an einer Seite frei, da es als Magnet auch gleich für eine Art Wagner'schen Hammers benutzt wird. Bei dem großen in Fig. 194 abgebildeten Apparate ist jedoch auch diese Fläche durch eine Platte aus Hartgummi oder dergleichen bedeckt.
Das Oeffnen und Schließen des inducirenden Stromes besorgt ein selbst- ständiger nach Vorschlägen Poggendorff's von Foucault construirter Unterbrecher. Hinter dem Elektromagnete e desselben ist eine vertical gestellte Feder f angebracht, welche nach oben durch den Stab s verlängert ist. Auf diesem Stabe läßt sich eine Messingkugel verschieben und in beliebiger Höhe feststellen. Wird diese Feder durch einen Stoß in Vibration gesetzt, so schwingt sie langsamer oder schneller, je nachdem die Kugel höher oder tiefer gestellt wird. An jener Stelle, an welcher der Stab s auf der Feder f aufsitzt, ist ein Messingstab horizontal befestigt. Dieser trägt an seinem vorderen Ende ein Stück weiches Eisen, den Anker des Elektro- magnetes. An der rückwärtigen Hälfte des Stabes sind zwei verticale Metallspitzen angebracht, welche in die Glasgefäße A und B tauchen. Der Boden beider Gläschen ist metallisch und aus demselben ragen den von oben hereinkommenden Metall- spitzen zwei Anschlagstifte entgegen; sie haben den Hub des Hebels beim Schwingen der Feder zu begrenzen. Der Elektromagnet des Foucault'schen Unterbrechers wird nicht durch den inducirenden, sondern durch einen separaten Strom erregt, der durch den (vorderen) Commutator zugeleitet wird. Der Strom für die inducirende Spule findet durch den rückwärtigen Commutator seine Zuleitung.
Das Oeffnen und Schließen des Stromes durch den Unterbrecher wird nicht an einem Platincontacte in freier Luft bewirkt, sondern mit Quecksilber und in einer schlecht leitenden Flüssigkeit. Hierzu dienen eben die beiden Gläschen A und B; in diese kommt Quecksilber bis zu einer bestimmten Höhe und dieses wird dann mit einer Schichte Alkohol bedeckt. Man hat diese Form der Stromunterbrechung gewählt, weil hierdurch, der schlechten Leitungsfähigkeit der Flüssigkeit wegen, der Strom rascher unterbrochen wird wie in Luft, wo ein starker Oeffnungsfunke auftritt, der den Stromübergang noch einige Zeit erhält.
Die Wirkungsweise des ganzen Apparates läßt sich mit Zuhilfenahme der schematischen Zeichnung Fig. 195 erläutern; bei dieser sind, soweit als möglich, für gleiche Theile gleiche Buchstaben benutzt wie in Fig. 194.
Die inducirende Spule iſt von einem Cylinder aus Glas oder Hartgummi umſchloſſen, auf welchen der ſecundäre Draht aufgewickelt iſt. Er beſteht gleichfalls aus Kupfer, hat einen Durchmeſſer von nicht mehr als ¼ Millimeter Durmeſſer und umſchließt die primäre Spirale in beiläufig 30.000 Windungen. Hierbei muß auf eine äußerſt ſorgfältige Iſolirung der Drahtwindungen voneinander geſehen werden, da ſonſt die hochgeſpannten Inductionsſtröme direct von einer Windung zur andern überſpringen. Der Draht iſt deshalb ſorgfältig mit Seide überſponnen und dann noch mit Firniß überzogen. Iſt eine Lage ſolchen Drahtes voll, ſo wird neuerdings die ganze Lage mit Firniß, Wachs oder dergleichen, auch wohl mit Wachspapier oder einer dünnen Platte aus Guttapercha überzogen und dann erſt die nächſte Lage in gleicher Weiſe daraufgewunden. Die Enden der ſecundären Spirale führen zu den Metallknöpfen a und b, welche mit den Klemmſchrauben E E1 verbunden ſind. Dieſe ſelbſt werden durch zwei Glasſäulen getragen. Die Stirnſeiten der Inductionsrollen ſind durch ſtarke Glasplatten g g1 geſchützt. Dieſe beſitzen in der Mitte je einen kreisförmigen Ausſchnitt, durch welchen die primäre Spirale mit ihrem Eiſendrahtbündel herausragt. Bei den kleineren Apparaten bleibt letzteres an einer Seite frei, da es als Magnet auch gleich für eine Art Wagner’ſchen Hammers benutzt wird. Bei dem großen in Fig. 194 abgebildeten Apparate iſt jedoch auch dieſe Fläche durch eine Platte aus Hartgummi oder dergleichen bedeckt.
