Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.
Jederman wird mir zugestehen, daß niemand §. 54. Jch hatte bey vorhergehenden Absatze diese diese
Jederman wird mir zugeſtehen, daß niemand §. 54. Jch hatte bey vorhergehenden Abſatze dieſe dieſe
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Du Ausgang aller Noth (ich ſage nicht zu viel)
Dein enger Raum enthaͤlt von aller Quaal das
Ziel.
C.
Jederman wird mir zugeſtehen, daß niemand
als ein Weltweiſer, der zugleich die Schoͤnheit
des menſchlichen Koͤrpers, und die Nothwen-
digkeit ſeines Untergangs aus der Artzneyge-
lahrheit begriffen hat, dergleichen geſetzte Ge-
dancken bey Erblickung eines Kirchhofes haben
kan. Aber dieſes iſt noch nicht alles. Denn
wenn ich ſagen ſoll was meine Meinung ei-
gentlich iſt, ſo muß ich geſtehen, daß ich die
Stahlianiſche Lehre vornemlich aus dem Grun-
de liebe, weil ſie vor allen andern dieſes zum
Voraus zu haben ſcheinet, daß ſie auf eine
gantz natuͤrliche Weiſe, nicht allein eine philo-
ſophiſche Großmuth, ſondern auch die Reli-
gion ſelbſt auf das genaueſte mit der Artzeney-
wiſſenſchaft verbindet.
§. 54.
Jch hatte bey vorhergehenden Abſatze dieſe
Schrift ſchon geſchloſſen, als mir einfiel, der
Vergleich welchen ich mit denen Mechaniſten
und Stahlianern geſtiftet, moͤchte auch wol
nichts ſeyn. Jch kam in dieſe Verwirrung,
weil ich mich beſann, daß die Mechaniſten
nicht in der Sache einzig und allein von denen
Stahlianern abgingen, worinn ich ſie mit ein-
ander verglichen; ſondern daß auch iene laͤug-
neten, die Sele baue ihren Koͤrper, welches
dieſe
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