Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.durch die Bewegung der Nerven und des Ner- habe H 2
durch die Bewegung der Nerven und des Ner- habe H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="89"/> durch die Bewegung der Nerven und des Ner-<lb/> venſaftes, der Koͤrper wie eine bloſſe Maſchine<lb/> zu handeln vermoͤge. Deſtoweniger werden ſie<lb/> mir demnach auch, wo ich anders richtig ge-<lb/> ſchloſſen habe, meinen Beweis verwerffen koͤn-<lb/> nen, darinn ich gerade das Gegentheil behau-<lb/> pte. Alles dieſes aber habe ich nicht deshal-<lb/> ben geſagt; als ob ich glaubte, daß dieſe Er-<lb/> fahrungen denen Organiſten unbekandt waͤren,<lb/> oder daß ſie dieſelben verwuͤrffen. Nein, ein<lb/> organiſcher Artzt behauptet dieſelben mit deſto<lb/> groͤſſern Muthe, ie gewiſſer er weiß, daß durch<lb/> dieſelben einer von ſeinen Grundſaͤtzen: <hi rendition="#fr">die<lb/> Sele wuͤrckt in ihren Koͤrper,</hi> unzweiffel-<lb/> haft gewiß gemacht wird. Derohalben habe<lb/> ich an nichts weniger zu zweifeln, als daß man<lb/> meine Erfahrungen verwerffen werde. Es<lb/> kommt demnach alles bloß auf den Satz an;<lb/> daß <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> einander nothwendig wuͤrcken<lb/> muͤſſen, wenn ſie ohne ein <hi rendition="#aq">C</hi> beſtaͤndig mit ein-<lb/> ander verbunden ſind. Wolte man dieſen<lb/> Satz laͤugnen, ſo muͤſte man zugeben, daß ſo<lb/> wol <hi rendition="#aq">A</hi> als <hi rendition="#aq">B</hi> ohne hinreichenden Grund wuͤrck-<lb/> lich waͤren; denn wenn dieſes nicht ſeyn ſolte,<lb/> ſo muͤſte nothwendig ein <hi rendition="#aq">C</hi> als ihre Urſach alle-<lb/> mal mit ihnen verbunden ſeyn. Daß aber die-<lb/> ſer Satz ſo wol von denen Empfindungen und<lb/> den darauf erfolgenden ihnen proportionalen<lb/> Bewegungen in unſern Koͤrper, als auch von<lb/> der Bewegung der Nerven, welche mit denen<lb/> Empfindungen verbunden iſt, gelte; ſolches<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">habe</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0119]
durch die Bewegung der Nerven und des Ner-
venſaftes, der Koͤrper wie eine bloſſe Maſchine
zu handeln vermoͤge. Deſtoweniger werden ſie
mir demnach auch, wo ich anders richtig ge-
ſchloſſen habe, meinen Beweis verwerffen koͤn-
nen, darinn ich gerade das Gegentheil behau-
pte. Alles dieſes aber habe ich nicht deshal-
ben geſagt; als ob ich glaubte, daß dieſe Er-
fahrungen denen Organiſten unbekandt waͤren,
oder daß ſie dieſelben verwuͤrffen. Nein, ein
organiſcher Artzt behauptet dieſelben mit deſto
groͤſſern Muthe, ie gewiſſer er weiß, daß durch
dieſelben einer von ſeinen Grundſaͤtzen: die
Sele wuͤrckt in ihren Koͤrper, unzweiffel-
haft gewiß gemacht wird. Derohalben habe
ich an nichts weniger zu zweifeln, als daß man
meine Erfahrungen verwerffen werde. Es
kommt demnach alles bloß auf den Satz an;
daß A und B einander nothwendig wuͤrcken
muͤſſen, wenn ſie ohne ein C beſtaͤndig mit ein-
ander verbunden ſind. Wolte man dieſen
Satz laͤugnen, ſo muͤſte man zugeben, daß ſo
wol A als B ohne hinreichenden Grund wuͤrck-
lich waͤren; denn wenn dieſes nicht ſeyn ſolte,
ſo muͤſte nothwendig ein C als ihre Urſach alle-
mal mit ihnen verbunden ſeyn. Daß aber die-
ſer Satz ſo wol von denen Empfindungen und
den darauf erfolgenden ihnen proportionalen
Bewegungen in unſern Koͤrper, als auch von
der Bewegung der Nerven, welche mit denen
Empfindungen verbunden iſt, gelte; ſolches
habe
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