Widerständen von 500 Ohms, 1000 Ohms und 2000 Ohms zu arbeiten, je nach- dem beide Spulen parallel geschaltet werden, nur eine Spule zur Verwendung kommt oder beide Spulen hintereinander benützt werden. Der Anschluß der Leitungen an die Drahtwindungen erfolgt durch die Klemmen K1 und K2. In den Hohlraum der Drahtwindungen ist das Kupferrohr R eingeschoben, welches bei a verschlossen ist und bei b ein kleines Spiegelchen mit dem Magnete n s enthält. Die Auf- hängung des Spiegelchens ist durch die kurzen Coconfäden c1 c2 bewirkt. Die Dämpfung der Schwingungen (vergl. Seite 222), welche für die Geschwindigkeit des Zeichengebens wichtig ist, erfolgt durch das Kupfergehäuse oder, wie bei einem von Siemens Brothers construirten Apparate, dadurch, daß die Messingröhre, welche das Spiegelchen enthält, mit Glycerin gefüllt wird. Um das Instrument beliebig aufstellen, die Magnetnadel der Einwirkung des Erdmagnetismus entziehen zu können, ist der halbkreisförmig gebogene Richtmagnet N S angebracht.
[Abbildung]
Fig. 791.
Sprech-Galvanometer.
Das Beobachten der Ablenkungen der Nadel durch das Fernrohr würde jedoch bei andauerndem Dienste sehr anstrengend werden. Man erzeugt daher auf der Scala ein objectives Lichtbild. Zur Erreichung dieses Zweckes wurde durch Siemens & Halske der in Fig. 792 abgebildete Apparat construirt. Auf einem Grundbrette ist in ein prismatisches Gehäuse eine Petroleumlampe eingesetzt, die ihre Lichtstrahlen durch einen schmalen Spalt m1 m2 in der Vorderwand des Gehäuses der auf dem Grundbrette verstellbaren Sammellinse L zusendet. Der Spalt kann in verticaler Richtung verschoben und in der gewünschten Stellung durch die Schraube x festgestellt werden. Am oberen Rande des Gehäuses ist die Scala t t angebracht, welche durch die Schraube S mit Hilfe einer Zahnstange verschoben werden kann. Die Wirkungsweise dieses Apparates im Vereine mit dem Galvanometer ist aus der schematischen Fig. 793 zu erkennen. Die durch den Spalt m m1 austretenden Lichtstrahlen werden durch die Linse L auf den Spiegel S des Galvanometers geworfen, der durch Reflexion der Strahlen bei a auf der Scala t ein Lichtbild erzeugt. Dieses Lichtbild fällt auf den Nullpunkt der Scala, wenn die Drahtwindungen des Galvanometers stromlos sind, es bewegt sich nach
Widerſtänden von 500 Ohms, 1000 Ohms und 2000 Ohms zu arbeiten, je nach- dem beide Spulen parallel geſchaltet werden, nur eine Spule zur Verwendung kommt oder beide Spulen hintereinander benützt werden. Der Anſchluß der Leitungen an die Drahtwindungen erfolgt durch die Klemmen K1 und K2. In den Hohlraum der Drahtwindungen iſt das Kupferrohr R eingeſchoben, welches bei a verſchloſſen iſt und bei b ein kleines Spiegelchen mit dem Magnete n s enthält. Die Auf- hängung des Spiegelchens iſt durch die kurzen Coconfäden c1 c2 bewirkt. Die Dämpfung der Schwingungen (vergl. Seite 222), welche für die Geſchwindigkeit des Zeichengebens wichtig iſt, erfolgt durch das Kupfergehäuſe oder, wie bei einem von Siemens Brothers conſtruirten Apparate, dadurch, daß die Meſſingröhre, welche das Spiegelchen enthält, mit Glycerin gefüllt wird. Um das Inſtrument beliebig aufſtellen, die Magnetnadel der Einwirkung des Erdmagnetismus entziehen zu können, iſt der halbkreisförmig gebogene Richtmagnet N S angebracht.
[Abbildung]
Fig. 791.
Sprech-Galvanometer.
