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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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einen ununterbrochenen, in sich selbst geschlossenen Leiter bilden (siehe Fig. 83).
Die negative Elektricität durchfließt diesen Leiter natürlich in entgegengesetzter
Richtung. Wenn man von der Stromrichtung in einem derartigen galvanischen
Elemente ohne nähere Bezeichnung spricht, meint man stets die Richtung des
positiven Stromes.

Aber nicht nur aus dem eben angegebenen Verhalten müssen wir auf elek-
trische Vorgänge in der Flüssigkeit schließen, sondern auch noch daraus, daß in derselben
chemische und physikalische Veränderungen eintreten. Die Flüssigkeit erwärmt sich
und wird gleichzeitig zersetzt; das sind aber gleichfalls Erscheinungen, die wir
bereits als Folgen des Durchströmens von Elektricität durch Flüssigkeiten kennen
gelernt haben, beweisen somit ebenfalls das Durchströmen von Elektricität durch
die Flüssigkeit.

Theorien der Elektricitätserregung. Fragen wir nach der Ursache dieser
Erscheinungen, so müssen wir leider gestehen, daß uns dieselbe nicht mit Sicherheit
bekannt ist. Es herrschen gegenwärtig vielmehr zweierlei Ansichten. Nach der einen,
und zwar der älteren, wäre die Elektricitätserregung in der bloßen Berührung
der Körper zu suchen, während die andere chemische Processe als die Urheber des
elektrischen Stromes angiebt; man nennt die erstere die Contacttheorie (daher
auch die in vielen Büchern vorkommenden Bezeichnungen: Contactelektricität oder
Berührungselektricität), die letztere die chemische Theorie.

Die Contacttheorie entstand auf Grund des Volta'schen Fundamental-
versuches
und war das Resultat jenes berühmten wissenschaftlichen Streites, welcher
zu Ende des 18. Jahrhundertes zwischen Volta und Galvani geführt wurde. Wir
haben in der Geschichte der Elektricität erfahren, daß Galvani die Zuckungen des
Froschschenkels der thierischen Elektricität, Volta hingegen der metallischen Elek-
tricität zuschrieb. Volta beobachtete nämlich, daß die Zuckungen des Froschschenkels
schwach oder gar nicht eintreten, wenn der den Muskel und Nerv verbindende
Bogen nur aus einem Metalle bestand, daß diese Zuckungen aber regelmäßig
erhalten werden, wenn zweierlei Metalle zur Verwendung kommen. Dieser Umstand
veranlaßte ihn eben, nicht in der thierischen Elektricität, sondern in der durch
Berührung zweier heterogener Metalle erregten Elektricität die Ursache der Frosch-
schenkelzuckungen zu suchen. Er leugnete daher das Vorhandensein einer thierischen
Elektricität und nahm eine metallische, d. h. eine durch Berührung zweier Metalle
erregte Elektricität an; der Froschschenkel spielt nach dieser Ansicht nur die Rolle
eines sehr empfindlichen Elektroskopes.

In Verfolgung dieser Ansicht gab dann Volta die Versuche mit dem Frosch-
schenkel ganz auf und experimentirte nur mit Metallen oder mit solchen unter
Zwischenschaltung feuchter Körper. Volta's sogenannter Fundamentalversuch
kann in folgender Weise ausgeführt werden: Man setzt auf eine an ihrer Ober-
fläche vollkommen eben abgeschliffene Zinkplatte eine eben solche Platte aus Kupfer
auf und trennt hierauf wieder beide Platten, indem man sie mit den Glasgriffen,
welche an ihnen befestigt sind, voneinander abhebt. Die beiden Platten erscheinen
dann entgegengesetzt elektrisch, was mit Zuhilfenahme sehr empfindlicher Elektroskope
nachgewiesen werden kann. Es kann hierzu etwa das Elektroskop von Behrens oder
das Thomson'sche Quadranten-Elektrometer angewandt werden. Auf das Elektroskop
wird zu dem Ende eine Platte an Stelle der Kugel aufgeschraubt und diese mit
einer Condensatorplatte versehen; die erstere dient dann als Collector. Berührt
man bei diesem Instrumente die Collectorplatte mit der Zinkplatte, während man

einen ununterbrochenen, in ſich ſelbſt geſchloſſenen Leiter bilden (ſiehe Fig. 83).
Die negative Elektricität durchfließt dieſen Leiter natürlich in entgegengeſetzter
Richtung. Wenn man von der Stromrichtung in einem derartigen galvaniſchen
Elemente ohne nähere Bezeichnung ſpricht, meint man ſtets die Richtung des
poſitiven Stromes.

