mich ietzo bedienen will. Jch will Ursachen und Würckungen aufführen. Meditrine soll dabey erscheinen. Eine heydnische Gottheit, welche das Theater desto bezaubernder machen wird. Nach diesen sollen die vorigen Perso- nen wieder kommen. Man wird demnach so billig mit mir verfahren, und zugeben, daß ich meinen Aufzug einmal verändere. Meine Leser wissen, daß ich mit denen Harmonisten der andern Art noch etwas abzuthun habe, und vielleicht macht ihnen dieses die trockne Mate- rie angenehmer, welche ich eben ietzo vortragen will, indem sie den Ausgang erwarten. Doch ich vergesse, daß ich eine solche Ausschweifung machen will, und muß beynahe befürchten, man werde die gegenwärtige vor die Erfüllung meines Versprechens halten. Es war nöthig meine Leser ein wenig von der vorigen Mate- rie abzuleiten. Wem dieses dennoch nicht anstehen solte, der wird die Freyheit haben, diese Blätter aus denen übrigen heraus zu schneiden. Jch versichere an meinem Theil, daß sich dieser Ursach wegen, meine Hochach- tung gegen meine geehrtesten Leser, auf keine Weise, weder vermindern noch vermehren soll.
§. 18.
Stellet euch vor, daß ich mit dem Buchsta- ben A und B den Begrif zweyer Dinge ver- binde, die würcklich sind. Solchergestalt kön- net ihr vor A setzen was ihr wollet und vor B ebenfalls, wenn es nur etwas würckliches ist.
Wenn
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mich ietzo bedienen will. Jch will Urſachen und Wuͤrckungen auffuͤhren. Meditrine ſoll dabey erſcheinen. Eine heydniſche Gottheit, welche das Theater deſto bezaubernder machen wird. Nach dieſen ſollen die vorigen Perſo- nen wieder kommen. Man wird demnach ſo billig mit mir verfahren, und zugeben, daß ich meinen Aufzug einmal veraͤndere. Meine Leſer wiſſen, daß ich mit denen Harmoniſten der andern Art noch etwas abzuthun habe, und vielleicht macht ihnen dieſes die trockne Mate- rie angenehmer, welche ich eben ietzo vortragen will, indem ſie den Ausgang erwarten. Doch ich vergeſſe, daß ich eine ſolche Ausſchweifung machen will, und muß beynahe befuͤrchten, man werde die gegenwaͤrtige vor die Erfuͤllung meines Verſprechens halten. Es war noͤthig meine Leſer ein wenig von der vorigen Mate- rie abzuleiten. Wem dieſes dennoch nicht anſtehen ſolte, der wird die Freyheit haben, dieſe Blaͤtter aus denen uͤbrigen heraus zu ſchneiden. Jch verſichere an meinem Theil, daß ſich dieſer Urſach wegen, meine Hochach- tung gegen meine geehrteſten Leſer, auf keine Weiſe, weder vermindern noch vermehren ſoll.
§. 18.
Stellet euch vor, daß ich mit dem Buchſta- ben A und B den Begrif zweyer Dinge ver- binde, die wuͤrcklich ſind. Solchergeſtalt koͤn- net ihr vor A ſetzen was ihr wollet und vor B ebenfalls, wenn es nur etwas wuͤrckliches iſt.
Wenn
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mich ietzo bedienen will. Jch will Urſachen
und Wuͤrckungen auffuͤhren. Meditrine ſoll
dabey erſcheinen. Eine heydniſche Gottheit,
welche das Theater deſto bezaubernder machen
wird. Nach dieſen ſollen die vorigen Perſo-
nen wieder kommen. Man wird demnach
ſo billig mit mir verfahren, und zugeben, daß
ich meinen Aufzug einmal veraͤndere. Meine
Leſer wiſſen, daß ich mit denen Harmoniſten
der andern Art noch etwas abzuthun habe, und
vielleicht macht ihnen dieſes die trockne Mate-
rie angenehmer, welche ich eben ietzo vortragen
will, indem ſie den Ausgang erwarten. Doch
ich vergeſſe, daß ich eine ſolche Ausſchweifung
machen will, und muß beynahe befuͤrchten,
man werde die gegenwaͤrtige vor die Erfuͤllung
meines Verſprechens halten. Es war noͤthig
meine Leſer ein wenig von der vorigen Mate-
rie abzuleiten. Wem dieſes dennoch nicht
anſtehen ſolte, der wird die Freyheit haben,
dieſe Blaͤtter aus denen uͤbrigen heraus zu
ſchneiden. Jch verſichere an meinem Theil,
daß ſich dieſer Urſach wegen, meine Hochach-
tung gegen meine geehrteſten Leſer, auf keine
Weiſe, weder vermindern noch vermehren ſoll.
§. 18.
Stellet euch vor, daß ich mit dem Buchſta-
ben A und B den Begrif zweyer Dinge ver-
binde, die wuͤrcklich ſind. Solchergeſtalt koͤn-
net ihr vor A ſetzen was ihr wollet und vor B
ebenfalls, wenn es nur etwas wuͤrckliches iſt.
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Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_gedanken_1746/75>, abgerufen am 03.03.2025.
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