Verbindet man die beiden Klemmschrauben mit den Polen eines Elementes oder schaltet man den Batterieprüfer überhaupt in einen Leiterkreis ein, so fließt der Strom, wenn einer vorhanden ist, durch die Drahtwindungen und wird durch die Ablenkung der Nadel erkennbar. Um bequem die Richtung des Stromes er- sehen zu können, sind die beiden Nadelhälften ungleich gefärbt.
Empfindlicher als das eben geschilderte Instrument ist das Vertical- Galvanoskop. Es ist daher auch bei stabiler Aufstellung zu ständiger Verwendung, z. B. in Telegraphenämtern, geeignet. Die Magnetnadel n' s' (Fig. 127) schwingt in den Hohlräumen der bei- den Drahtspulen R R. Die Windungsebene der Drähte und die Schwingungsebene der Magnetnadel stehen wieder aufeinander senkrecht. Die Drehungsaxe der Nadel ist jedoch horizontal, so daß also diese in einer verticalen Ebene schwingen muß. Die Axe ist nach vorne verlängert, ragt also über die Spulen hinaus und trägt an ihrem vorderen Ende eine zweite Magnet- nadel. Diese ist zur ersten oder inneren Magnetnadel parallel befestigt, jedoch mit ihren Polen verkehrt gestellt. Befindet sich also z. B. der Nordpol der inneren Nadel oben, so steht diesem der Südpol der äußeren Nadel gegenüber.
Die Anordnung zweier gleicher Magnetnadeln in der Weise, daß sie ihre ent- gegengesetzten Pole einander zukehren, nennt man ein astatisches Nadelpaar.
[Abbildung]
Fig. 126.
Vatterieprüfer.
[Abbildung]
Fig. 127.
Vertical-Galvanoskop.
Man verfolgt hierbei einen doppelten Zweck: Erstens wird durch eine derartige Combination zweier gleich starker Magnetnadeln die Einwirkung des Erdmagnetis- mus ganz oder doch zum größten Theile aufgehoben. Zweitens resultirt daraus eine größere Empfindlichkeit gegen elektrische Ströme. Sind beide Nadeln gleich stark magnetisch, so wird der Erdmagnetismus die eine Nadel nach der einen Richtung gerade so stark zu drehen suchen wie die zweite Nadel nach der ent- gegengesetzten Richtung; diese beiden gleich starken aber entgegengesetzt gerichteten Kräfte müssen sich daher gegenseitig aufheben und das Nadelpaar ist daher vom Erdmagnetismus unabhängig.
Führt man um ein astatisches Nadelpaar Drahtwindungen in der Weise herum, daß die eine Nadel innerhalb, die andere Nadel aber außerhalb der Draht-
Verbindet man die beiden Klemmſchrauben mit den Polen eines Elementes oder ſchaltet man den Batterieprüfer überhaupt in einen Leiterkreis ein, ſo fließt der Strom, wenn einer vorhanden iſt, durch die Drahtwindungen und wird durch die Ablenkung der Nadel erkennbar. Um bequem die Richtung des Stromes er- ſehen zu können, ſind die beiden Nadelhälften ungleich gefärbt.
Empfindlicher als das eben geſchilderte Inſtrument iſt das Vertical- Galvanoſkop. Es iſt daher auch bei ſtabiler Aufſtellung zu ſtändiger Verwendung, z. B. in Telegraphenämtern, geeignet. Die Magnetnadel n' s' (Fig. 127) ſchwingt in den Hohlräumen der bei- den Drahtſpulen R R. Die Windungsebene der Drähte und die Schwingungsebene der Magnetnadel ſtehen wieder aufeinander ſenkrecht. Die Drehungsaxe der Nadel iſt jedoch horizontal, ſo daß alſo dieſe in einer verticalen Ebene ſchwingen muß. Die Axe iſt nach vorne verlängert, ragt alſo über die Spulen hinaus und trägt an ihrem vorderen Ende eine zweite Magnet- nadel. Dieſe iſt zur erſten oder inneren Magnetnadel parallel befeſtigt, jedoch mit ihren Polen verkehrt geſtellt. Befindet ſich alſo z. B. der Nordpol der inneren Nadel oben, ſo ſteht dieſem der Südpol der äußeren Nadel gegenüber.