Das Beobachten der Ablenkungen der Nadel durch das Fernrohr würde jedoch bei andauerndem Dienſte ſehr anſtrengend werden. Man erzeugt daher auf der Scala ein objectives Lichtbild. Zur Erreichung dieſes Zweckes wurde durch Siemens & Halske der in Fig. 792 abgebildete Apparat conſtruirt. Auf einem Grundbrette iſt in ein prismatiſches Gehäuſe eine Petroleumlampe eingeſetzt, die ihre Lichtſtrahlen durch einen ſchmalen Spalt m1 m2 in der Vorderwand des Gehäuſes der auf dem Grundbrette verſtellbaren Sammellinſe L zuſendet. Der Spalt kann in verticaler Richtung verſchoben und in der gewünſchten Stellung durch die Schraube x feſtgeſtellt werden. Am oberen Rande des Gehäuſes iſt die Scala t t angebracht, welche durch die Schraube S mit Hilfe einer Zahnſtange verſchoben werden kann. Die Wirkungsweiſe dieſes Apparates im Vereine mit dem Galvanometer iſt aus der ſchematiſchen Fig. 793 zu erkennen. Die durch den Spalt m m1 austretenden Lichtſtrahlen werden durch die Linſe L auf den Spiegel S des Galvanometers geworfen, der durch Reflexion der Strahlen bei a auf der Scala t ein Lichtbild erzeugt. Dieſes Lichtbild fällt auf den Nullpunkt der Scala, wenn die Drahtwindungen des Galvanometers ſtromlos ſind, es bewegt ſich nach
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1056"n="1042"/>
Widerſtänden von 500 Ohms, 1000 Ohms und 2000 Ohms zu arbeiten, je nach-<lb/>
dem beide Spulen parallel geſchaltet werden, nur eine Spule zur Verwendung kommt<lb/>
oder beide Spulen hintereinander benützt werden. Der Anſchluß der Leitungen an<lb/>
die Drahtwindungen erfolgt durch die Klemmen <hirendition="#aq">K</hi><hirendition="#sub">1</hi> und <hirendition="#aq">K</hi><hirendition="#sub">2</hi>. In den Hohlraum<lb/>
der Drahtwindungen iſt das Kupferrohr <hirendition="#aq">R</hi> eingeſchoben, welches bei <hirendition="#aq">a</hi> verſchloſſen<lb/>
iſt und bei <hirendition="#aq">b</hi> ein kleines Spiegelchen mit dem Magnete <hirendition="#aq">n s</hi> enthält. Die Auf-<lb/>
hängung des Spiegelchens iſt durch die kurzen Coconfäden <hirendition="#aq">c<hirendition="#sub">1</hi> c</hi><hirendition="#sub">2</hi> bewirkt. Die<lb/>
Dämpfung der Schwingungen (vergl. Seite 222), welche für die Geſchwindigkeit<lb/>
des Zeichengebens wichtig iſt, erfolgt durch das Kupfergehäuſe oder, wie bei einem<lb/>
von <hirendition="#g">Siemens Brothers</hi> conſtruirten Apparate, dadurch, daß die Meſſingröhre,<lb/>
welche das Spiegelchen enthält, mit Glycerin gefüllt wird. Um das Inſtrument<lb/>
beliebig aufſtellen, die Magnetnadel der Einwirkung des Erdmagnetismus entziehen<lb/>
zu können, iſt der halbkreisförmig gebogene Richtmagnet <hirendition="#aq">N S</hi> angebracht.</p><lb/><figure><head>Fig. 791.</head><lb/><p>Sprech-Galvanometer.</p></figure><lb/><p>Das Beobachten der Ablenkungen der Nadel durch das Fernrohr würde<lb/>
jedoch bei andauerndem Dienſte ſehr anſtrengend werden. Man erzeugt daher auf<lb/>
der Scala ein objectives Lichtbild. Zur Erreichung dieſes Zweckes wurde durch<lb/><hirendition="#g">Siemens & Halske</hi> der in Fig. 792 abgebildete Apparat conſtruirt. Auf einem<lb/>
Grundbrette iſt in ein prismatiſches Gehäuſe eine Petroleumlampe eingeſetzt, die<lb/>
ihre Lichtſtrahlen durch einen ſchmalen Spalt <hirendition="#aq">m<hirendition="#sub">1</hi> m</hi><hirendition="#sub">2</hi> in der Vorderwand des<lb/>
Gehäuſes der auf dem Grundbrette verſtellbaren Sammellinſe <hirendition="#aq">L</hi> zuſendet. Der<lb/>