Aber nicht nur aus dem eben angegebenen Verhalten müſſen wir auf elek-
triſche Vorgänge in der Flüſſigkeit ſchließen, ſondern auch noch daraus, daß in derſelben
chemiſche und phyſikaliſche Veränderungen eintreten. Die Flüſſigkeit erwärmt ſich
und wird gleichzeitig zerſetzt; das ſind aber gleichfalls Erſcheinungen, die wir
bereits als Folgen des Durchſtrömens von Elektricität durch Flüſſigkeiten kennen
gelernt haben, beweiſen ſomit ebenfalls das Durchſtrömen von Elektricität durch
die Flüſſigkeit.

Theorien der Elektricitätserregung. Fragen wir nach der Urſache dieſer
Erſcheinungen, ſo müſſen wir leider geſtehen, daß uns dieſelbe nicht mit Sicherheit
bekannt iſt. Es herrſchen gegenwärtig vielmehr zweierlei Anſichten. Nach der einen,
und zwar der älteren, wäre die Elektricitätserregung in der bloßen Berührung
der Körper zu ſuchen, während die andere chemiſche Proceſſe als die Urheber des
elektriſchen Stromes angiebt; man nennt die erſtere die Contacttheorie (daher
auch die in vielen Büchern vorkommenden Bezeichnungen: Contactelektricität oder
Berührungselektricität), die letztere die chemiſche Theorie.

Die Contacttheorie entſtand auf Grund des Volta’ſchen Fundamental-
verſuches
und war das Reſultat jenes berühmten wiſſenſchaftlichen Streites, welcher
zu Ende des 18. Jahrhundertes zwiſchen Volta und Galvani geführt wurde. Wir
haben in der Geſchichte der Elektricität erfahren, daß Galvani die Zuckungen des
Froſchſchenkels der thieriſchen Elektricität, Volta hingegen der metalliſchen Elek-
tricität zuſchrieb. Volta beobachtete nämlich, daß die Zuckungen des Froſchſchenkels
ſchwach oder gar nicht eintreten, wenn der den Muskel und Nerv verbindende
Bogen nur aus einem Metalle beſtand, daß dieſe Zuckungen aber regelmäßig
erhalten werden, wenn zweierlei Metalle zur Verwendung kommen. Dieſer Umſtand
veranlaßte ihn eben, nicht in der thieriſchen Elektricität, ſondern in der durch
Berührung zweier heterogener Metalle erregten Elektricität die Urſache der Froſch-
ſchenkelzuckungen zu ſuchen. Er leugnete daher das Vorhandenſein einer thieriſchen
Elektricität und nahm eine metalliſche, d. h. eine durch Berührung zweier Metalle
erregte Elektricität an; der Froſchſchenkel ſpielt nach dieſer Anſicht nur die Rolle
eines ſehr empfindlichen Elektroſkopes.

In Verfolgung dieſer Anſicht gab dann Volta die Verſuche mit dem Froſch-
ſchenkel ganz auf und experimentirte nur mit Metallen oder mit ſolchen unter
Zwiſchenſchaltung feuchter Körper. Volta’s ſogenannter Fundamentalverſuch
kann in folgender Weiſe ausgeführt werden: Man ſetzt auf eine an ihrer Ober-
fläche vollkommen eben abgeſchliffene Zinkplatte eine eben ſolche Platte aus Kupfer
auf und trennt hierauf wieder beide Platten, indem man ſie mit den Glasgriffen,
welche an ihnen befeſtigt ſind, voneinander abhebt. Die beiden Platten erſcheinen
dann entgegengeſetzt elektriſch, was mit Zuhilfenahme ſehr empfindlicher Elektroſkope
nachgewieſen werden kann. Es kann hierzu etwa das Elektroſkop von Behrens oder
das Thomſon’ſche Quadranten-Elektrometer angewandt werden. Auf das Elektroſkop
wird zu dem Ende eine Platte an Stelle der Kugel aufgeſchraubt und dieſe mit
einer Condenſatorplatte verſehen; die erſtere dient dann als Collector. Berührt
man bei dieſem Inſtrumente die Collectorplatte mit der Zinkplatte, während man

