mittelbaren Seelenwirkungen ihrer äußern Empfindung an eben der Stelle, weil sie mit den unmittelbaren Nerven- wirkungen eben desselben äußern sinnlichen Eindrucks ei- nerley sind. §. 453.
§. 543.
Wenn ein innerer sinnlicher Eindruck von äußern Empfindungen in mechanischen Maschinen, die den äu- ßern nicht selbst empfangen haben, unmittelbare See- lenwirkungen hervorbringt, so geht derselbe vom Ursprun- ge des Nerven im Gehirne durch andre seiner Zweige, die nicht berühret worden sind, zurück, §. 188. und reizet sie zu den thierischen Bewegungen, deren sie vermöge ihrer Strucktur fähig sind. §. 129. N. 4. Wenn ein innerer sinnlicher Eindruck ohne Vorstellungen durch eine mittelba- re Nervenwirkung eines äußern in einer andern, als der berührten mechanischen Maschine, oder in ihr selbst durch andre Zweige, thierische Bewegungen hervorbringt, so muß er eben so wirken, §. 399. und so entstehen eben dieselben thierischen Bewegungen. §. 360. 436. Eben dasselbe muß erfolgen, wenn ein ursprünglicher innerer sinnlicher Eindruck ohne Vorstellungen eben dieselben Nervenzweige sinnlich rühret, die von einer äußern Empfindung den in- nern sinnlichen Eindruck empfangen, wenn sie eine unmit- telbare Seelenwirkung in andern, als in der berührten me- chanischen Maschine hervorbringen soll. §. 436. 496. 497. Wenn also ein Nervenzweig einer mechanischen Maschine von irgend einem innern sinnlichen Eindrucke oh- ne Vorstellungen auf eben die Weise innerlich sinnlich ge- rühret wird, wie es von einer gewissen äußern Empfin- dung geschehen würde, oder zugleich wirklich geschieht, so erfolget in ihr, auch in dem Falle, wenn es eine andre, als die vom empfundenen äußern sinnlichen Eindrucke gerührte mechanische Maschine ist, eben dieselbe thierische Bewe- gung als eine bloße Nervenwirkung, die diese äußere Em- pfindung darinn als ihre unmittelbare Seelenwirkung her-
vorge-
II Th. Rervenkr. 4 K. Verh. zu den th. Seelenkr.
mittelbaren Seelenwirkungen ihrer aͤußern Empfindung an eben der Stelle, weil ſie mit den unmittelbaren Nerven- wirkungen eben deſſelben aͤußern ſinnlichen Eindrucks ei- nerley ſind. §. 453.
§. 543.
Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck von aͤußern Empfindungen in mechaniſchen Maſchinen, die den aͤu- ßern nicht ſelbſt empfangen haben, unmittelbare See- lenwirkungen hervorbringt, ſo geht derſelbe vom Urſprun- ge des Nerven im Gehirne durch andre ſeiner Zweige, die nicht beruͤhret worden ſind, zuruͤck, §. 188. und reizet ſie zu den thieriſchen Bewegungen, deren ſie vermoͤge ihrer Strucktur faͤhig ſind. §. 129. N. 4. Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen durch eine mittelba- re Nervenwirkung eines aͤußern in einer andern, als der beruͤhrten mechaniſchen Maſchine, oder in ihr ſelbſt durch andre Zweige, thieriſche Bewegungen hervorbringt, ſo muß er eben ſo wirken, §. 399. und ſo entſtehen eben dieſelben thieriſchen Bewegungen. §. 360. 436. Eben daſſelbe muß erfolgen, wenn ein urſpruͤnglicher innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen eben dieſelben Nervenzweige ſinnlich ruͤhret, die von einer aͤußern Empfindung den in- nern ſinnlichen Eindruck empfangen, wenn ſie eine unmit- telbare Seelenwirkung in andern, als in der beruͤhrten me- chaniſchen Maſchine hervorbringen ſoll. §. 436. 496. 497. Wenn alſo ein Nervenzweig einer mechaniſchen Maſchine von irgend einem innern ſinnlichen Eindrucke oh- ne Vorſtellungen auf eben die Weiſe innerlich ſinnlich ge- ruͤhret wird, wie es von einer gewiſſen aͤußern Empfin- dung geſchehen wuͤrde, oder zugleich wirklich geſchieht, ſo erfolget in ihr, auch in dem Falle, wenn es eine andre, als die vom empfundenen aͤußern ſinnlichen Eindrucke geruͤhrte mechaniſche Maſchine iſt, eben dieſelbe thieriſche Bewe- gung als eine bloße Nervenwirkung, die dieſe aͤußere Em- pfindung darinn als ihre unmittelbare Seelenwirkung her-
vorge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0558"n="534"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> Th. Rervenkr. 4 K. Verh. zu den th. Seelenkr.</hi></fw><lb/>
mittelbaren Seelenwirkungen ihrer aͤußern Empfindung an<lb/>
eben der Stelle, weil ſie mit den unmittelbaren Nerven-<lb/>
wirkungen eben deſſelben aͤußern ſinnlichen Eindrucks ei-<lb/>