Spalt kann in verticaler Richtung verſchoben und in der gewünſchten Stellung<lb/>
durch die Schraube <hirendition="#aq">x</hi> feſtgeſtellt werden. Am oberen Rande des Gehäuſes iſt die<lb/>
Scala <hirendition="#aq">t t</hi> angebracht, welche durch die Schraube <hirendition="#aq">S</hi> mit Hilfe einer Zahnſtange<lb/>
verſchoben werden kann. Die Wirkungsweiſe dieſes Apparates im Vereine mit dem<lb/>
Galvanometer iſt aus der ſchematiſchen Fig. 793 zu erkennen. Die durch den<lb/>
Spalt <hirendition="#aq">m m</hi><hirendition="#sub">1</hi> austretenden Lichtſtrahlen werden durch die Linſe <hirendition="#aq">L</hi> auf den Spiegel <hirendition="#aq">S</hi><lb/>
des Galvanometers geworfen, der durch Reflexion der Strahlen bei <hirendition="#aq">a</hi> auf der<lb/>
Scala <hirendition="#aq">t</hi> ein Lichtbild erzeugt. Dieſes Lichtbild fällt auf den Nullpunkt der Scala,<lb/>
wenn die Drahtwindungen des Galvanometers ſtromlos ſind, es bewegt ſich nach<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1042/1056]
Widerſtänden von 500 Ohms, 1000 Ohms und 2000 Ohms zu arbeiten, je nach-
dem beide Spulen parallel geſchaltet werden, nur eine Spule zur Verwendung kommt
oder beide Spulen hintereinander benützt werden. Der Anſchluß der Leitungen an
die Drahtwindungen erfolgt durch die Klemmen K1 und K2. In den Hohlraum
der Drahtwindungen iſt das Kupferrohr R eingeſchoben, welches bei a verſchloſſen
iſt und bei b ein kleines Spiegelchen mit dem Magnete n s enthält. Die Auf-
hängung des Spiegelchens iſt durch die kurzen Coconfäden c1 c2 bewirkt. Die
Dämpfung der Schwingungen (vergl. Seite 222), welche für die Geſchwindigkeit
des Zeichengebens wichtig iſt, erfolgt durch das Kupfergehäuſe oder, wie bei einem
von Siemens Brothers conſtruirten Apparate, dadurch, daß die Meſſingröhre,
welche das Spiegelchen enthält, mit Glycerin gefüllt wird. Um das Inſtrument
beliebig aufſtellen, die Magnetnadel der Einwirkung des Erdmagnetismus entziehen
zu können, iſt der halbkreisförmig gebogene Richtmagnet N S angebracht.
[Abbildung Fig. 791.
Sprech-Galvanometer.]
Das Beobachten der Ablenkungen der Nadel durch das Fernrohr würde
jedoch bei andauerndem Dienſte ſehr anſtrengend werden. Man erzeugt daher auf
der Scala ein objectives Lichtbild. Zur Erreichung dieſes Zweckes wurde durch
Siemens & Halske der in Fig. 792 abgebildete Apparat conſtruirt. Auf einem
Grundbrette iſt in ein prismatiſches Gehäuſe eine Petroleumlampe eingeſetzt, die
ihre Lichtſtrahlen durch einen ſchmalen Spalt m1 m2 in der Vorderwand des
Gehäuſes der auf dem Grundbrette verſtellbaren Sammellinſe L zuſendet. Der
Spalt kann in verticaler Richtung verſchoben und in der gewünſchten Stellung
durch die Schraube x feſtgeſtellt werden. Am oberen Rande des Gehäuſes iſt die
Scala t t angebracht, welche durch die Schraube S mit Hilfe einer Zahnſtange
verſchoben werden kann. Die Wirkungsweiſe dieſes Apparates im Vereine mit dem
Galvanometer iſt aus der ſchematiſchen Fig. 793 zu erkennen. Die durch den
Spalt m m1 austretenden Lichtſtrahlen werden durch die Linſe L auf den Spiegel S
des Galvanometers geworfen, der durch Reflexion der Strahlen bei a auf der
Scala t ein Lichtbild erzeugt. Dieſes Lichtbild fällt auf den Nullpunkt der Scala,
wenn die Drahtwindungen des Galvanometers ſtromlos ſind, es bewegt ſich nach
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1042. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1056>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.