Telegraphenleitungen beobachtet werden, derselben Ursache zuzuschreiben sind, daß der Unterschied nur in der geringeren oder größeren Stärke liegt.
Um der Art, auf welche die Erdströme entstehen, näher zu kommen, muß man auf die elektrischen Vorgänge auf der Erde und in ihrer Atmosphäre eingehen. Die elektrischen Zustände in den oberen Schichten der Luft einerseits und der Erde andererseits gleichen sich in den verschiedenen Breiten in verschiedener Weise aus. In den Polargegenden übernehmen jene Glühlichtsäulen, welche wir mit dem Namen Nordlicht bezeichnen, die Vermittlerrolle, während in den Aequatorialgegenden der Ausgleich fast ausschließlich durch Gewitter stattfindet. Auch in den mittleren Breiten spielen letztere die Hauptrolle; unter besonderen kosmischen Verhältnissen ist jedoch auch Nordlicht zu beobachten. Den unmittelbaren Einfluß, welchen diese Aus- gleichungen auf die Erdströme ausüben, werden wir bald kennen lernen. Zunächst haben wir den Zusammenhang zwischen den Vorgängen auf der Sonne und den elektrischen Erscheinungen auf der Erde zu betrachten.
Professor Förster giebt hierüber in einem im Berliner elektrotechnischen Ver- eine gehaltenen Vortrage nachstehende Aufschlüsse: Es ist durch die zahlreichen und immer genauer gewordenen magnetischen Beobachtungen der letzten drei bis vier Jahrzehnte erwiesen, daß der jedesmalige Grad der Flecken- und Fackelbildung*) auf der Sonnenoberfläche und die entsprechende Häufigkeit und Ausdehnung der Entwicklung von Säulen und Wolken glühender Gase in der Umgebung des Sonnenkörpers mit gewissen Schwankungen der Richtung und der Intensität der erdmagnetischen Kräfte in einem engen Zusammenhange steht. Nicht nur die in dem letzten halben Jahrhundert ungefähr alle eilf Jahre wiederkehrende ungewöhnliche Steigerung der Flecken- und Fackelbildung spiegelt sich in der Steigerung dieser erdmagnetischen Erscheinungen genau wieder, sondern auch alle plötzlicheren und schneller verlaufenden Veränderungen der betreffenden Zustände des Sonnenkörpers finden ihr Abbild in gewissen erdmagnetischen Erscheinungen. Es ist ebenso erwiesen, daß, wenngleich in denjenigen beiden Polarzonen, in denen die häufigsten Polarlicht- Erscheinungen vorkommen, die eilfjährige Sonnenfleckperiode keinen sehr deut- lichen Einfluß auf die Häufigkeit jener elektrischen Phänomene zu haben scheint, doch auch in diesen Zonen eine jährliche Periodicität der Polarlichter besteht, welche nach ihrer Besonderheit unverkennbar auf andere Einflüsse der Sonne als ihre bloßen Licht- und Wärmestrahlungen hinweist. Sodann ist aber die Häufigkeit des Auftretens von Polarlichtern außerhalb jener die Magnetpole umgebenden Zonen in dem allerdeutlichsten Zusammenhange mit der eilfjährigen Sonnenfleckperiode. Palarlichter, welche von beiden Polen aus sich bis nahe an den Aequator erstrecken und Glühlichtsäulen zum Beispiele noch über dem nördlichen Indien bilden, kommen ausschließlich in denjenigen Jahren vor, in welchen sich auch die Oberfläche und die Umgebung des Sonnenkörpers in ungewöhnlicher Erregung zu befinden scheinen.
