Magnetes groß genug, um die Kraft der Abreißfeder zu überwinden, d. h. das Relais der Empfangsstation spricht auf die von I gesandten Ströme an.
Sprechen nun beide Stationen gleichzeitig oder mit anderen Worten, werden die Taster a a beider Stationen gleichzeitig niedergedrückt, so tritt folgender Strom- lauf ein. Von der Batterie B der Station I aus fließt der Strom wie früher wieder über a b und R1 durch die Linienleitung L zur Station II. Hier durch- fließt er die Elektromagnetwindungen R1, kann dann aber nicht über b c nach R2 gehen, weil der Contact bei b c durch Niederdrücken des dazu gehörigen Tasters unterbrochen ist. Er gelangt vielmehr über b und a zur Batterie B und in die Erde. Der von der Station I abgehende Strom wird das Relais der eigenen Station ebenso wenig wie im erstbetrachteten Falle zum Sprechen bringen. Es würde aber auch das Relais der Station II nicht ansprechen, weil auch in dieser nur ein Elektromagnetschenkel (R1) stromdurchflossen ist, wenn nicht die Batterien B B beider Stationen hintereinander geschaltet wären. Da nun aber durch das
[Abbildung]
Fig. 782.
Gegensprechmethode von Fuchs.
gleichzeitige Niederdrücken der Taster beider Stationen auch die Batterie der Station II mit den Drahtwindungen des Elektromagnetschenkels R1 in Verbindung gesetzt wird, also diese Drahtwindungen von den Strömen beider Batterien im selben Sinne durchflossen werden, so reicht die derart verdoppelte Anziehungskraft des einen Elektromagnetschenkels (R1) der Station II aus, um die Federkraft zu über- winden, oder das Relais zum Sprechen zu bringen. Diese Betrachtung läßt sich in analoger Weise auch für die Station II als gebende und für I als empfan- gende Station durchführen, woraus erhellt, daß durch die besprochene Anordnung die gleichzeitige Absendung zweier Depeschen durch den Draht L in einander ent- gegengesetzten Richtungen ermöglicht wird.
Die unter Anwendung der Wheatstone'schen Brücke von Schwendler an- gegebene Gegensprechmethode möge mit Hilfe der schematischen Figur 783 an- gedeutet werden. B1 und B2 bezeichnen die gleich starken Batterien, deren Zink- pole in beiden Stationen an die Erde gelegt sind, während ihre Kupferpole mit den Tastern T1T2 in Verbindung stehen. Die Contacte 4 der Hilfshebel sind durch Widerstände b mit der Erde verbunden; von den Hilfshebeln selbst gehen
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Magnetes groß genug, um die Kraft der Abreißfeder zu überwinden, d. h. das Relais der Empfangsſtation ſpricht auf die von I geſandten Ströme an.
Sprechen nun beide Stationen gleichzeitig oder mit anderen Worten, werden die Taſter a a beider Stationen gleichzeitig niedergedrückt, ſo tritt folgender Strom- lauf ein. Von der Batterie B der Station I aus fließt der Strom wie früher wieder über a b und R1 durch die Linienleitung L zur Station II. Hier durch- fließt er die Elektromagnetwindungen R1, kann dann aber nicht über b c nach R2 gehen, weil der Contact bei b c durch Niederdrücken des dazu gehörigen Taſters unterbrochen iſt. Er gelangt vielmehr über b und a zur Batterie B und in die Erde. Der von der Station I abgehende Strom wird das Relais der eigenen Station ebenſo wenig wie im erſtbetrachteten Falle zum Sprechen bringen. Es würde aber auch das Relais der Station II nicht anſprechen, weil auch in dieſer nur ein Elektromagnetſchenkel (R1) ſtromdurchfloſſen iſt, wenn nicht die Batterien B B beider Stationen hintereinander geſchaltet wären. Da nun aber durch das
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Fig. 782.
