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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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erreicht man eine gleichförmige Bewegung des Stabes für einen Weg, der nahezu
der halben Stablänge gleichkommt. Wir werden im zweiten Theile dieses Werkes
noch Gelegenheit haben, den praktischen Werth der konischen Spule und des koni-
schen Eisenkernes näher kennen zu lernen und wollen jetzt unsere Aufmerksamkeit der
Induction zuwenden.

Man unterscheidet der Hauptsache nach zweierlei Arten der Induction, nämlich
die elektrische und die Magneto-Induction; die erstere nennt man auch Volta-
Induction
oder Induction schlechtweg.

Die elektrische Induction wurde von Faraday (1831) in folgender Weise
entdeckt: Faraday wand einen langen Kupferdraht spiralförmig um einen großen,
hölzernen Cylinder; zwischen die Windungen dieses Drahtes, jedoch von ihnen
isolirt, wurde ein zweiter Draht in gleicher Weise aufgewunden. Die Enden des
ersten Drahtes standen mit den Polen einer kräftigen Batterie, jene des zweiten
Drahtes mit einem Galvanometer in Verbindung. So oft nun der Strom im ersten,
nennen wir ihn den primären Draht, geschlossen oder geöffnet wurde, entstand im
zweiten oder secundären Drahte gleichfalls ein Strom, der durch den Ausschlag
der Galvanometernadel sein Auftreten kundgab. Hierbei schlug die Nadel beim
Schließen der primären Spirale nach der entgegengesetzten Seite aus wie beim
Unterbrechen derselben. Faraday begnügte sich jedoch mit dieser Anzeige eines In-
ductionsstromes nicht, sondern wies ihn auch durch andere Wirkungen nach. Der
Inductionsstrom, welcher beim Schließen des primären Stromkreises oder beim
Oeffnen desselben entstand, wurde in einem spiralig gewundenen Drahte um Stahl-
nadeln geführt; diese wurden dann magnetisch und die Lage der Magnetpole war
die entgegengesetzte, wenn der Schließungsstrom zur Magnetisirung verwendet wurde,
als wenn man sich des Oeffnungsstromes hierzu bediente. Diese Versuche lehren,
daß in einem Leiter Inductionsströme entstehen, wenn in einem benachbarten Leiter
ein Strom geschlossen oder unterbrochen wird, und daß die Richtung dieser Ströme
einander entgegengesetzt ist.

Inductionsströme entstehen aber auch dann, wenn man einen stromdurch-
flossenen Leiter einem zweiten Leiter nähert oder von ihm entfernt. In Fig. 184
bedeutet P die primäre, stromdurchflossene Spule, S die secundäre oder Inductions-
spule, E das stromliefernde Element und G ein Galvanometer, mit welchem die
secundäre Spirale verbunden ist. So oft die Spule P in die Spule S eingetaucht
oder aus ihr herausgezogen wird, zeigt das Galvanometer einen Strom in der
Inductionsspirale an. Die Richtung der Inductionsströme ist bei den entgegen-
gesetzten Bewegungen der inducirenden Spule P ebenfalls eine entgegengesetzte. Der
Inductionsstrom, welcher beim Eintauchen, also gegenseitigem Annähern der Spule P
an S entsteht, hat eine entgegengesetzte Richtung wie der inducirende Batteriestrom,
der beim Entfernen der Spule P von S entstehende Inductionsstrom ist dem
inducirenden Strome gleichgerichtet.

Es giebt also folgende vier Arten elektrischer Induction: 1. Ein Inductions-
strom entsteht in einem Leiter, wenn man in der Nähe des letzteren einen Strom
schließt; die Richtung des Inductionsstromes ist jener des inducirenden entgegengesetzt.
2. Ein gleich gerichteter Inductionsstrom entsteht, wenn man einen Strom unterbricht.
3. Werden ein Strom und ein Leiter einander genähert, so entsteht im letzteren ein
Inductionsstrom entgegengesetzter Richtung, und 4. werden diese beiden voneinander
entfernt, so entsteht im Leiter ein Strom gleicher Richtung. Die erregenden Ströme
nennt man inducirende oder Hauptströme, die erregten Inductions- oder Nebenströme.

erreicht man eine gleichförmige Bewegung des Stabes für einen Weg, der nahezu
der halben Stablänge gleichkommt. Wir werden im zweiten Theile dieſes Werkes
noch Gelegenheit haben, den praktiſchen Werth der koniſchen Spule und des koni-
ſchen Eiſenkernes näher kennen zu lernen und wollen jetzt unſere Aufmerkſamkeit der
Induction zuwenden.

