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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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den betreffenden unteren Platinstift, durch die Feder A in die Linienleitung, von
hier über E zurück, durch B, ein oberes Platinstäbchen und über f und c zum
Minus-Pol (--) der Batterie zurück. In der nächsten Minute hat sich der Elfen-
beincylinder so weit gedreht, daß die Feder A mit dem nächststehenden unteren
Platinstäbchen und die Feder B mit einem oberen Stäbchen in Berührung kommt.
Der Strom muß daher in umgekehrter Richtung durch die Leitung fließen, nämlich
von + aus über t und B in die Leitung C, aus welcher er bei L zurückkommt,
und dann über A, f und c zum Minus-Pole gelangt.

[Abbildung] Fig. 814.

Stundensteller von Barraud und Lund.

Uhren, welche ein selbstständiges Trieb-
werk besitzen und nur innerhalb gewisser
Zeiträume durch Einwirkung elektrischer Ströme
gerichtet werden, nennt man Secundär-
uhren
oder, wenn die Richtigstellung alle
Stunden erfolgt, Stundensteller. Durch
besonders einfache Construction zeichnet sich
der von Barraud und Lund construirte
Stundensteller aus, den wir in Fig. 814
vorführen. Der senkrecht stehende Elektro-
magnet m m besitzt einen um f drehbaren
Anker, der einerseits mit einem Gewichte g
(an Stelle der Abreißfeder) und andererseits
mit einem Ansatze versehen ist, welcher in
den beiden Stiften r r' endigt. Diese greifen
in die Schlitze s s' zweier drehbarer Winkel-
stücke ein, deren nach abwärts gerichtete Arme
die Stifte p p' tragen (r r' wurde in der
Figur der Deutlichkeit wegen außer Eingriff
mit s s' dargestellt). So lange kein Strom
durch die Drahtwindungen des Elektro-
magnetes fließt, befinden sich diese das Ziffer-
blatt bei O durchsetzenden Stifte p p' an den
Enden des bogenförmigen Ausschnittes. Der
Minutenzeiger kann daher unter dem ersten
Stifte passiren. Nun wird aber, gerade wenn
sich der Minutenzeiger in unmittelbarer Nähe
von XII befindet, der Strom durch die
Normaluhr geschlossen. Der Magnet m m zieht
daher seinen Anker an, wobei die in den Schlitzen s s' befindlichen Stifte r r' die
beiden Winkelhebel so drehen müssen, daß sich die Enden bei p p' schecrenartig
schließen. Die gegeneinander gehenden Stiften werden daher den zwischen ihnen
befindlichen Minutenzeiger fassen und genau auf XII stellen. Der Strom hört
dann sofort wieder auf, wodurch die Stifte p p' von dem durch das Gewicht g
zurückbewegten Anker neuerdings in die ursprüngliche Stellung zurückgeführt werden.

Hipp's Corrections-System ist durch eine schematische Zeichnung in
Fig. 815 dargestellt. Die Platte n1 trägt den vertical gestellten Elektromagnet o1,
dessen Anker p1 um q1 drehbar gelagert ist. Die Nase r1 des Ankerhebels hält
durch Vermittlung eines Stiftes den um t1 drehbaren Winkelhebel s1 so lange in
der gezeichneten Stellung, als die Drahtwindungen des Elektromagnetes stromlos

den betreffenden unteren Platinſtift, durch die Feder A in die Linienleitung, von
hier über E zurück, durch B, ein oberes Platinſtäbchen und über f und c zum
Minus-Pol (—) der Batterie zurück. In der nächſten Minute hat ſich der Elfen-
beincylinder ſo weit gedreht, daß die Feder A mit dem nächſtſtehenden unteren
Platinſtäbchen und die Feder B mit einem oberen Stäbchen in Berührung kommt.
Der Strom muß daher in umgekehrter Richtung durch die Leitung fließen, nämlich
von + aus über t und B in die Leitung C, aus welcher er bei L zurückkommt,
und dann über A, f und c zum Minus-Pole gelangt.

[Abbildung] Fig. 814.

Stundenſteller von Barraud und Lund.