Gegenſprechmethode von Fuchs.
gleichzeitige Niederdrücken der Taſter beider Stationen auch die Batterie der Station II mit den Drahtwindungen des Elektromagnetſchenkels R1 in Verbindung geſetzt wird, alſo dieſe Drahtwindungen von den Strömen beider Batterien im ſelben Sinne durchfloſſen werden, ſo reicht die derart verdoppelte Anziehungskraft des einen Elektromagnetſchenkels (R1) der Station II aus, um die Federkraft zu über- winden, oder das Relais zum Sprechen zu bringen. Dieſe Betrachtung läßt ſich in analoger Weiſe auch für die Station II als gebende und für I als empfan- gende Station durchführen, woraus erhellt, daß durch die beſprochene Anordnung die gleichzeitige Abſendung zweier Depeſchen durch den Draht L in einander ent- gegengeſetzten Richtungen ermöglicht wird.
Die unter Anwendung der Wheatſtone’ſchen Brücke von Schwendler an- gegebene Gegenſprechmethode möge mit Hilfe der ſchematiſchen Figur 783 an- gedeutet werden. B1 und B2 bezeichnen die gleich ſtarken Batterien, deren Zink- pole in beiden Stationen an die Erde gelegt ſind, während ihre Kupferpole mit den Taſtern T1T2 in Verbindung ſtehen. Die Contacte 4 der Hilfshebel ſind durch Widerſtände b mit der Erde verbunden; von den Hilfshebeln ſelbſt gehen
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Magnetes groß genug, um die Kraft der Abreißfeder zu überwinden, d. h. das
Relais der Empfangsſtation ſpricht auf die von I geſandten Ströme an.
Sprechen nun beide Stationen gleichzeitig oder mit anderen Worten, werden
die Taſter a a beider Stationen gleichzeitig niedergedrückt, ſo tritt folgender Strom-
lauf ein. Von der Batterie B der Station I aus fließt der Strom wie früher
wieder über a b und R1 durch die Linienleitung L zur Station II. Hier durch-
fließt er die Elektromagnetwindungen R1, kann dann aber nicht über b c nach R2
gehen, weil der Contact bei b c durch Niederdrücken des dazu gehörigen Taſters
unterbrochen iſt. Er gelangt vielmehr über b und a zur Batterie B und in die
Erde. Der von der Station I abgehende Strom wird das Relais der eigenen
Station ebenſo wenig wie im erſtbetrachteten Falle zum Sprechen bringen. Es
würde aber auch das Relais der Station II nicht anſprechen, weil auch in dieſer
nur ein Elektromagnetſchenkel (R1) ſtromdurchfloſſen iſt, wenn nicht die Batterien
B B beider Stationen hintereinander geſchaltet wären. Da nun aber durch das
[Abbildung Fig. 782.
Gegenſprechmethode von Fuchs.]
gleichzeitige Niederdrücken der Taſter beider Stationen auch die Batterie der Station II
mit den Drahtwindungen des Elektromagnetſchenkels R1 in Verbindung geſetzt
wird, alſo dieſe Drahtwindungen von den Strömen beider Batterien im ſelben
Sinne durchfloſſen werden, ſo reicht die derart verdoppelte Anziehungskraft des
einen Elektromagnetſchenkels (R1) der Station II aus, um die Federkraft zu über-
winden, oder das Relais zum Sprechen zu bringen. Dieſe Betrachtung läßt ſich
in analoger Weiſe auch für die Station II als gebende und für I als empfan-
gende Station durchführen, woraus erhellt, daß durch die beſprochene Anordnung
die gleichzeitige Abſendung zweier Depeſchen durch den Draht L in einander ent-
gegengeſetzten Richtungen ermöglicht wird.
Die unter Anwendung der Wheatſtone’ſchen Brücke von Schwendler an-
gegebene Gegenſprechmethode möge mit Hilfe der ſchematiſchen Figur 783 an-
gedeutet werden. B1 und B2 bezeichnen die gleich ſtarken Batterien, deren Zink-
pole in beiden Stationen an die Erde gelegt ſind, während ihre Kupferpole mit
den Taſtern T1 T2 in Verbindung ſtehen. Die Contacte 4 der Hilfshebel ſind
durch Widerſtände b mit der Erde verbunden; von den Hilfshebeln ſelbſt gehen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1041>, abgerufen am 22.11.2024.
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