Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.habe ich so viel als mir nöthig geschienen, aus §. 36. Es giebt viele Artzneyen, welche, wenn man daß
habe ich ſo viel als mir noͤthig geſchienen, aus §. 36. Es giebt viele Artzneyen, welche, wenn man daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" n="90"/> habe ich ſo viel als mir noͤthig geſchienen, aus<lb/> der Erfahrung beſtaͤtiget §. 34. 30. Wenn<lb/> man aber dabey noch einige Bedencken haben<lb/> ſolte, ſo kan ich nicht beſſer rathen, als man lege<lb/> ſich darauf Erfahrungen anzuſtellen. Dieſe<lb/> ſind in der That die Sache worauf hierbey al-<lb/> les ankommt. Und haͤtten die Artzneyverſtaͤn-<lb/> digen nicht ſo viele Gelegenheit hierzu, wer<lb/> wuͤſte ob ſie nicht eben das glaubten, deſſen Ge-<lb/> gentheil wir hier erwieſen. Allein die Erfah-<lb/> rung iſt ihnen gar zu hold und ſie iſt auch gar<lb/> zu freygebig. Welchem kan man aber wol<lb/> unter beyden das meiſte trauen? Dieſer oder<lb/> der Vernunft? Jch glaube zwar einer ſo viel<lb/> als der andern; allein es giebt noch eine Ver-<lb/> nunft, welche man mit dem Nahmen der Un-<lb/> vernunft nicht belegen darf, weil ſie ihren Sitz<lb/> meiſtentheils bey Gelehrten hat. Dieſe ſieht<lb/> manche Sachen vor gantz anders an, als ſie<lb/> in der That ſind; und von der behaupte ich,<lb/> daß ſie der Erfahrung nachſtehen muͤſſe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 36.</head><lb/> <p>Es giebt viele Artzneyen, welche, wenn man<lb/> ſie zu ſich genommen, gewiſſe Veraͤnderungen<lb/> in unſern Koͤrper hervorbringen, welche ſo ge-<lb/> wiß erfolgen, daß man ſie vorher anzuzeigen<lb/> in Stande iſt. Jch brauche mich nur auf die<lb/> Gifte zu beruffen, das iſt, auf ſolche Artzney-<lb/> mittel, welche in unrechter Doſe genommen<lb/> worden, und daher Schaden anrichten. Man<lb/> kan ihre Wuͤrckungen ſo genau beſtimmen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0120]
habe ich ſo viel als mir noͤthig geſchienen, aus
der Erfahrung beſtaͤtiget §. 34. 30. Wenn
man aber dabey noch einige Bedencken haben
ſolte, ſo kan ich nicht beſſer rathen, als man lege
ſich darauf Erfahrungen anzuſtellen. Dieſe
ſind in der That die Sache worauf hierbey al-
les ankommt. Und haͤtten die Artzneyverſtaͤn-
digen nicht ſo viele Gelegenheit hierzu, wer
wuͤſte ob ſie nicht eben das glaubten, deſſen Ge-
gentheil wir hier erwieſen. Allein die Erfah-
rung iſt ihnen gar zu hold und ſie iſt auch gar
zu freygebig. Welchem kan man aber wol
unter beyden das meiſte trauen? Dieſer oder
der Vernunft? Jch glaube zwar einer ſo viel
als der andern; allein es giebt noch eine Ver-
nunft, welche man mit dem Nahmen der Un-
vernunft nicht belegen darf, weil ſie ihren Sitz
meiſtentheils bey Gelehrten hat. Dieſe ſieht
manche Sachen vor gantz anders an, als ſie
in der That ſind; und von der behaupte ich,
daß ſie der Erfahrung nachſtehen muͤſſe.
§. 36.
Es giebt viele Artzneyen, welche, wenn man
ſie zu ſich genommen, gewiſſe Veraͤnderungen
in unſern Koͤrper hervorbringen, welche ſo ge-
wiß erfolgen, daß man ſie vorher anzuzeigen
in Stande iſt. Jch brauche mich nur auf die
Gifte zu beruffen, das iſt, auf ſolche Artzney-
mittel, welche in unrechter Doſe genommen
worden, und daher Schaden anrichten. Man
kan ihre Wuͤrckungen ſo genau beſtimmen,
daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |