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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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einander parallel sind, so ziehen sich die beiden Ströme an, wenn sie gleichgerichtet
sind (wie in der Figur), oder sie stoßen sich ab, wenn sie eine entgegengesetzte
Richtung besitzen. Die Anziehung, beziehungsweise Abstoßung zeigt sich dann durch
Drehung des astatischen Gehänges zu dem Drahtrechtecke hin oder von diesem weg.

Die Anziehung, welche parallele Ströme aufeinander ausüben, kann auch
durch den von Roget angegebenen Stromunterbrecher gezeigt werden. Eine schlaffe
Spiralfeder F (Fig. 154) ist an dem Arme A des Trägers T mit einem Ende
befestigt; das andere Ende taucht mit seiner Spitze in das Quecksilber des Ge-

[Abbildung] Fig. 154.

Roget's Interruptor.

[Abbildung] Fig. 155.

Kreuzende Ströme.

fäßes G. Die Klemmschrauben K1 und K2 sind mit dem Träger T einerseits und
dem Quecksilber andererseits leitend verbunden. Schaltet man diese Vorrichtung in
einen Stromkreis ein, so geht der Strom von K1 durch T1 über A zur Spirale F,
durchläuft diese, gelangt dann in das Quecksilber, von wo aus er zur Klemme K2
fließt und den Apparat verläßt. Hierbei bilden die einzelnen Windungen der
Spirale lauter parallele Stromkreise, in welchen die Ströme in gleicher Richtung
verlaufen, weshalb sich die Drahtwindungen anziehen, d. h. die Spirale sich zu-
sammenziehen muß. Dadurch wird aber das freie Ende der Spirale gehoben, kommt
außer Berührung mit dem Quecksilber und unterbricht den Strom; im selben Momente
hört auch die Anziehungskraft zwischen den einzelnen Windungen zu wirken auf,

einander parallel ſind, ſo ziehen ſich die beiden Ströme an, wenn ſie gleichgerichtet
ſind (wie in der Figur), oder ſie ſtoßen ſich ab, wenn ſie eine entgegengeſetzte
Richtung beſitzen. Die Anziehung, beziehungsweiſe Abſtoßung zeigt ſich dann durch
Drehung des aſtatiſchen Gehänges zu dem Drahtrechtecke hin oder von dieſem weg.

Die Anziehung, welche parallele Ströme aufeinander ausüben, kann auch
durch den von Roget angegebenen Stromunterbrecher gezeigt werden. Eine ſchlaffe
Spiralfeder F (Fig. 154) iſt an dem Arme A des Trägers T mit einem Ende
befeſtigt; das andere Ende taucht mit ſeiner Spitze in das Queckſilber des Ge-

[Abbildung] Fig. 154.

Roget’s Interruptor.

[Abbildung] Fig. 155.

Kreuzende Ströme.

fäßes G. Die Klemmſchrauben K1 und K2 ſind mit dem Träger T einerſeits und
dem Queckſilber andererſeits leitend verbunden. Schaltet man dieſe Vorrichtung in
einen Stromkreis ein, ſo geht der Strom von K1 durch T1 über A zur Spirale F,
durchläuft dieſe, gelangt dann in das Queckſilber, von wo aus er zur Klemme K2
fließt und den Apparat verläßt. Hierbei bilden die einzelnen Windungen der
Spirale lauter parallele Stromkreiſe, in welchen die Ströme in gleicher Richtung
verlaufen, weshalb ſich die Drahtwindungen anziehen, d. h. die Spirale ſich zu-
ſammenziehen muß. Dadurch wird aber das freie Ende der Spirale gehoben, kommt
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[256/0270] einander parallel ſind, ſo ziehen ſich die beiden Ströme an, wenn ſie gleichgerichtet ſind (wie in der Figur), oder ſie ſtoßen ſich ab, wenn ſie eine entgegengeſetzte Richtung beſitzen. Die Anziehung, beziehungsweiſe Abſtoßung zeigt ſich dann durch Drehung des aſtatiſchen Gehänges zu dem Drahtrechtecke hin oder von dieſem weg. Die Anziehung, welche parallele Ströme aufeinander ausüben, kann auch durch den von Roget angegebenen Stromunterbrecher gezeigt werden. Eine ſchlaffe Spiralfeder F (Fig. 154) iſt an dem Arme A des Trägers T mit einem Ende befeſtigt; das andere Ende taucht mit ſeiner Spitze in das Queckſilber des Ge- [Abbildung Fig. 154. Roget’s Interruptor.] [Abbildung Fig. 155. Kreuzende Ströme.] fäßes G. Die Klemmſchrauben K1 und K2 ſind mit dem Träger T einerſeits und dem Queckſilber andererſeits leitend verbunden. Schaltet man dieſe Vorrichtung in einen Stromkreis ein, ſo geht der Strom von K1 durch T1 über A zur Spirale F, durchläuft dieſe, gelangt dann in das Queckſilber, von wo aus er zur Klemme K2 fließt und den Apparat verläßt. Hierbei bilden die einzelnen Windungen der Spirale lauter parallele Stromkreiſe, in welchen die Ströme in gleicher Richtung verlaufen, weshalb ſich die Drahtwindungen anziehen, d. h. die Spirale ſich zu- ſammenziehen muß. Dadurch wird aber das freie Ende der Spirale gehoben, kommt außer Berührung mit dem Queckſilber und unterbricht den Strom; im ſelben Momente hört auch die Anziehungskraft zwiſchen den einzelnen Windungen zu wirken auf,

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/270>, abgerufen am 24.11.2024.