Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.nun die Würckung allemal erfolget, wenn der wenn
nun die Wuͤrckung allemal erfolget, wenn der wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="144"/> nun die Wuͤrckung allemal erfolget, wenn der<lb/> zureichende Grund vorhanden iſt, ſo ſchoͤpfet<lb/> der, ſo im Waſſer lieget, allemal Luft. Jch<lb/> ſage dieſes alles bloß deswegen, damit man<lb/> nicht glaube, es ſey ſo bald gethan einen phi-<lb/> loſophiſchen Beweis davon zu geben, daß die<lb/> Sele ihren Koͤrper baue. Jch muͤſte eine<lb/> noch einmal ſo lange Schrift hier anhaͤngen,<lb/> als die gegenwaͤrtige iſt, wenn ich dieſen Satz<lb/> gehoͤrig erweiſen ſolte. Allein ich halte mich<lb/> davon uͤberredet, daß die Einwuͤrfe, welche<lb/> man wieder den Satz ſelbſt gemacht hat noch<lb/> gar wol zu heben ſeyn koͤnten. Man wendet<lb/> ein, daß es ſchwer zu begreifen waͤre, wie die<lb/> Sele in Mutterleibe ſo klug ſeyn koͤnne, daß<lb/> ſie das vollkommenſte Meiſterſtuͤck in der Na-<lb/> tur erbauete, und ſo bald ſie dieſe ihre erſte<lb/> Wohnung verlaſſen, waͤre ſie wieder ſo einfaͤl-<lb/> tig, wie alle Kinder ſind. Allein wenn die<lb/> gantze Schwierigkeit auf dem Nicht zu begrei-<lb/> fenden beruhet; ſo iſt nichts leichter, als der-<lb/> ſelben abzuhelfen. Wer begreift es doch, daß<lb/> ein unwiſſender Knabe, der noch niemals mit<lb/> andern Zungen reden gekonnt, wenn er in ein<lb/> hitziges Fieber verfaͤllt, fremde Sprachen re-<lb/> det, Verſe macht und Handlungen vornimmt,<lb/> die er bey geſunden Verſtande an ſich vor un-<lb/> moͤglich halten wuͤrde. Die Sele ſolcher Pa-<lb/> tienten wird wieder ſo tumm als ſie vorher<lb/> war, wenn die Kranckheit uͤberſtanden. Waͤ-<lb/> re es nun philoſophiſch von mir gehandelt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0174]
nun die Wuͤrckung allemal erfolget, wenn der
zureichende Grund vorhanden iſt, ſo ſchoͤpfet
der, ſo im Waſſer lieget, allemal Luft. Jch
ſage dieſes alles bloß deswegen, damit man
nicht glaube, es ſey ſo bald gethan einen phi-
loſophiſchen Beweis davon zu geben, daß die
Sele ihren Koͤrper baue. Jch muͤſte eine
noch einmal ſo lange Schrift hier anhaͤngen,
als die gegenwaͤrtige iſt, wenn ich dieſen Satz
gehoͤrig erweiſen ſolte. Allein ich halte mich
davon uͤberredet, daß die Einwuͤrfe, welche
man wieder den Satz ſelbſt gemacht hat noch
gar wol zu heben ſeyn koͤnten. Man wendet
ein, daß es ſchwer zu begreifen waͤre, wie die
Sele in Mutterleibe ſo klug ſeyn koͤnne, daß
ſie das vollkommenſte Meiſterſtuͤck in der Na-
tur erbauete, und ſo bald ſie dieſe ihre erſte
Wohnung verlaſſen, waͤre ſie wieder ſo einfaͤl-
tig, wie alle Kinder ſind. Allein wenn die
gantze Schwierigkeit auf dem Nicht zu begrei-
fenden beruhet; ſo iſt nichts leichter, als der-
ſelben abzuhelfen. Wer begreift es doch, daß
ein unwiſſender Knabe, der noch niemals mit
andern Zungen reden gekonnt, wenn er in ein
hitziges Fieber verfaͤllt, fremde Sprachen re-
det, Verſe macht und Handlungen vornimmt,
die er bey geſunden Verſtande an ſich vor un-
moͤglich halten wuͤrde. Die Sele ſolcher Pa-
tienten wird wieder ſo tumm als ſie vorher
war, wenn die Kranckheit uͤberſtanden. Waͤ-
re es nun philoſophiſch von mir gehandelt,
wenn
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