Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.uns weder die eigentliche Beschaffenheit des ver-
uns weder die eigentliche Beſchaffenheit des ver-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0115" n="85"/> uns weder die eigentliche Beſchaffenheit des<lb/> einen noch des andern bekandt iſt; ſo muͤſſen<lb/> wir uns durch folgende Regel, davon gewiß<lb/> machen: Wenn <hi rendition="#aq">S</hi> beſtaͤndig und ohne Aus-<lb/> nahme mit <hi rendition="#aq">MN</hi> verbunden iſt, ohne daß ein <hi rendition="#aq">C</hi><lb/> mit demſelben eben eine ſolche Verbindung<lb/> haͤlt; ſo iſt es gewiß, daß zwiſchen <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi><lb/> Urſach und Wuͤrckung ſtatt habe §. 22. Nun<lb/> gedencke ich dieſes darzuthun: Alſo kan ich<lb/> mich davon vergewiſſern. Den Einwurf, daß<lb/> mit <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi> auch beſtaͤndig die Wuͤrckung<lb/> eines Koͤrpers in die Nerven, und die Gegen-<lb/> wart einer Sele verbunden ſey, beantworte<lb/> eben alſo wie §. 29. mit einem gleicher Be-<lb/> ſchaffenheit gethan. Jch habe ſchon geſagt,<lb/> daß ich dieſes alles zuſammen nehme, wenn ich<lb/> von der Bewegung der Nerven nur allein rede<lb/> §. 32. Dinge, welche offenbar keine naͤhere<lb/> Urſach abgeben koͤnnen, moͤgen ebenfals damit<lb/> noch ſo genau verbunden ſeyn; ſo trift uns doch<lb/> der Einwurf nicht im geringſten §. 29. Wir<lb/> muͤſſen alſo nur zuſehen, ob kein <hi rendition="#aq">C</hi> mit <hi rendition="#aq">S</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">MN</hi> verbunden ſey, von welchem wahrſchein-<lb/> lich zu vermuthen, daß es etwas darzu beytrage.<lb/> Dieſes haben wir in unſern Koͤrper zu ſuchen.<lb/> Von der Bewegung des Blutes kan man nicht<lb/> behaupten, daß ſie ſo genau mit <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi><lb/> verbunden ſey, als ſie ſelbſt untereinander: denn<lb/> ſonſt waͤre es nothwendig, daß wir ohn Auf-<lb/> hoͤren empfinden muͤßten, ſo lange wir leben,<lb/> und die Saͤfte in unſern Koͤrper ihren Umlauf<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0115]
uns weder die eigentliche Beſchaffenheit des
einen noch des andern bekandt iſt; ſo muͤſſen
wir uns durch folgende Regel, davon gewiß
machen: Wenn S beſtaͤndig und ohne Aus-
nahme mit MN verbunden iſt, ohne daß ein C
mit demſelben eben eine ſolche Verbindung
haͤlt; ſo iſt es gewiß, daß zwiſchen S und MN
Urſach und Wuͤrckung ſtatt habe §. 22. Nun
gedencke ich dieſes darzuthun: Alſo kan ich
mich davon vergewiſſern. Den Einwurf, daß
mit S und MN auch beſtaͤndig die Wuͤrckung
eines Koͤrpers in die Nerven, und die Gegen-
wart einer Sele verbunden ſey, beantworte
eben alſo wie §. 29. mit einem gleicher Be-
ſchaffenheit gethan. Jch habe ſchon geſagt,
daß ich dieſes alles zuſammen nehme, wenn ich
von der Bewegung der Nerven nur allein rede
§. 32. Dinge, welche offenbar keine naͤhere
Urſach abgeben koͤnnen, moͤgen ebenfals damit
noch ſo genau verbunden ſeyn; ſo trift uns doch
der Einwurf nicht im geringſten §. 29. Wir
muͤſſen alſo nur zuſehen, ob kein C mit S und
MN verbunden ſey, von welchem wahrſchein-
lich zu vermuthen, daß es etwas darzu beytrage.
Dieſes haben wir in unſern Koͤrper zu ſuchen.
Von der Bewegung des Blutes kan man nicht
behaupten, daß ſie ſo genau mit S und MN
verbunden ſey, als ſie ſelbſt untereinander: denn
ſonſt waͤre es nothwendig, daß wir ohn Auf-
hoͤren empfinden muͤßten, ſo lange wir leben,
und die Saͤfte in unſern Koͤrper ihren Umlauf
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