Man unterſcheidet der Hauptſache nach zweierlei Arten der Induction, nämlich
die elektriſche und die Magneto-Induction; die erſtere nennt man auch Volta-
Induction
oder Induction ſchlechtweg.

Die elektriſche Induction wurde von Faraday (1831) in folgender Weiſe
entdeckt: Faraday wand einen langen Kupferdraht ſpiralförmig um einen großen,
hölzernen Cylinder; zwiſchen die Windungen dieſes Drahtes, jedoch von ihnen
iſolirt, wurde ein zweiter Draht in gleicher Weiſe aufgewunden. Die Enden des
erſten Drahtes ſtanden mit den Polen einer kräftigen Batterie, jene des zweiten
Drahtes mit einem Galvanometer in Verbindung. So oft nun der Strom im erſten,
nennen wir ihn den primären Draht, geſchloſſen oder geöffnet wurde, entſtand im
zweiten oder ſecundären Drahte gleichfalls ein Strom, der durch den Ausſchlag
der Galvanometernadel ſein Auftreten kundgab. Hierbei ſchlug die Nadel beim
Schließen der primären Spirale nach der entgegengeſetzten Seite aus wie beim
Unterbrechen derſelben. Faraday begnügte ſich jedoch mit dieſer Anzeige eines In-
ductionsſtromes nicht, ſondern wies ihn auch durch andere Wirkungen nach. Der
Inductionsſtrom, welcher beim Schließen des primären Stromkreiſes oder beim
Oeffnen desſelben entſtand, wurde in einem ſpiralig gewundenen Drahte um Stahl-
nadeln geführt; dieſe wurden dann magnetiſch und die Lage der Magnetpole war
die entgegengeſetzte, wenn der Schließungsſtrom zur Magnetiſirung verwendet wurde,
als wenn man ſich des Oeffnungsſtromes hierzu bediente. Dieſe Verſuche lehren,
daß in einem Leiter Inductionsſtröme entſtehen, wenn in einem benachbarten Leiter
ein Strom geſchloſſen oder unterbrochen wird, und daß die Richtung dieſer Ströme
einander entgegengeſetzt iſt.

Inductionsſtröme entſtehen aber auch dann, wenn man einen ſtromdurch-
floſſenen Leiter einem zweiten Leiter nähert oder von ihm entfernt. In Fig. 184
bedeutet P die primäre, ſtromdurchfloſſene Spule, S die ſecundäre oder Inductions-
ſpule, E das ſtromliefernde Element und G ein Galvanometer, mit welchem die
ſecundäre Spirale verbunden iſt. So oft die Spule P in die Spule S eingetaucht
oder aus ihr herausgezogen wird, zeigt das Galvanometer einen Strom in der
Inductionsſpirale an. Die Richtung der Inductionsſtröme iſt bei den entgegen-
geſetzten Bewegungen der inducirenden Spule P ebenfalls eine entgegengeſetzte. Der
Inductionsſtrom, welcher beim Eintauchen, alſo gegenſeitigem Annähern der Spule P
an S entſteht, hat eine entgegengeſetzte Richtung wie der inducirende Batterieſtrom,
der beim Entfernen der Spule P von S entſtehende Inductionsſtrom iſt dem
inducirenden Strome gleichgerichtet.

Es giebt alſo folgende vier Arten elektriſcher Induction: 1. Ein Inductions-
ſtrom entſteht in einem Leiter, wenn man in der Nähe des letzteren einen Strom
ſchließt; die Richtung des Inductionsſtromes iſt jener des inducirenden entgegengeſetzt.
2. Ein gleich gerichteter Inductionsſtrom entſteht, wenn man einen Strom unterbricht.
3. Werden ein Strom und ein Leiter einander genähert, ſo entſteht im letzteren ein
Inductionsſtrom entgegengeſetzter Richtung, und 4. werden dieſe beiden voneinander
entfernt, ſo entſteht im Leiter ein Strom gleicher Richtung. Die erregenden Ströme
nennt man inducirende oder Hauptſtröme, die erregten Inductions- oder Nebenſtröme.