Das Oeffnen und Schließen des inducirenden Stromes beſorgt ein ſelbſt- ſtändiger nach Vorſchlägen Poggendorff’s von Foucault conſtruirter Unterbrecher. Hinter dem Elektromagnete e desſelben iſt eine vertical geſtellte Feder f angebracht, welche nach oben durch den Stab s verlängert iſt. Auf dieſem Stabe läßt ſich eine Meſſingkugel verſchieben und in beliebiger Höhe feſtſtellen. Wird dieſe Feder durch einen Stoß in Vibration geſetzt, ſo ſchwingt ſie langſamer oder ſchneller, je nachdem die Kugel höher oder tiefer geſtellt wird. An jener Stelle, an welcher der Stab s auf der Feder f aufſitzt, iſt ein Meſſingſtab horizontal befeſtigt. Dieſer trägt an ſeinem vorderen Ende ein Stück weiches Eiſen, den Anker des Elektro- magnetes. An der rückwärtigen Hälfte des Stabes ſind zwei verticale Metallſpitzen angebracht, welche in die Glasgefäße A und B tauchen. Der Boden beider Gläschen iſt metalliſch und aus demſelben ragen den von oben hereinkommenden Metall- ſpitzen zwei Anſchlagſtifte entgegen; ſie haben den Hub des Hebels beim Schwingen der Feder zu begrenzen. Der Elektromagnet des Foucault’ſchen Unterbrechers wird nicht durch den inducirenden, ſondern durch einen ſeparaten Strom erregt, der durch den (vorderen) Commutator zugeleitet wird. Der Strom für die inducirende Spule findet durch den rückwärtigen Commutator ſeine Zuleitung.
Das Oeffnen und Schließen des Stromes durch den Unterbrecher wird nicht an einem Platincontacte in freier Luft bewirkt, ſondern mit Queckſilber und in einer ſchlecht leitenden Flüſſigkeit. Hierzu dienen eben die beiden Gläschen A und B; in dieſe kommt Queckſilber bis zu einer beſtimmten Höhe und dieſes wird dann mit einer Schichte Alkohol bedeckt. Man hat dieſe Form der Stromunterbrechung gewählt, weil hierdurch, der ſchlechten Leitungsfähigkeit der Flüſſigkeit wegen, der Strom raſcher unterbrochen wird wie in Luft, wo ein ſtarker Oeffnungsfunke auftritt, der den Stromübergang noch einige Zeit erhält.
Die Wirkungsweiſe des ganzen Apparates läßt ſich mit Zuhilfenahme der ſchematiſchen Zeichnung Fig. 195 erläutern; bei dieſer ſind, ſoweit als möglich, für gleiche Theile gleiche Buchſtaben benutzt wie in Fig. 194.