*) Die Sonnenflecke sind unregelmäßige dunkle Stellen auf der Sonnenoberfläche, die von einem minder dunkeln Saum umgeben sind; oft sehr klein, übertreffen sie manchmal auch vielfach die Größe der ganzen Erdoberfläche. Sie erscheinen einzeln oder häufiger in Gruppen, dauern je nach ihrer Größe verschieden lange Zeit an. In größerer Menge treten sie in Perioden von 111/9 Jahren auf. In der Nähe der Flecken zeigen sich auch besonders helle Stellen von vorübergehender Dauer; diese nennt man Fackeln. Spectralanalytische Unter- suchungen führten zu der Annahme, daß die Sonne aus einer feurig flüssigen Masse bestehe, die von einer Hülle glühender Gase und Dämpfe umgeben sei. Hiernach hätte man sich das Entstehen der Sonnenflecke durch locale Abkühlungsprocesse, die Fackeln als das Hervorbrechen in höchster Gluth befindlicher Massen vorzustellen.
Telegraphenleitungen beobachtet werden, derſelben Urſache zuzuſchreiben ſind, daß der Unterſchied nur in der geringeren oder größeren Stärke liegt.
Um der Art, auf welche die Erdſtröme entſtehen, näher zu kommen, muß man auf die elektriſchen Vorgänge auf der Erde und in ihrer Atmoſphäre eingehen. Die elektriſchen Zuſtände in den oberen Schichten der Luft einerſeits und der Erde andererſeits gleichen ſich in den verſchiedenen Breiten in verſchiedener Weiſe aus. In den Polargegenden übernehmen jene Glühlichtſäulen, welche wir mit dem Namen Nordlicht bezeichnen, die Vermittlerrolle, während in den Aequatorialgegenden der Ausgleich faſt ausſchließlich durch Gewitter ſtattfindet. Auch in den mittleren Breiten ſpielen letztere die Hauptrolle; unter beſonderen kosmiſchen Verhältniſſen iſt jedoch auch Nordlicht zu beobachten. Den unmittelbaren Einfluß, welchen dieſe Aus- gleichungen auf die Erdſtröme ausüben, werden wir bald kennen lernen. Zunächſt haben wir den Zuſammenhang zwiſchen den Vorgängen auf der Sonne und den elektriſchen Erſcheinungen auf der Erde zu betrachten.
Profeſſor Förſter giebt hierüber in einem im Berliner elektrotechniſchen Ver- eine gehaltenen Vortrage nachſtehende Aufſchlüſſe: Es iſt durch die zahlreichen und immer genauer gewordenen magnetiſchen Beobachtungen der letzten drei bis vier Jahrzehnte erwieſen, daß der jedesmalige Grad der Flecken- und Fackelbildung*) auf der Sonnenoberfläche und die entſprechende Häufigkeit und Ausdehnung der Entwicklung von Säulen und Wolken glühender Gaſe in der Umgebung des Sonnenkörpers mit gewiſſen Schwankungen der Richtung und der Intenſität der erdmagnetiſchen Kräfte in einem engen Zuſammenhange ſteht. Nicht nur die in dem letzten halben Jahrhundert ungefähr alle eilf Jahre wiederkehrende ungewöhnliche Steigerung der Flecken- und Fackelbildung ſpiegelt ſich in der Steigerung dieſer erdmagnetiſchen Erſcheinungen genau wieder, ſondern auch alle plötzlicheren und ſchneller verlaufenden Veränderungen der betreffenden Zuſtände des Sonnenkörpers finden ihr Abbild in gewiſſen erdmagnetiſchen Erſcheinungen. Es iſt ebenſo erwieſen, daß, wenngleich in denjenigen beiden Polarzonen, in denen die häufigſten Polarlicht- Erſcheinungen vorkommen, die eilfjährige Sonnenfleckperiode keinen ſehr deut- lichen Einfluß auf die Häufigkeit jener elektriſchen Phänomene zu haben ſcheint, doch auch in dieſen Zonen eine jährliche Periodicität der Polarlichter beſteht, welche nach ihrer Beſonderheit unverkennbar auf andere Einflüſſe der Sonne als ihre bloßen Licht- und Wärmeſtrahlungen hinweiſt. Sodann iſt aber die Häufigkeit des Auftretens von Polarlichtern außerhalb jener die Magnetpole umgebenden Zonen in dem allerdeutlichſten Zuſammenhange mit der eilfjährigen Sonnenfleckperiode. Palarlichter, welche von beiden Polen aus ſich bis nahe an den Aequator erſtrecken und Glühlichtſäulen zum Beiſpiele noch über dem nördlichen Indien bilden, kommen ausſchließlich in denjenigen Jahren vor, in welchen ſich auch die Oberfläche und die Umgebung des Sonnenkörpers in ungewöhnlicher Erregung zu befinden ſcheinen.
