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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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diese Normaluhren werden dann von dem eben beschriebenen Werke alle 6 Stunden
corrigirt.

Bei Hipp's elektrischer Pendeluhr ist unterhalb der schweren Pendel-
linse an der Pendelstange der Anker zu dem darunter befindlichen Elektromagnete
angebracht (Fig. 816). Das Pendel ist an einer Feder aufgehängt und nimmt
bei seinen Schwingungen eine eigenthümliche Ankervorrichtung mit, durch welche
eine Schubklaue das Steigrad Zahn für Zahn vorwärts schiebt. Der Secunden-
zeiger ist auf der Steigradaxe befestigt und die Uebertragung der Bewegung auf
das Minuten- und Stundenrad erfolgt in der sonst üblichen Weise. Bringt man
das Pendel aus seiner Gleichgewichtslage, so schwingt es einige Zeit, wodurch das
Räderwerk in Gang gesetzt wird, und bleibt schließlich ruhig hängen. Die Unter-

[Abbildung] Fig. 816.

Hipp's elektrische Pendeluhr.

brechung der Schwingungen und somit auch den Stillstand des Uhrwerkes hintan-
zuhalten, ist nun eben die Aufgabe des Elektromagnetes.

Hat der Schwingungsbogen des Pendels bis zu einer gewissen Grenze ab-
genommen, so wird der Stromkreis des Elektromagnetes geschlossen; letzterer zieht
den Anker am unteren Ende der Pendelstange an und giebt dadurch dem Pendel
einen neuen Impuls. Natürlich muß der Strom unterbrochen werden noch bevor
der Anker durch die Schwingung des Pendels den Polen des Elektromagnetes
gegenüber gekommen ist. Diese Stromschließung und Stromunterbrechung wird durch
nachstehend beschriebene Contactvorrichtung bewirkt. An der Pendelstange ist un-
gefähr in der Mitte ihrer Gesammtlänge das Prisma d angebracht. Von der bei
a befestigten Feder c hängt (seitlich von der Ruhelage des Pendels) bei e ein
Stahlplättchen, "die Palette", herab, welche an ihrem Aufhängepunkte leicht drehbar

dieſe Normaluhren werden dann von dem eben beſchriebenen Werke alle 6 Stunden
corrigirt.

Bei Hipp’s elektriſcher Pendeluhr iſt unterhalb der ſchweren Pendel-
linſe an der Pendelſtange der Anker zu dem darunter befindlichen Elektromagnete
angebracht (Fig. 816). Das Pendel iſt an einer Feder aufgehängt und nimmt
bei ſeinen Schwingungen eine eigenthümliche Ankervorrichtung mit, durch welche
eine Schubklaue das Steigrad Zahn für Zahn vorwärts ſchiebt. Der Secunden-
zeiger iſt auf der Steigradaxe befeſtigt und die Uebertragung der Bewegung auf
das Minuten- und Stundenrad erfolgt in der ſonſt üblichen Weiſe. Bringt man
das Pendel aus ſeiner Gleichgewichtslage, ſo ſchwingt es einige Zeit, wodurch das
Räderwerk in Gang geſetzt wird, und bleibt ſchließlich ruhig hängen. Die Unter-

[Abbildung] Fig. 816.

Hipp’s elektriſche Pendeluhr.

brechung der Schwingungen und ſomit auch den Stillſtand des Uhrwerkes hintan-
zuhalten, iſt nun eben die Aufgabe des Elektromagnetes.

Hat der Schwingungsbogen des Pendels bis zu einer gewiſſen Grenze ab-
genommen, ſo wird der Stromkreis des Elektromagnetes geſchloſſen; letzterer zieht
den Anker am unteren Ende der Pendelſtange an und giebt dadurch dem Pendel
einen neuen Impuls. Natürlich muß der Strom unterbrochen werden noch bevor
der Anker durch die Schwingung des Pendels den Polen des Elektromagnetes
gegenüber gekommen iſt. Dieſe Stromſchließung und Stromunterbrechung wird durch
nachſtehend beſchriebene Contactvorrichtung bewirkt. An der Pendelſtange iſt un-
gefähr in der Mitte ihrer Geſammtlänge das Prisma d angebracht. Von der bei
a befeſtigten Feder c hängt (ſeitlich von der Ruhelage des Pendels) bei e ein
Stahlplättchen, „die Palette“, herab, welche an ihrem Aufhängepunkte leicht drehbar

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[1064/1078] dieſe Normaluhren werden dann von dem eben beſchriebenen Werke alle 6 Stunden corrigirt. Bei Hipp’s elektriſcher Pendeluhr iſt unterhalb der ſchweren Pendel- linſe an der Pendelſtange der Anker zu dem darunter befindlichen Elektromagnete angebracht (Fig. 816). Das Pendel iſt an einer Feder aufgehängt und nimmt bei ſeinen Schwingungen eine eigenthümliche Ankervorrichtung mit, durch welche eine Schubklaue das Steigrad Zahn für Zahn vorwärts ſchiebt. Der Secunden- zeiger iſt auf der Steigradaxe befeſtigt und die Uebertragung der Bewegung auf das Minuten- und Stundenrad erfolgt in der ſonſt üblichen Weiſe. Bringt man das Pendel aus ſeiner Gleichgewichtslage, ſo ſchwingt es einige Zeit, wodurch das Räderwerk in Gang geſetzt wird, und bleibt ſchließlich ruhig hängen. Die Unter- [Abbildung Fig. 816. Hipp’s elektriſche Pendeluhr.] brechung der Schwingungen und ſomit auch den Stillſtand des Uhrwerkes hintan- zuhalten, iſt nun eben die Aufgabe des Elektromagnetes. Hat der Schwingungsbogen des Pendels bis zu einer gewiſſen Grenze ab- genommen, ſo wird der Stromkreis des Elektromagnetes geſchloſſen; letzterer zieht den Anker am unteren Ende der Pendelſtange an und giebt dadurch dem Pendel einen neuen Impuls. Natürlich muß der Strom unterbrochen werden noch bevor der Anker durch die Schwingung des Pendels den Polen des Elektromagnetes gegenüber gekommen iſt. Dieſe Stromſchließung und Stromunterbrechung wird durch nachſtehend beſchriebene Contactvorrichtung bewirkt. An der Pendelſtange iſt un- gefähr in der Mitte ihrer Geſammtlänge das Prisma d angebracht. Von der bei a befeſtigten Feder c hängt (ſeitlich von der Ruhelage des Pendels) bei e ein Stahlplättchen, „die Palette“, herab, welche an ihrem Aufhängepunkte leicht drehbar

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1064. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1078>, abgerufen am 23.11.2024.