Uhren, welche ein ſelbſtſtändiges Trieb-
werk beſitzen und nur innerhalb gewiſſer
Zeiträume durch Einwirkung elektriſcher Ströme
gerichtet werden, nennt man Secundär-
uhren
oder, wenn die Richtigſtellung alle
Stunden erfolgt, Stundenſteller. Durch
beſonders einfache Conſtruction zeichnet ſich
der von Barraud und Lund conſtruirte
Stundenſteller aus, den wir in Fig. 814
vorführen. Der ſenkrecht ſtehende Elektro-
magnet m m beſitzt einen um f drehbaren
Anker, der einerſeits mit einem Gewichte g
(an Stelle der Abreißfeder) und andererſeits
mit einem Anſatze verſehen iſt, welcher in
den beiden Stiften r r' endigt. Dieſe greifen
in die Schlitze s s' zweier drehbarer Winkel-
ſtücke ein, deren nach abwärts gerichtete Arme
die Stifte p p' tragen (r r' wurde in der
Figur der Deutlichkeit wegen außer Eingriff
mit s s' dargeſtellt). So lange kein Strom
durch die Drahtwindungen des Elektro-
magnetes fließt, befinden ſich dieſe das Ziffer-
blatt bei O durchſetzenden Stifte p p' an den
Enden des bogenförmigen Ausſchnittes. Der
Minutenzeiger kann daher unter dem erſten
Stifte paſſiren. Nun wird aber, gerade wenn
ſich der Minutenzeiger in unmittelbarer Nähe
von XII befindet, der Strom durch die
Normaluhr geſchloſſen. Der Magnet m m zieht
daher ſeinen Anker an, wobei die in den Schlitzen s s' befindlichen Stifte r r' die
beiden Winkelhebel ſo drehen müſſen, daß ſich die Enden bei p p' ſchecrenartig
ſchließen. Die gegeneinander gehenden Stiften werden daher den zwiſchen ihnen
befindlichen Minutenzeiger faſſen und genau auf XII ſtellen. Der Strom hört
dann ſofort wieder auf, wodurch die Stifte p p' von dem durch das Gewicht g
zurückbewegten Anker neuerdings in die urſprüngliche Stellung zurückgeführt werden.

Hipp’s Corrections-Syſtem iſt durch eine ſchematiſche Zeichnung in
Fig. 815 dargeſtellt. Die Platte n1 trägt den vertical geſtellten Elektromagnet o1,
deſſen Anker p1 um q1 drehbar gelagert iſt. Die Naſe r1 des Ankerhebels hält
durch Vermittlung eines Stiftes den um t1 drehbaren Winkelhebel s1 ſo lange in
der gezeichneten Stellung, als die Drahtwindungen des Elektromagnetes ſtromlos

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[1062/1076] den betreffenden unteren Platinſtift, durch die Feder A in die Linienleitung, von hier über E zurück, durch B, ein oberes Platinſtäbchen und über f und c zum Minus-Pol (—) der Batterie zurück. In der nächſten Minute hat ſich der Elfen- beincylinder ſo weit gedreht, daß die Feder A mit dem nächſtſtehenden unteren Platinſtäbchen und die Feder B mit einem oberen Stäbchen in Berührung kommt. Der Strom muß daher in umgekehrter Richtung durch die Leitung fließen, nämlich von + aus über t und B in die Leitung C, aus welcher er bei L zurückkommt, und dann über A, f und c zum Minus-Pole gelangt. [Abbildung Fig. 814. Stundenſteller von Barraud und Lund.] Uhren, welche ein ſelbſtſtändiges Trieb- werk beſitzen und nur innerhalb gewiſſer Zeiträume durch Einwirkung elektriſcher Ströme gerichtet werden, nennt man Secundär- uhren oder, wenn die Richtigſtellung alle Stunden erfolgt, Stundenſteller. Durch beſonders einfache Conſtruction zeichnet ſich der von Barraud und Lund conſtruirte Stundenſteller aus, den wir in Fig. 814 vorführen. Der ſenkrecht ſtehende Elektro- magnet m m beſitzt einen um f drehbaren Anker, der einerſeits mit einem Gewichte g (an Stelle der Abreißfeder) und andererſeits mit einem Anſatze verſehen iſt, welcher in den beiden Stiften r r' endigt. Dieſe greifen in die Schlitze s s' zweier drehbarer Winkel- ſtücke ein, deren nach abwärts gerichtete Arme die Stifte p p' tragen (r r' wurde in der Figur der Deutlichkeit wegen außer Eingriff mit s s' dargeſtellt). So lange kein Strom durch die Drahtwindungen des Elektro- magnetes fließt, befinden ſich dieſe das Ziffer- blatt bei O durchſetzenden Stifte p p' an den Enden des bogenförmigen Ausſchnittes. Der Minutenzeiger kann daher unter dem erſten Stifte paſſiren. Nun wird aber, gerade wenn ſich der Minutenzeiger in unmittelbarer Nähe von XII befindet, der Strom durch die Normaluhr geſchloſſen. Der Magnet m m zieht daher ſeinen Anker an, wobei die in den Schlitzen s s' befindlichen Stifte r r' die beiden Winkelhebel ſo drehen müſſen, daß ſich die Enden bei p p' ſchecrenartig ſchließen. Die gegeneinander gehenden Stiften werden daher den zwiſchen ihnen befindlichen Minutenzeiger faſſen und genau auf XII ſtellen. Der Strom hört dann ſofort wieder auf, wodurch die Stifte p p' von dem durch das Gewicht g zurückbewegten Anker neuerdings in die urſprüngliche Stellung zurückgeführt werden. Hipp’s Corrections-Syſtem iſt durch eine ſchematiſche Zeichnung in Fig. 815 dargeſtellt. Die Platte n1 trägt den vertical geſtellten Elektromagnet o1, deſſen Anker p1 um q1 drehbar gelagert iſt. Die Naſe r1 des Ankerhebels hält durch Vermittlung eines Stiftes den um t1 drehbaren Winkelhebel s1 ſo lange in der gezeichneten Stellung, als die Drahtwindungen des Elektromagnetes ſtromlos

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1062. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1076>, abgerufen am 23.11.2024.