*) Die Sonnenflecke ſind unregelmäßige dunkle Stellen auf der Sonnenoberfläche, die von einem minder dunkeln Saum umgeben ſind; oft ſehr klein, übertreffen ſie manchmal auch vielfach die Größe der ganzen Erdoberfläche. Sie erſcheinen einzeln oder häufiger in Gruppen, dauern je nach ihrer Größe verſchieden lange Zeit an. In größerer Menge treten ſie in Perioden von 111/9 Jahren auf. In der Nähe der Flecken zeigen ſich auch beſonders helle Stellen von vorübergehender Dauer; dieſe nennt man Fackeln. Spectralanalytiſche Unter- ſuchungen führten zu der Annahme, daß die Sonne aus einer feurig flüſſigen Maſſe beſtehe, die von einer Hülle glühender Gaſe und Dämpfe umgeben ſei. Hiernach hätte man ſich das Entſtehen der Sonnenflecke durch locale Abkühlungsproceſſe, die Fackeln als das Hervorbrechen in höchſter Gluth befindlicher Maſſen vorzuſtellen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0280"n="266"/>
Telegraphenleitungen beobachtet werden, derſelben Urſache zuzuſchreiben ſind, daß<lb/>
der Unterſchied nur in der geringeren oder größeren Stärke liegt.</p><lb/><p>Um der Art, auf welche die Erdſtröme entſtehen, näher zu kommen, muß<lb/>
man auf die elektriſchen Vorgänge auf der Erde und in ihrer Atmoſphäre eingehen.<lb/>
Die elektriſchen Zuſtände in den oberen Schichten der Luft einerſeits und der Erde<lb/>
andererſeits gleichen ſich in den verſchiedenen Breiten in verſchiedener Weiſe aus.<lb/>
In den Polargegenden übernehmen jene Glühlichtſäulen, welche wir mit dem Namen<lb/>
Nordlicht bezeichnen, die Vermittlerrolle, während in den Aequatorialgegenden der<lb/>
Ausgleich faſt ausſchließlich durch Gewitter ſtattfindet. Auch in den mittleren Breiten<lb/>ſpielen letztere die Hauptrolle; unter beſonderen kosmiſchen Verhältniſſen iſt jedoch<lb/>
auch Nordlicht zu beobachten. Den unmittelbaren Einfluß, welchen dieſe Aus-<lb/>
gleichungen auf die Erdſtröme ausüben, werden wir bald kennen lernen. Zunächſt<lb/>
haben wir den Zuſammenhang zwiſchen den Vorgängen auf der Sonne und den<lb/>
elektriſchen Erſcheinungen auf der Erde zu betrachten.</p><lb/><p>Profeſſor <hirendition="#g">Förſter</hi> giebt hierüber in einem im Berliner elektrotechniſchen Ver-<lb/>
eine gehaltenen Vortrage nachſtehende Aufſchlüſſe: Es iſt durch die zahlreichen und<lb/>
immer genauer gewordenen magnetiſchen Beobachtungen der letzten drei bis vier<lb/>
Jahrzehnte erwieſen, daß der jedesmalige Grad der Flecken- und Fackelbildung<noteplace="foot"n="*)">Die Sonnenflecke ſind unregelmäßige dunkle Stellen auf der Sonnenoberfläche, die<lb/>
von einem minder dunkeln Saum umgeben ſind; oft ſehr klein, übertreffen ſie manchmal auch<lb/>
vielfach die Größe der ganzen Erdoberfläche. Sie erſcheinen einzeln oder häufiger in Gruppen,<lb/>
dauern je nach ihrer Größe verſchieden lange Zeit an. In größerer Menge treten ſie in<lb/>
Perioden von 111/9 Jahren auf. In der Nähe der Flecken zeigen ſich auch beſonders helle<lb/>
Stellen von vorübergehender Dauer; dieſe nennt man Fackeln. Spectralanalytiſche Unter-<lb/>ſuchungen führten zu der Annahme, daß die Sonne aus einer feurig flüſſigen Maſſe beſtehe,<lb/>
die von einer Hülle glühender Gaſe und Dämpfe umgeben ſei. Hiernach hätte man ſich das<lb/>