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[288/0302] erreicht man eine gleichförmige Bewegung des Stabes für einen Weg, der nahezu der halben Stablänge gleichkommt. Wir werden im zweiten Theile dieſes Werkes noch Gelegenheit haben, den praktiſchen Werth der koniſchen Spule und des koni- ſchen Eiſenkernes näher kennen zu lernen und wollen jetzt unſere Aufmerkſamkeit der Induction zuwenden. Man unterſcheidet der Hauptſache nach zweierlei Arten der Induction, nämlich die elektriſche und die Magneto-Induction; die erſtere nennt man auch Volta- Induction oder Induction ſchlechtweg. Die elektriſche Induction wurde von Faraday (1831) in folgender Weiſe entdeckt: Faraday wand einen langen Kupferdraht ſpiralförmig um einen großen, hölzernen Cylinder; zwiſchen die Windungen dieſes Drahtes, jedoch von ihnen iſolirt, wurde ein zweiter Draht in gleicher Weiſe aufgewunden. Die Enden des erſten Drahtes ſtanden mit den Polen einer kräftigen Batterie, jene des zweiten Drahtes mit einem Galvanometer in Verbindung. So oft nun der Strom im erſten, nennen wir ihn den primären Draht, geſchloſſen oder geöffnet wurde, entſtand im zweiten oder ſecundären Drahte gleichfalls ein Strom, der durch den Ausſchlag der Galvanometernadel ſein Auftreten kundgab. Hierbei ſchlug die Nadel beim Schließen der primären Spirale nach der entgegengeſetzten Seite aus wie beim Unterbrechen derſelben. Faraday begnügte ſich jedoch mit dieſer Anzeige eines In- ductionsſtromes nicht, ſondern wies ihn auch durch andere Wirkungen nach. Der Inductionsſtrom, welcher beim Schließen des primären Stromkreiſes oder beim Oeffnen desſelben entſtand, wurde in einem ſpiralig gewundenen Drahte um Stahl- nadeln geführt; dieſe wurden dann magnetiſch und die Lage der Magnetpole war die entgegengeſetzte, wenn der Schließungsſtrom zur Magnetiſirung verwendet wurde, als wenn man ſich des Oeffnungsſtromes hierzu bediente. Dieſe Verſuche lehren, daß in einem Leiter Inductionsſtröme entſtehen, wenn in einem benachbarten Leiter ein Strom geſchloſſen oder unterbrochen wird, und daß die Richtung dieſer Ströme einander entgegengeſetzt iſt. Inductionsſtröme entſtehen aber auch dann, wenn man einen ſtromdurch- floſſenen Leiter einem zweiten Leiter nähert oder von ihm entfernt. In Fig. 184 bedeutet P die primäre, ſtromdurchfloſſene Spule, S die ſecundäre oder Inductions- ſpule, E das ſtromliefernde Element und G ein Galvanometer, mit welchem die ſecundäre Spirale verbunden iſt. So oft die Spule P in die Spule S eingetaucht oder aus ihr herausgezogen wird, zeigt das Galvanometer einen Strom in der Inductionsſpirale an. Die Richtung der Inductionsſtröme iſt bei den entgegen- geſetzten Bewegungen der inducirenden Spule P ebenfalls eine entgegengeſetzte. Der Inductionsſtrom, welcher beim Eintauchen, alſo gegenſeitigem Annähern der Spule P an S entſteht, hat eine entgegengeſetzte Richtung wie der inducirende Batterieſtrom, der beim Entfernen der Spule P von S entſtehende Inductionsſtrom iſt dem inducirenden Strome gleichgerichtet. Es giebt alſo folgende vier Arten elektriſcher Induction: 1. Ein Inductions- ſtrom entſteht in einem Leiter, wenn man in der Nähe des letzteren einen Strom ſchließt; die Richtung des Inductionsſtromes iſt jener des inducirenden entgegengeſetzt. 2. Ein gleich gerichteter Inductionsſtrom entſteht, wenn man einen Strom unterbricht. 3. Werden ein Strom und ein Leiter einander genähert, ſo entſteht im letzteren ein Inductionsſtrom entgegengeſetzter Richtung, und 4. werden dieſe beiden voneinander entfernt, ſo entſteht im Leiter ein Strom gleicher Richtung. Die erregenden Ströme nennt man inducirende oder Hauptſtröme, die erregten Inductions- oder Nebenſtröme.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/302>, abgerufen am 24.11.2024.