Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.muß, wenn B ist, und da A allemal nicht seyn diese
muß, wenn B iſt, und da A allemal nicht ſeyn dieſe
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="74"/> muß, wenn <hi rendition="#aq">B</hi> iſt, und da <hi rendition="#aq">A</hi> allemal nicht ſeyn<lb/> muß, wenn <hi rendition="#aq">B</hi> nicht iſt; ſo kan auch die Ab-<lb/> ſcheidung des Nervenſaftes hier keinen Zweifel<lb/> erregen. Wolan, wird man ſagen: ſo gilt es<lb/> demnach gewiß von der Beruͤhrung eines Koͤr-<lb/> pers auſſer uns. Allemal wenn uns ein Koͤr-<lb/> per beruͤhret; ſo empfinden wir: Allemal wenn<lb/> dieſes nicht geſchicht, empfinden wir nicht: Al-<lb/> ſo haben wir hieran ein <hi rendition="#aq">C</hi> welches eben ſo ge-<lb/> nau mit <hi rendition="#aq">A</hi> verbunden iſt, als <hi rendition="#aq">B.</hi> Jch kan<lb/> den erſten Satz wiederum nicht zugeben. Es<lb/> kan uns ein Koͤrper beruͤhren: und derienige<lb/> Nerve, welcher an den Theil hinlaͤuft, welcher<lb/> beruͤhret wird, kan laͤdirt ſeyn, und alsdenn<lb/> empfinden wir ihn nicht. Nun, ſo kan es<lb/> nicht fehlen, wenn ein Koͤrper auſſer uns einen<lb/> Nerven beruͤhret, welcher geſund iſt, und ihn<lb/> ſolchergeſtalt in Bewegung ſetzt; ſo muß auch<lb/> eine Empfindung erfolgen, wenn der Nerve ge-<lb/> ſund iſt. Derohalben iſt mit denen Empfin-<lb/> dungen und denen darauf erfolgenden propor-<lb/> tionirlichen Bewegungen ein <hi rendition="#aq">C</hi> beſtaͤndig ver-<lb/> bunden: und ſolchergeſtalt kan auch das <hi rendition="#aq">C</hi> die<lb/> Urſach von beyden ſeyn. Allein, man erlaube<lb/> mir folgende Jnſtantz: Niemand wird mir<lb/> laͤugnen, daß die Urſach des Herumgehens des<lb/> Zeigers, die innere Bewegung der Uhr ſey.<lb/> Koͤnte ich dieſes wol dadurch laͤugnen, wenn<lb/> ich ſagte: Nein, es gehoͤrt noch die Bewe-<lb/> gung eines Perpendikels in der Uhr darzu? Jch<lb/> wuͤrde die Wahrheit ſagen: allein gehoͤrt denn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſe</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0104]
muß, wenn B iſt, und da A allemal nicht ſeyn
muß, wenn B nicht iſt; ſo kan auch die Ab-
ſcheidung des Nervenſaftes hier keinen Zweifel
erregen. Wolan, wird man ſagen: ſo gilt es
demnach gewiß von der Beruͤhrung eines Koͤr-
pers auſſer uns. Allemal wenn uns ein Koͤr-
per beruͤhret; ſo empfinden wir: Allemal wenn
dieſes nicht geſchicht, empfinden wir nicht: Al-
ſo haben wir hieran ein C welches eben ſo ge-
nau mit A verbunden iſt, als B. Jch kan
den erſten Satz wiederum nicht zugeben. Es
kan uns ein Koͤrper beruͤhren: und derienige
Nerve, welcher an den Theil hinlaͤuft, welcher
beruͤhret wird, kan laͤdirt ſeyn, und alsdenn
empfinden wir ihn nicht. Nun, ſo kan es
nicht fehlen, wenn ein Koͤrper auſſer uns einen
Nerven beruͤhret, welcher geſund iſt, und ihn
ſolchergeſtalt in Bewegung ſetzt; ſo muß auch
eine Empfindung erfolgen, wenn der Nerve ge-
ſund iſt. Derohalben iſt mit denen Empfin-
dungen und denen darauf erfolgenden propor-
tionirlichen Bewegungen ein C beſtaͤndig ver-
bunden: und ſolchergeſtalt kan auch das C die
Urſach von beyden ſeyn. Allein, man erlaube
mir folgende Jnſtantz: Niemand wird mir
laͤugnen, daß die Urſach des Herumgehens des
Zeigers, die innere Bewegung der Uhr ſey.
Koͤnte ich dieſes wol dadurch laͤugnen, wenn
ich ſagte: Nein, es gehoͤrt noch die Bewe-
gung eines Perpendikels in der Uhr darzu? Jch
wuͤrde die Wahrheit ſagen: allein gehoͤrt denn
dieſe
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