Die Anordnung zweier gleicher Magnetnadeln in der Weiſe, daß ſie ihre ent- gegengeſetzten Pole einander zukehren, nennt man ein aſtatiſches Nadelpaar.
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Fig. 126.
Vatterieprüfer.
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Fig. 127.
Vertical-Galvanoſkop.
Man verfolgt hierbei einen doppelten Zweck: Erſtens wird durch eine derartige Combination zweier gleich ſtarker Magnetnadeln die Einwirkung des Erdmagnetis- mus ganz oder doch zum größten Theile aufgehoben. Zweitens reſultirt daraus eine größere Empfindlichkeit gegen elektriſche Ströme. Sind beide Nadeln gleich ſtark magnetiſch, ſo wird der Erdmagnetismus die eine Nadel nach der einen Richtung gerade ſo ſtark zu drehen ſuchen wie die zweite Nadel nach der ent- gegengeſetzten Richtung; dieſe beiden gleich ſtarken aber entgegengeſetzt gerichteten Kräfte müſſen ſich daher gegenſeitig aufheben und das Nadelpaar iſt daher vom Erdmagnetismus unabhängig.
Führt man um ein aſtatiſches Nadelpaar Drahtwindungen in der Weiſe herum, daß die eine Nadel innerhalb, die andere Nadel aber außerhalb der Draht-
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Verbindet man die beiden Klemmſchrauben mit den Polen eines Elementes
oder ſchaltet man den Batterieprüfer überhaupt in einen Leiterkreis ein, ſo fließt
der Strom, wenn einer vorhanden iſt, durch die Drahtwindungen und wird durch
die Ablenkung der Nadel erkennbar. Um bequem die Richtung des Stromes er-
ſehen zu können, ſind die beiden Nadelhälften ungleich gefärbt.
Empfindlicher als das eben geſchilderte Inſtrument iſt das Vertical-
Galvanoſkop. Es iſt daher auch bei ſtabiler Aufſtellung zu ſtändiger Verwendung,
z. B. in Telegraphenämtern, geeignet. Die Magnetnadel n' s' (Fig. 127) ſchwingt
in den Hohlräumen der bei-
den Drahtſpulen R R. Die
Windungsebene der Drähte
und die Schwingungsebene
der Magnetnadel ſtehen wieder
aufeinander ſenkrecht. Die
Drehungsaxe der Nadel iſt
jedoch horizontal, ſo daß alſo
dieſe in einer verticalen Ebene
ſchwingen muß. Die Axe iſt
nach vorne verlängert, ragt
alſo über die Spulen hinaus
und trägt an ihrem vorderen
Ende eine zweite Magnet-
nadel. Dieſe iſt zur erſten
oder inneren Magnetnadel
parallel befeſtigt, jedoch mit
ihren Polen verkehrt geſtellt.
Befindet ſich alſo z. B. der
Nordpol der inneren Nadel
oben, ſo ſteht dieſem der
Südpol der äußeren Nadel
gegenüber.
Die Anordnung zweier
gleicher Magnetnadeln in
der Weiſe, daß ſie ihre ent-
gegengeſetzten Pole einander
zukehren, nennt man ein
aſtatiſches Nadelpaar.
[Abbildung Fig. 126.
Vatterieprüfer.]
[Abbildung Fig. 127.
Vertical-Galvanoſkop.]
Man verfolgt hierbei einen doppelten Zweck: Erſtens wird durch eine derartige
Combination zweier gleich ſtarker Magnetnadeln die Einwirkung des Erdmagnetis-
mus ganz oder doch zum größten Theile aufgehoben. Zweitens reſultirt daraus
eine größere Empfindlichkeit gegen elektriſche Ströme. Sind beide Nadeln gleich
ſtark magnetiſch, ſo wird der Erdmagnetismus die eine Nadel nach der einen
Richtung gerade ſo ſtark zu drehen ſuchen wie die zweite Nadel nach der ent-
gegengeſetzten Richtung; dieſe beiden gleich ſtarken aber entgegengeſetzt gerichteten
Kräfte müſſen ſich daher gegenſeitig aufheben und das Nadelpaar iſt daher vom
Erdmagnetismus unabhängig.
Führt man um ein aſtatiſches Nadelpaar Drahtwindungen in der Weiſe
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/231>, abgerufen am 22.11.2024.
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