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Die inducirende Spule iſt von einem Cylinder aus Glas oder Hartgummi
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Kupfer, hat einen Durchmeſſer von nicht mehr als ¼ Millimeter Durmeſſer und
umſchließt die primäre Spirale in beiläufig 30.000 Windungen. Hierbei muß auf
eine äußerſt ſorgfältige Iſolirung der Drahtwindungen voneinander geſehen werden,
da ſonſt die hochgeſpannten Inductionsſtröme direct von einer Windung zur andern
überſpringen. Der Draht iſt deshalb ſorgfältig mit Seide überſponnen und dann
noch mit Firniß überzogen. Iſt eine Lage ſolchen Drahtes voll, ſo wird neuerdings
die ganze Lage mit Firniß, Wachs oder dergleichen, auch wohl mit Wachspapier
oder einer dünnen Platte aus Guttapercha überzogen und dann erſt die nächſte
Lage in gleicher Weiſe daraufgewunden. Die Enden der ſecundären Spirale führen
zu den Metallknöpfen a und b, welche mit den Klemmſchrauben E E1 verbunden
ſind. Dieſe ſelbſt werden durch zwei Glasſäulen getragen. Die Stirnſeiten der
Inductionsrollen ſind durch ſtarke Glasplatten g g1 geſchützt. Dieſe beſitzen in der
Mitte je einen kreisförmigen Ausſchnitt, durch welchen die primäre Spirale mit
ihrem Eiſendrahtbündel herausragt. Bei den kleineren Apparaten bleibt letzteres
an einer Seite frei, da es als Magnet auch gleich für eine Art Wagner’ſchen
Hammers benutzt wird. Bei dem großen in Fig. 194 abgebildeten Apparate iſt
jedoch auch dieſe Fläche durch eine Platte aus Hartgummi oder dergleichen
bedeckt.
Das Oeffnen und Schließen des inducirenden Stromes beſorgt ein ſelbſt-
ſtändiger nach Vorſchlägen Poggendorff’s von Foucault conſtruirter Unterbrecher.
Hinter dem Elektromagnete e desſelben iſt eine vertical geſtellte Feder f angebracht,
welche nach oben durch den Stab s verlängert iſt. Auf dieſem Stabe läßt ſich
eine Meſſingkugel verſchieben und in beliebiger Höhe feſtſtellen. Wird dieſe Feder
durch einen Stoß in Vibration geſetzt, ſo ſchwingt ſie langſamer oder ſchneller, je
nachdem die Kugel höher oder tiefer geſtellt wird. An jener Stelle, an welcher
der Stab s auf der Feder f aufſitzt, iſt ein Meſſingſtab horizontal befeſtigt. Dieſer
trägt an ſeinem vorderen Ende ein Stück weiches Eiſen, den Anker des Elektro-
magnetes. An der rückwärtigen Hälfte des Stabes ſind zwei verticale Metallſpitzen
angebracht, welche in die Glasgefäße A und B tauchen. Der Boden beider Gläschen
iſt metalliſch und aus demſelben ragen den von oben hereinkommenden Metall-
ſpitzen zwei Anſchlagſtifte entgegen; ſie haben den Hub des Hebels beim Schwingen
der Feder zu begrenzen. Der Elektromagnet des Foucault’ſchen Unterbrechers wird
nicht durch den inducirenden, ſondern durch einen ſeparaten Strom erregt, der
durch den (vorderen) Commutator zugeleitet wird. Der Strom für die inducirende
Spule findet durch den rückwärtigen Commutator ſeine Zuleitung.
Das Oeffnen und Schließen des Stromes durch den Unterbrecher wird nicht
an einem Platincontacte in freier Luft bewirkt, ſondern mit Queckſilber und in
einer ſchlecht leitenden Flüſſigkeit. Hierzu dienen eben die beiden Gläschen A und B;
in dieſe kommt Queckſilber bis zu einer beſtimmten Höhe und dieſes wird dann mit
einer Schichte Alkohol bedeckt. Man hat dieſe Form der Stromunterbrechung gewählt,
weil hierdurch, der ſchlechten Leitungsfähigkeit der Flüſſigkeit wegen, der Strom
raſcher unterbrochen wird wie in Luft, wo ein ſtarker Oeffnungsfunke auftritt, der
den Stromübergang noch einige Zeit erhält.
Die Wirkungsweiſe des ganzen Apparates läßt ſich mit Zuhilfenahme der
ſchematiſchen Zeichnung Fig. 195 erläutern; bei dieſer ſind, ſoweit als möglich,
für gleiche Theile gleiche Buchſtaben benutzt wie in Fig. 194.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/317>, abgerufen am 24.11.2024.
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