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[162/0176] einen ununterbrochenen, in ſich ſelbſt geſchloſſenen Leiter bilden (ſiehe Fig. 83). Die negative Elektricität durchfließt dieſen Leiter natürlich in entgegengeſetzter Richtung. Wenn man von der Stromrichtung in einem derartigen galvaniſchen Elemente ohne nähere Bezeichnung ſpricht, meint man ſtets die Richtung des poſitiven Stromes. Aber nicht nur aus dem eben angegebenen Verhalten müſſen wir auf elek- triſche Vorgänge in der Flüſſigkeit ſchließen, ſondern auch noch daraus, daß in derſelben chemiſche und phyſikaliſche Veränderungen eintreten. Die Flüſſigkeit erwärmt ſich und wird gleichzeitig zerſetzt; das ſind aber gleichfalls Erſcheinungen, die wir bereits als Folgen des Durchſtrömens von Elektricität durch Flüſſigkeiten kennen gelernt haben, beweiſen ſomit ebenfalls das Durchſtrömen von Elektricität durch die Flüſſigkeit. Theorien der Elektricitätserregung. Fragen wir nach der Urſache dieſer Erſcheinungen, ſo müſſen wir leider geſtehen, daß uns dieſelbe nicht mit Sicherheit bekannt iſt. Es herrſchen gegenwärtig vielmehr zweierlei Anſichten. Nach der einen, und zwar der älteren, wäre die Elektricitätserregung in der bloßen Berührung der Körper zu ſuchen, während die andere chemiſche Proceſſe als die Urheber des elektriſchen Stromes angiebt; man nennt die erſtere die Contacttheorie (daher auch die in vielen Büchern vorkommenden Bezeichnungen: Contactelektricität oder Berührungselektricität), die letztere die chemiſche Theorie. Die Contacttheorie entſtand auf Grund des Volta’ſchen Fundamental- verſuches und war das Reſultat jenes berühmten wiſſenſchaftlichen Streites, welcher zu Ende des 18. Jahrhundertes zwiſchen Volta und Galvani geführt wurde. Wir haben in der Geſchichte der Elektricität erfahren, daß Galvani die Zuckungen des Froſchſchenkels der thieriſchen Elektricität, Volta hingegen der metalliſchen Elek- tricität zuſchrieb. Volta beobachtete nämlich, daß die Zuckungen des Froſchſchenkels ſchwach oder gar nicht eintreten, wenn der den Muskel und Nerv verbindende Bogen nur aus einem Metalle beſtand, daß dieſe Zuckungen aber regelmäßig erhalten werden, wenn zweierlei Metalle zur Verwendung kommen. Dieſer Umſtand veranlaßte ihn eben, nicht in der thieriſchen Elektricität, ſondern in der durch Berührung zweier heterogener Metalle erregten Elektricität die Urſache der Froſch- ſchenkelzuckungen zu ſuchen. Er leugnete daher das Vorhandenſein einer thieriſchen Elektricität und nahm eine metalliſche, d. h. eine durch Berührung zweier Metalle erregte Elektricität an; der Froſchſchenkel ſpielt nach dieſer Anſicht nur die Rolle eines ſehr empfindlichen Elektroſkopes. In Verfolgung dieſer Anſicht gab dann Volta die Verſuche mit dem Froſch- ſchenkel ganz auf und experimentirte nur mit Metallen oder mit ſolchen unter Zwiſchenſchaltung feuchter Körper. Volta’s ſogenannter Fundamentalverſuch kann in folgender Weiſe ausgeführt werden: Man ſetzt auf eine an ihrer Ober- fläche vollkommen eben abgeſchliffene Zinkplatte eine eben ſolche Platte aus Kupfer auf und trennt hierauf wieder beide Platten, indem man ſie mit den Glasgriffen, welche an ihnen befeſtigt ſind, voneinander abhebt. Die beiden Platten erſcheinen dann entgegengeſetzt elektriſch, was mit Zuhilfenahme ſehr empfindlicher Elektroſkope nachgewieſen werden kann. Es kann hierzu etwa das Elektroſkop von Behrens oder das Thomſon’ſche Quadranten-Elektrometer angewandt werden. Auf das Elektroſkop wird zu dem Ende eine Platte an Stelle der Kugel aufgeſchraubt und dieſe mit einer Condenſatorplatte verſehen; die erſtere dient dann als Collector. Berührt man bei dieſem Inſtrumente die Collectorplatte mit der Zinkplatte, während man

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/176>, abgerufen am 25.11.2024.