nerley ſind. §. 453.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 543.</head><lb/><p>Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck <hirendition="#fr">von aͤußern<lb/>
Empfindungen</hi> in mechaniſchen Maſchinen, <hirendition="#fr">die den aͤu-<lb/>
ßern nicht ſelbſt empfangen haben,</hi> unmittelbare See-<lb/>
lenwirkungen hervorbringt, ſo geht derſelbe vom Urſprun-<lb/>
ge des Nerven im Gehirne durch andre ſeiner Zweige, die<lb/>
nicht beruͤhret worden ſind, zuruͤck, §. 188. und reizet ſie<lb/>
zu den thieriſchen Bewegungen, deren ſie vermoͤge ihrer<lb/>
Strucktur faͤhig ſind. §. 129. <hirendition="#aq">N.</hi> 4. Wenn ein innerer<lb/>ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen durch eine mittelba-<lb/>
re Nervenwirkung eines aͤußern in einer andern, als der<lb/>
beruͤhrten mechaniſchen Maſchine, oder in ihr ſelbſt durch<lb/>
andre Zweige, thieriſche Bewegungen hervorbringt, ſo muß<lb/>
er eben ſo wirken, §. 399. und ſo entſtehen eben dieſelben<lb/>
thieriſchen Bewegungen. §. 360. 436. Eben daſſelbe<lb/>
muß erfolgen, wenn ein urſpruͤnglicher innerer ſinnlicher<lb/>
Eindruck ohne Vorſtellungen eben dieſelben Nervenzweige<lb/>ſinnlich ruͤhret, die von einer aͤußern Empfindung den in-<lb/>
nern ſinnlichen Eindruck empfangen, wenn ſie eine unmit-<lb/>
telbare Seelenwirkung in andern, als in der beruͤhrten me-<lb/>
chaniſchen Maſchine hervorbringen ſoll. §. 436. 496.<lb/>
497. Wenn alſo ein Nervenzweig einer mechaniſchen<lb/>
Maſchine von irgend einem innern ſinnlichen Eindrucke oh-<lb/>
ne Vorſtellungen auf eben die Weiſe innerlich ſinnlich ge-<lb/>
ruͤhret wird, wie es von einer gewiſſen aͤußern Empfin-<lb/>
dung geſchehen wuͤrde, oder zugleich wirklich geſchieht, ſo<lb/>
erfolget in ihr, auch in dem Falle, wenn es eine andre, als<lb/>
die vom empfundenen aͤußern ſinnlichen Eindrucke geruͤhrte<lb/>
mechaniſche Maſchine iſt, eben dieſelbe thieriſche Bewe-<lb/>
gung als eine bloße Nervenwirkung, die dieſe aͤußere Em-<lb/>
pfindung darinn als ihre unmittelbare Seelenwirkung her-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">vorge-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[534/0558]
II Th. Rervenkr. 4 K. Verh. zu den th. Seelenkr.
mittelbaren Seelenwirkungen ihrer aͤußern Empfindung an
eben der Stelle, weil ſie mit den unmittelbaren Nerven-
wirkungen eben deſſelben aͤußern ſinnlichen Eindrucks ei-
nerley ſind. §. 453.
§. 543.
Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck von aͤußern
Empfindungen in mechaniſchen Maſchinen, die den aͤu-
ßern nicht ſelbſt empfangen haben, unmittelbare See-
lenwirkungen hervorbringt, ſo geht derſelbe vom Urſprun-
ge des Nerven im Gehirne durch andre ſeiner Zweige, die
nicht beruͤhret worden ſind, zuruͤck, §. 188. und reizet ſie
zu den thieriſchen Bewegungen, deren ſie vermoͤge ihrer
Strucktur faͤhig ſind. §. 129. N. 4. Wenn ein innerer
ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen durch eine mittelba-
re Nervenwirkung eines aͤußern in einer andern, als der
beruͤhrten mechaniſchen Maſchine, oder in ihr ſelbſt durch
andre Zweige, thieriſche Bewegungen hervorbringt, ſo muß
er eben ſo wirken, §. 399. und ſo entſtehen eben dieſelben
thieriſchen Bewegungen. §. 360. 436. Eben daſſelbe
muß erfolgen, wenn ein urſpruͤnglicher innerer ſinnlicher
Eindruck ohne Vorſtellungen eben dieſelben Nervenzweige
ſinnlich ruͤhret, die von einer aͤußern Empfindung den in-
nern ſinnlichen Eindruck empfangen, wenn ſie eine unmit-
telbare Seelenwirkung in andern, als in der beruͤhrten me-
chaniſchen Maſchine hervorbringen ſoll. §. 436. 496.
497. Wenn alſo ein Nervenzweig einer mechaniſchen
Maſchine von irgend einem innern ſinnlichen Eindrucke oh-
ne Vorſtellungen auf eben die Weiſe innerlich ſinnlich ge-
ruͤhret wird, wie es von einer gewiſſen aͤußern Empfin-
dung geſchehen wuͤrde, oder zugleich wirklich geſchieht, ſo
erfolget in ihr, auch in dem Falle, wenn es eine andre, als
die vom empfundenen aͤußern ſinnlichen Eindrucke geruͤhrte
mechaniſche Maſchine iſt, eben dieſelbe thieriſche Bewe-
gung als eine bloße Nervenwirkung, die dieſe aͤußere Em-
pfindung darinn als ihre unmittelbare Seelenwirkung her-
vorge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/558>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.