Entſtehen der Sonnenflecke durch locale Abkühlungsproceſſe, die Fackeln als das Hervorbrechen<lb/>
in höchſter Gluth befindlicher Maſſen vorzuſtellen.</note><lb/>
auf der Sonnenoberfläche und die entſprechende Häufigkeit und Ausdehnung der<lb/>
Entwicklung von Säulen und Wolken glühender Gaſe in der Umgebung des<lb/>
Sonnenkörpers mit gewiſſen Schwankungen der Richtung und der Intenſität der<lb/>
erdmagnetiſchen Kräfte in einem engen Zuſammenhange ſteht. Nicht nur die in dem<lb/>
letzten halben Jahrhundert ungefähr alle eilf Jahre wiederkehrende ungewöhnliche<lb/>
Steigerung der Flecken- und Fackelbildung ſpiegelt ſich in der Steigerung dieſer<lb/>
erdmagnetiſchen Erſcheinungen genau wieder, ſondern auch alle plötzlicheren und<lb/>ſchneller verlaufenden Veränderungen der betreffenden Zuſtände des Sonnenkörpers<lb/>
finden ihr Abbild in gewiſſen erdmagnetiſchen Erſcheinungen. Es iſt ebenſo erwieſen,<lb/>
daß, wenngleich in denjenigen beiden Polarzonen, in denen die häufigſten Polarlicht-<lb/>
Erſcheinungen vorkommen, die <hirendition="#g">eilfjährige</hi> Sonnenfleckperiode keinen ſehr deut-<lb/>
lichen Einfluß auf die Häufigkeit jener elektriſchen Phänomene zu haben ſcheint, doch<lb/>
auch in dieſen Zonen eine <hirendition="#g">jährliche</hi> Periodicität der Polarlichter beſteht, welche<lb/>
nach ihrer Beſonderheit unverkennbar auf andere Einflüſſe der Sonne als ihre<lb/>
bloßen Licht- und Wärmeſtrahlungen hinweiſt. Sodann iſt aber die Häufigkeit<lb/>
des Auftretens von Polarlichtern außerhalb jener die Magnetpole umgebenden Zonen<lb/>
in dem allerdeutlichſten Zuſammenhange mit der eilfjährigen Sonnenfleckperiode.<lb/>
Palarlichter, welche von beiden Polen aus ſich bis nahe an den Aequator erſtrecken<lb/>
und Glühlichtſäulen zum Beiſpiele noch über dem nördlichen Indien bilden, kommen<lb/>
ausſchließlich in denjenigen Jahren vor, in welchen ſich auch die Oberfläche und<lb/>
die Umgebung des Sonnenkörpers in ungewöhnlicher Erregung zu befinden ſcheinen.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[266/0280]
Telegraphenleitungen beobachtet werden, derſelben Urſache zuzuſchreiben ſind, daß
der Unterſchied nur in der geringeren oder größeren Stärke liegt.
Um der Art, auf welche die Erdſtröme entſtehen, näher zu kommen, muß
man auf die elektriſchen Vorgänge auf der Erde und in ihrer Atmoſphäre eingehen.
Die elektriſchen Zuſtände in den oberen Schichten der Luft einerſeits und der Erde
andererſeits gleichen ſich in den verſchiedenen Breiten in verſchiedener Weiſe aus.
In den Polargegenden übernehmen jene Glühlichtſäulen, welche wir mit dem Namen
Nordlicht bezeichnen, die Vermittlerrolle, während in den Aequatorialgegenden der
Ausgleich faſt ausſchließlich durch Gewitter ſtattfindet. Auch in den mittleren Breiten
ſpielen letztere die Hauptrolle; unter beſonderen kosmiſchen Verhältniſſen iſt jedoch
auch Nordlicht zu beobachten. Den unmittelbaren Einfluß, welchen dieſe Aus-
gleichungen auf die Erdſtröme ausüben, werden wir bald kennen lernen. Zunächſt
haben wir den Zuſammenhang zwiſchen den Vorgängen auf der Sonne und den
elektriſchen Erſcheinungen auf der Erde zu betrachten.
