das Triebwerk, zu dessen Bewegung ein 30 Kilogramm schweres Gewicht ver- wendet wird, untergebracht ist. Die normale Stellung der Scheibe ist parallel zur Bahn und bedeutet "Frei", während die Querstellung, in welche die Scheibe durch eine Drehung um 90 Grad gelangt, "Halt" bedeutet; eine weitere Drehung um 270 Grade bringt die Scheibe wieder auf "Frei" zurück. Während der Nacht macht eine vierscheinige Laterne diese Stellungen durch verschiedenfarbiges Licht sichtbar. Der Zeichengeber besteht aus einer Kurbel, welche immer rechts herum- gedreht in die mit "Ruhe", "Signal" und "Rückstellung" bezeichneten Lagen gebracht werden kann. Bei der ersterwähnten Stellung ist die Leitung stromlos. Die Auslösungsvorrichtung für das Triebwerk ist in Fig. 825 in der Ruhelage dargestellt. Der Hebel H ruht hierbei mit seiner Nase e auf der Palette p auf. Wird jedoch in die Drahtwindungen des Elektromagnetes M durch Drehung des Zeichengebers auf "Signal" ein Strom gesandt, so zieht dieser seinen Anker A an und dreht dadurch den Hebel h sammt der Gabel G, so daß die Nase c zwischen p q in die Gabel sinkt. Hierbei dreht sich der Hebel H um x nach abwärts und hebt durch den Arm b den um o drehbaren Arm N. Mit N müssen sich aber auch die Arme n und k drehen; hierdurch wird einerseits der Arm c der Windflügelaxe freigegeben und anderer- seits k aus der Falle F1 des letzten Lauf- werkrades herausgehoben, also das Lauf- werk freigegeben. Die Scheibe macht eine Drehung um 90 Grade; bevor jedoch diese ganz vollendet ist, gelangt der Stift d1 der Scheibe V auf den Arm m und hebt dadurch den Hebel H wieder auf die Palette q, während gleichzeitig k in die Falle F2 gelangt und n den Arm c des Windflügels wieder faßt, womit das Lauf- werk arretirt ist. Die Signalscheibe wird von ihrer "Halt"-Stellung wieder in die Stellung "Frei" zurückgebracht, wenn
[Abbildung]
Fig. 825.
Schönbach's Distanzsignal.
man den Taster auf "Rückstellung" dreht. Der Strom wird hierdurch erst unter- brochen und dann wieder geschlossen, wodurch die Auslösung des Triebwerkes in der bereits angegebenen Weise erfolgt. Die Einlösung bewirkt aber dann, nachdem sich die Scheibe V um 270 Grade gedreht hat, nicht der Stift d1, sondern der Stift d2.
Um das Uebersehen eines Distanzsignales bei rascher Fahrt, dichtem Nebel, Schnee oder Regen zu verhindern, wurden neben den optischen Signalen häufig auch acustische versucht. Hierher gehört z. B. die auf den Schienen vor dem bezüglichen Distanzsignale befestigte Knallkapsel. Auf verschiedenen französischen Bahnen benützt man auch die elektrisch-automatische Dampfpfeife von Lartigue und Digney-Freres, Fig. 826. Die Dampfpfeife P hat ihr Dampf- zuströmungsrohr bei R und kann nur dann Dampf erhalten, wenn das an der Ventilstange d sitzende Ventil geöffnet wird. Die Ventilstange sitzt an dem Hebel- arme H, welcher mit dem Hebel H1 durch die Zugstange v verbunden ist. H1 trägt bei A den Anker für den Hughes-Magnet M E und wird daher so lange in der durch die Figur dargestellten (gehobenen) Lage bleiben, als die Drahtwindungen E
