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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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geschlossen. Der Magnet M1 zieht den Anker an und legt dadurch den Hebel x y
auf den isolirten Stift s1. Gelangt hierauf der Zug zum Uebertritte aus der
Section III nach IV, so wird von III aus nachfolgender Stromschluß hergestellt;
Contactbürste P, b, Leitung L3, Elektromagnet M der Section II, Leitung L4,
Elektromagnet der Section III, s, a und P1. Der Magnet M der Section II
zieht daher den Anker an und legt den Hebel x y auf den Contactstift s; der
Elektromagnet M1 der Section II legt den Hebel x y auf den isolirten Stift s1.
Der Zug tritt dann ganz auf s zwischen III und IV über und giebt hierdurch
seinem Signal-Apparate stets kurzen Schluß über P1, s und P. Tritt nun aber ein
zweiter Zug aus der Section III nach IV über, während der erste Zug sich noch
zwischen III und IV befindet, so wird der Stromschluß im Signal-Apparate des
zweiten Zuges in dem Momente unterbrochen werden, als dessen Bürste P auf c
in III gelangt; seine Bürste P1 berührt a (bei III), von wo aus die Leitung
über x y nur bis zu dem isolirten Stifte s1 führt. Der Signal-Apparat des
zweiten Zuges kommt also in der früher angegebenen Weise zur Wirksamkeit und
giebt das "Halt"-Signal. Der Stromkreis des Signales auf dem zweiten Zuge

[Abbildung] Fig. 829.

Zugdeckungs-Signal von Putnam.

wird erst dann wieder hergestellt, wenn der erste Zug die isolirte Stelle IV passirt
hat, weil hierdurch ein Strom durch die Leitungen L3 L4 (zwischen III und IV)
zu dem Magnete M von III gesandt und dadurch der Hebel x y auf die Contact-
schraube a gelegt wird, wie wir dies zu Beginne unserer Betrachtung gesehen haben.

Man begnügte sich jedoch nicht mit solchen auf dem Zuge selbst angebrachten
Signal-Apparaten, welche mannigfache Uebelstände, wie z. B. die Anbringung
eines verhältnißmäßig zarten Signal-Apparates auf der Locomotive, der schwierigen
Herstellung einer guten Verbindung zwischen der Leitung und dem Zuge u. dgl.
mit sich bringen, sondern versuchte die Zugdeckung durch stabile Streckensignale zu
erreichen. Die Zugdeckung auf Stationsdistanz ist sehr einfach durch den elektrischen
Telegraphen durchzuführen. Die Station kann dann in der Nachbarstation ausführ-
lich anfragen, ob die Strecke frei ist oder nicht und wird daher den Zug nur dann
ablassen, wenn ersteres der Fall ist.

Die Deckung auf Stationsdistanz wird jedoch unmöglich, sobald die auf-
einanderfolgenden Züge in kürzeren Zeitintervallen abgelassen werden, als zur
Zurücklegung des Weges von einer Station bis zur Nachbarstation erforderlich ist.
In solchen Fällen muß die zwischen zwei Stationen liegende Strecke in eine ent-

geſchloſſen. Der Magnet M1 zieht den Anker an und legt dadurch den Hebel x y
auf den iſolirten Stift s1. Gelangt hierauf der Zug zum Uebertritte aus der
Section III nach IV, ſo wird von III aus nachfolgender Stromſchluß hergeſtellt;
Contactbürſte P, b, Leitung L3, Elektromagnet M der Section II, Leitung L4,
Elektromagnet der Section III, s, a und P1. Der Magnet M der Section II
zieht daher den Anker an und legt den Hebel x y auf den Contactſtift s; der
Elektromagnet M1 der Section II legt den Hebel x y auf den iſolirten Stift s1.
Der Zug tritt dann ganz auf s zwiſchen III und IV über und giebt hierdurch
ſeinem Signal-Apparate ſtets kurzen Schluß über P1, s und P. Tritt nun aber ein
zweiter Zug aus der Section III nach IV über, während der erſte Zug ſich noch
zwiſchen III und IV befindet, ſo wird der Stromſchluß im Signal-Apparate des
zweiten Zuges in dem Momente unterbrochen werden, als deſſen Bürſte P auf c
in III gelangt; ſeine Bürſte P1 berührt a (bei III), von wo aus die Leitung
über x y nur bis zu dem iſolirten Stifte s1 führt. Der Signal-Apparat des
zweiten Zuges kommt alſo in der früher angegebenen Weiſe zur Wirkſamkeit und
giebt das „Halt“-Signal. Der Stromkreis des Signales auf dem zweiten Zuge

[Abbildung] Fig. 829.