Profeſſor Förſter giebt hierüber in einem im Berliner elektrotechniſchen Ver-
eine gehaltenen Vortrage nachſtehende Aufſchlüſſe: Es iſt durch die zahlreichen und
immer genauer gewordenen magnetiſchen Beobachtungen der letzten drei bis vier
Jahrzehnte erwieſen, daß der jedesmalige Grad der Flecken- und Fackelbildung *)
auf der Sonnenoberfläche und die entſprechende Häufigkeit und Ausdehnung der
Entwicklung von Säulen und Wolken glühender Gaſe in der Umgebung des
Sonnenkörpers mit gewiſſen Schwankungen der Richtung und der Intenſität der
erdmagnetiſchen Kräfte in einem engen Zuſammenhange ſteht. Nicht nur die in dem
letzten halben Jahrhundert ungefähr alle eilf Jahre wiederkehrende ungewöhnliche
Steigerung der Flecken- und Fackelbildung ſpiegelt ſich in der Steigerung dieſer
erdmagnetiſchen Erſcheinungen genau wieder, ſondern auch alle plötzlicheren und
ſchneller verlaufenden Veränderungen der betreffenden Zuſtände des Sonnenkörpers
finden ihr Abbild in gewiſſen erdmagnetiſchen Erſcheinungen. Es iſt ebenſo erwieſen,
daß, wenngleich in denjenigen beiden Polarzonen, in denen die häufigſten Polarlicht-
Erſcheinungen vorkommen, die eilfjährige Sonnenfleckperiode keinen ſehr deut-
lichen Einfluß auf die Häufigkeit jener elektriſchen Phänomene zu haben ſcheint, doch
auch in dieſen Zonen eine jährliche Periodicität der Polarlichter beſteht, welche
nach ihrer Beſonderheit unverkennbar auf andere Einflüſſe der Sonne als ihre
bloßen Licht- und Wärmeſtrahlungen hinweiſt. Sodann iſt aber die Häufigkeit
des Auftretens von Polarlichtern außerhalb jener die Magnetpole umgebenden Zonen
in dem allerdeutlichſten Zuſammenhange mit der eilfjährigen Sonnenfleckperiode.
Palarlichter, welche von beiden Polen aus ſich bis nahe an den Aequator erſtrecken
und Glühlichtſäulen zum Beiſpiele noch über dem nördlichen Indien bilden, kommen
ausſchließlich in denjenigen Jahren vor, in welchen ſich auch die Oberfläche und
die Umgebung des Sonnenkörpers in ungewöhnlicher Erregung zu befinden ſcheinen.
*) Die Sonnenflecke ſind unregelmäßige dunkle Stellen auf der Sonnenoberfläche, die
von einem minder dunkeln Saum umgeben ſind; oft ſehr klein, übertreffen ſie manchmal auch
vielfach die Größe der ganzen Erdoberfläche. Sie erſcheinen einzeln oder häufiger in Gruppen,
dauern je nach ihrer Größe verſchieden lange Zeit an. In größerer Menge treten ſie in
Perioden von 111/9 Jahren auf. In der Nähe der Flecken zeigen ſich auch beſonders helle
Stellen von vorübergehender Dauer; dieſe nennt man Fackeln. Spectralanalytiſche Unter-
ſuchungen führten zu der Annahme, daß die Sonne aus einer feurig flüſſigen Maſſe beſtehe,
die von einer Hülle glühender Gaſe und Dämpfe umgeben ſei. Hiernach hätte man ſich das
Entſtehen der Sonnenflecke durch locale Abkühlungsproceſſe, die Fackeln als das Hervorbrechen
in höchſter Gluth befindlicher Maſſen vorzuſtellen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/280>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.