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das Triebwerk, zu deſſen Bewegung ein 30 Kilogramm ſchweres Gewicht ver- wendet wird, untergebracht iſt. Die normale Stellung der Scheibe iſt parallel zur Bahn und bedeutet „Frei“, während die Querſtellung, in welche die Scheibe durch eine Drehung um 90 Grad gelangt, „Halt“ bedeutet; eine weitere Drehung um 270 Grade bringt die Scheibe wieder auf „Frei“ zurück. Während der Nacht macht eine vierſcheinige Laterne dieſe Stellungen durch verſchiedenfarbiges Licht ſichtbar. Der Zeichengeber beſteht aus einer Kurbel, welche immer rechts herum- gedreht in die mit „Ruhe“, „Signal“ und „Rückſtellung“ bezeichneten Lagen gebracht werden kann. Bei der erſterwähnten Stellung iſt die Leitung ſtromlos. Die Auslöſungsvorrichtung für das Triebwerk iſt in Fig. 825 in der Ruhelage dargeſtellt. Der Hebel H ruht hierbei mit ſeiner Naſe e auf der Palette p auf. Wird jedoch in die Drahtwindungen des Elektromagnetes M durch Drehung des Zeichengebers auf „Signal“ ein Strom geſandt, ſo zieht dieſer ſeinen Anker A an und dreht dadurch den Hebel h ſammt der Gabel G, ſo daß die Naſe c zwiſchen p q in die Gabel ſinkt. Hierbei dreht ſich der Hebel H um x nach abwärts und hebt durch den Arm b den um o drehbaren Arm N. Mit N müſſen ſich aber auch die Arme n und k drehen; hierdurch wird einerſeits der Arm c der Windflügelaxe freigegeben und anderer- ſeits k aus der Falle F1 des letzten Lauf- werkrades herausgehoben, alſo das Lauf- werk freigegeben. Die Scheibe macht eine Drehung um 90 Grade; bevor jedoch dieſe ganz vollendet iſt, gelangt der Stift d1 der Scheibe V auf den Arm m und hebt dadurch den Hebel H wieder auf die Palette q, während gleichzeitig k in die Falle F2 gelangt und n den Arm c des Windflügels wieder faßt, womit das Lauf- werk arretirt iſt. Die Signalſcheibe wird von ihrer „Halt“-Stellung wieder in die Stellung „Frei“ zurückgebracht, wenn
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Fig. 825.
Schönbach’s Diſtanzſignal.
man den Taſter auf „Rückſtellung“ dreht. Der Strom wird hierdurch erſt unter- brochen und dann wieder geſchloſſen, wodurch die Auslöſung des Triebwerkes in der bereits angegebenen Weiſe erfolgt. Die Einlöſung bewirkt aber dann, nachdem ſich die Scheibe V um 270 Grade gedreht hat, nicht der Stift d1, ſondern der Stift d2.
Um das Ueberſehen eines Diſtanzſignales bei raſcher Fahrt, dichtem Nebel, Schnee oder Regen zu verhindern, wurden neben den optiſchen Signalen häufig auch acuſtiſche verſucht. Hierher gehört z. B. die auf den Schienen vor dem bezüglichen Diſtanzſignale befeſtigte Knallkapſel. Auf verſchiedenen franzöſiſchen Bahnen benützt man auch die elektriſch-automatiſche Dampfpfeife von Lartigue und Digney-Frères, Fig. 826. Die Dampfpfeife P hat ihr Dampf- zuſtrömungsrohr bei R und kann nur dann Dampf erhalten, wenn das an der Ventilſtange d ſitzende Ventil geöffnet wird. Die Ventilſtange ſitzt an dem Hebel- arme H, welcher mit dem Hebel H1 durch die Zugſtange v verbunden iſt. H1 trägt bei A den Anker für den Hughes-Magnet M E und wird daher ſo lange in der durch die Figur dargeſtellten (gehobenen) Lage bleiben, als die Drahtwindungen E
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das Triebwerk, zu deſſen Bewegung ein 30 Kilogramm ſchweres Gewicht ver-
wendet wird, untergebracht iſt. Die normale Stellung der Scheibe iſt parallel zur
Bahn und bedeutet „Frei“, während die Querſtellung, in welche die Scheibe durch
eine Drehung um 90 Grad gelangt, „Halt“ bedeutet; eine weitere Drehung um
270 Grade bringt die Scheibe wieder auf „Frei“ zurück. Während der Nacht
macht eine vierſcheinige Laterne dieſe Stellungen durch verſchiedenfarbiges Licht
ſichtbar. Der Zeichengeber beſteht aus einer Kurbel, welche immer rechts herum-
gedreht in die mit „Ruhe“, „Signal“ und „Rückſtellung“ bezeichneten Lagen
gebracht werden kann. Bei der erſterwähnten Stellung iſt die Leitung ſtromlos.