Zugdeckungs-Signal von Putnam.

wird erſt dann wieder hergeſtellt, wenn der erſte Zug die iſolirte Stelle IV paſſirt
hat, weil hierdurch ein Strom durch die Leitungen L3 L4 (zwiſchen III und IV)
zu dem Magnete M von III geſandt und dadurch der Hebel x y auf die Contact-
ſchraube a gelegt wird, wie wir dies zu Beginne unſerer Betrachtung geſehen haben.

Man begnügte ſich jedoch nicht mit ſolchen auf dem Zuge ſelbſt angebrachten
Signal-Apparaten, welche mannigfache Uebelſtände, wie z. B. die Anbringung
eines verhältnißmäßig zarten Signal-Apparates auf der Locomotive, der ſchwierigen
Herſtellung einer guten Verbindung zwiſchen der Leitung und dem Zuge u. dgl.
mit ſich bringen, ſondern verſuchte die Zugdeckung durch ſtabile Streckenſignale zu
erreichen. Die Zugdeckung auf Stationsdiſtanz iſt ſehr einfach durch den elektriſchen
Telegraphen durchzuführen. Die Station kann dann in der Nachbarſtation ausführ-
lich anfragen, ob die Strecke frei iſt oder nicht und wird daher den Zug nur dann
ablaſſen, wenn erſteres der Fall iſt.

Die Deckung auf Stationsdiſtanz wird jedoch unmöglich, ſobald die auf-
einanderfolgenden Züge in kürzeren Zeitintervallen abgelaſſen werden, als zur
Zurücklegung des Weges von einer Station bis zur Nachbarſtation erforderlich iſt.
In ſolchen Fällen muß die zwiſchen zwei Stationen liegende Strecke in eine ent-

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[1079/1093] geſchloſſen. Der Magnet M1 zieht den Anker an und legt dadurch den Hebel x y auf den iſolirten Stift s1. Gelangt hierauf der Zug zum Uebertritte aus der Section III nach IV, ſo wird von III aus nachfolgender Stromſchluß hergeſtellt; Contactbürſte P, b, Leitung L3, Elektromagnet M der Section II, Leitung L4, Elektromagnet der Section III, s, a und P1. Der Magnet M der Section II zieht daher den Anker an und legt den Hebel x y auf den Contactſtift s; der Elektromagnet M1 der Section II legt den Hebel x y auf den iſolirten Stift s1. Der Zug tritt dann ganz auf s zwiſchen III und IV über und giebt hierdurch ſeinem Signal-Apparate ſtets kurzen Schluß über P1, s und P. Tritt nun aber ein zweiter Zug aus der Section III nach IV über, während der erſte Zug ſich noch zwiſchen III und IV befindet, ſo wird der Stromſchluß im Signal-Apparate des zweiten Zuges in dem Momente unterbrochen werden, als deſſen Bürſte P auf c in III gelangt; ſeine Bürſte P1 berührt a (bei III), von wo aus die Leitung über x y nur bis zu dem iſolirten Stifte s1 führt. Der Signal-Apparat des zweiten Zuges kommt alſo in der früher angegebenen Weiſe zur Wirkſamkeit und giebt das „Halt“-Signal. Der Stromkreis des Signales auf dem zweiten Zuge [Abbildung Fig. 829. Zugdeckungs-Signal von Putnam.] wird erſt dann wieder hergeſtellt, wenn der erſte Zug die iſolirte Stelle IV paſſirt hat, weil hierdurch ein Strom durch die Leitungen L3 L4 (zwiſchen III und IV) zu dem Magnete M von III geſandt und dadurch der Hebel x y auf die Contact- ſchraube a gelegt wird, wie wir dies zu Beginne unſerer Betrachtung geſehen haben. Man begnügte ſich jedoch nicht mit ſolchen auf dem Zuge ſelbſt angebrachten Signal-Apparaten, welche mannigfache Uebelſtände, wie z. B. die Anbringung eines verhältnißmäßig zarten Signal-Apparates auf der Locomotive, der ſchwierigen Herſtellung einer guten Verbindung zwiſchen der Leitung und dem Zuge u. dgl. mit ſich bringen, ſondern verſuchte die Zugdeckung durch ſtabile Streckenſignale zu erreichen. Die Zugdeckung auf Stationsdiſtanz iſt ſehr einfach durch den elektriſchen Telegraphen durchzuführen. Die Station kann dann in der Nachbarſtation ausführ- lich anfragen, ob die Strecke frei iſt oder nicht und wird daher den Zug nur dann ablaſſen, wenn erſteres der Fall iſt. Die Deckung auf Stationsdiſtanz wird jedoch unmöglich, ſobald die auf- einanderfolgenden Züge in kürzeren Zeitintervallen abgelaſſen werden, als zur Zurücklegung des Weges von einer Station bis zur Nachbarſtation erforderlich iſt. In ſolchen Fällen muß die zwiſchen zwei Stationen liegende Strecke in eine ent-

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1079. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1093>, abgerufen am 23.11.2024.