Die Auslöſungsvorrichtung für das Triebwerk iſt in Fig. 825 in der Ruhelage
dargeſtellt. Der Hebel H ruht hierbei mit ſeiner Naſe e auf der Palette p auf.
Wird jedoch in die Drahtwindungen des Elektromagnetes M durch Drehung des
Zeichengebers auf „Signal“ ein Strom geſandt, ſo zieht dieſer ſeinen Anker A
an und dreht dadurch den Hebel h ſammt der Gabel G, ſo daß die Naſe c
zwiſchen p q in die Gabel ſinkt. Hierbei dreht ſich der Hebel H um x nach
abwärts und hebt durch den Arm b den um o drehbaren Arm N. Mit N müſſen
ſich aber auch die Arme n und k drehen;
hierdurch wird einerſeits der Arm c der
Windflügelaxe freigegeben und anderer-
ſeits k aus der Falle F1 des letzten Lauf-
werkrades herausgehoben, alſo das Lauf-
werk freigegeben. Die Scheibe macht eine
Drehung um 90 Grade; bevor jedoch dieſe
ganz vollendet iſt, gelangt der Stift d1
der Scheibe V auf den Arm m und hebt
dadurch den Hebel H wieder auf die
Palette q, während gleichzeitig k in die
Falle F2 gelangt und n den Arm c des
Windflügels wieder faßt, womit das Lauf-
werk arretirt iſt. Die Signalſcheibe wird
von ihrer „Halt“-Stellung wieder in
die Stellung „Frei“ zurückgebracht, wenn
[Abbildung Fig. 825.
Schönbach’s Diſtanzſignal.]
man den Taſter auf „Rückſtellung“ dreht. Der Strom wird hierdurch erſt unter-
brochen und dann wieder geſchloſſen, wodurch die Auslöſung des Triebwerkes in
der bereits angegebenen Weiſe erfolgt. Die Einlöſung bewirkt aber dann, nachdem
ſich die Scheibe V um 270 Grade gedreht hat, nicht der Stift d1, ſondern der
Stift d2.
Um das Ueberſehen eines Diſtanzſignales bei raſcher Fahrt, dichtem Nebel,
Schnee oder Regen zu verhindern, wurden neben den optiſchen Signalen häufig
auch acuſtiſche verſucht. Hierher gehört z. B. die auf den Schienen vor dem
bezüglichen Diſtanzſignale befeſtigte Knallkapſel. Auf verſchiedenen franzöſiſchen
Bahnen benützt man auch die elektriſch-automatiſche Dampfpfeife von
Lartigue und Digney-Frères, Fig. 826. Die Dampfpfeife P hat ihr Dampf-
zuſtrömungsrohr bei R und kann nur dann Dampf erhalten, wenn das an der
Ventilſtange d ſitzende Ventil geöffnet wird. Die Ventilſtange ſitzt an dem Hebel-
arme H, welcher mit dem Hebel H1 durch die Zugſtange v verbunden iſt. H1 trägt
bei A den Anker für den Hughes-Magnet M E und wird daher ſo lange in der
durch die Figur dargeſtellten (gehobenen) Lage bleiben, als die Drahtwindungen E
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1075. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1089>, abgerufen am 23.11.2024.
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