reizet, dieselbe thierische Bewegung als Nervenwirkung ei- nes ursprünglichen innern sinnlichen Eindrucks ohne Vor- stellungen hervorbringen, und obgleich diese Schärfe, wie etwan in Gichtkrankheiten, schmerzhaft empfunden wird, so ist doch diese äußere Empfindung in diesem Falle nicht die bewegende Kraft des Gliedes, sondern der zugleich ent- standene ursprüngliche innere sinnliche Eindruck ist es. §. 484. Beyspiele von mittelbaren Nervenwirkungen äuße- rer sinnlicher Eindrücke, siehe oben §. 423.
§. 498.
Eine Nervenwirkung eines ursprünglichen innern sinn- lichen Eindrucks ohne Vorstellungen kann nicht entstehen, oder wird gehindert:
1. Wenn eine Berührung des Nervenmarks, ob sie gleich in der Richtung herwärts vom Gehirne ihn beyge- bracht wird, doch keinen innern sinnlichen Eindruck in ihn machet. §. 406. N. 1. §. 492. So zeigen sich bey Kran- ken oft Spuren verdorbener Säfte, die sich auch wirklich an solchen Oertern versammlen, wo sie Nervenstämme tref- fen und sinnlich reizen könnten, ohne daß gleichwohl davon einige thierische Bewegungen in den Muskeln, die sie re- gieren, erfolgen sollten, weil etwa die verdorbenen Säfte den Nerven zwar umgeben, aber nicht in sein Mark drin- gen und es sinnlich reizen, oder weil sie von der Art sind, daß das Mark davon keinen innern sinnlichen Eindruck an- nimmt. §. 492.
2. Wenn der Nerve den ursprünglichen innern sinnli- chen Eindruck ohne Vorstellungen zwar empfängt, aber ei- ne Hinderniß vorhanden ist, daß er sich in ihm nicht ab- wärts bis zu der mechanischen Maschine, die er regieret, fortpflanzen kann. §. 496. N. 2. So könnte eine Schärfe im Gelenke der Schulter die Nerven ursprünglich innerlich sinnlich reizen, welche die Muskeln des Unterarms oder der Hand regieren, und dieselben convulsivisch bewegen. Wenn aber im Gelenke des Ellenbogens eine Geschwulst wäre,
die
1 Abſchn. uͤberhaupt.
reizet, dieſelbe thieriſche Bewegung als Nervenwirkung ei- nes urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindrucks ohne Vor- ſtellungen hervorbringen, und obgleich dieſe Schaͤrfe, wie etwan in Gichtkrankheiten, ſchmerzhaft empfunden wird, ſo iſt doch dieſe aͤußere Empfindung in dieſem Falle nicht die bewegende Kraft des Gliedes, ſondern der zugleich ent- ſtandene urſpruͤngliche innere ſinnliche Eindruck iſt es. §. 484. Beyſpiele von mittelbaren Nervenwirkungen aͤuße- rer ſinnlicher Eindruͤcke, ſiehe oben §. 423.
§. 498.
Eine Nervenwirkung eines urſpruͤnglichen innern ſinn- lichen Eindrucks ohne Vorſtellungen kann nicht entſtehen, oder wird gehindert:
1. Wenn eine Beruͤhrung des Nervenmarks, ob ſie gleich in der Richtung herwaͤrts vom Gehirne ihn beyge- bracht wird, doch keinen innern ſinnlichen Eindruck in ihn machet. §. 406. N. 1. §. 492. So zeigen ſich bey Kran- ken oft Spuren verdorbener Saͤfte, die ſich auch wirklich an ſolchen Oertern verſammlen, wo ſie Nervenſtaͤmme tref- fen und ſinnlich reizen koͤnnten, ohne daß gleichwohl davon einige thieriſche Bewegungen in den Muskeln, die ſie re- gieren, erfolgen ſollten, weil etwa die verdorbenen Saͤfte den Nerven zwar umgeben, aber nicht in ſein Mark drin- gen und es ſinnlich reizen, oder weil ſie von der Art ſind, daß das Mark davon keinen innern ſinnlichen Eindruck an- nimmt. §. 492.
2. Wenn der Nerve den urſpruͤnglichen innern ſinnli- chen Eindruck ohne Vorſtellungen zwar empfaͤngt, aber ei- ne Hinderniß vorhanden iſt, daß er ſich in ihm nicht ab- waͤrts bis zu der mechaniſchen Maſchine, die er regieret, fortpflanzen kann. §. 496. N. 2. So koͤnnte eine Schaͤrfe im Gelenke der Schulter die Nerven urſpruͤnglich innerlich ſinnlich reizen, welche die Muskeln des Unterarms oder der Hand regieren, und dieſelben convulſiviſch bewegen. Wenn aber im Gelenke des Ellenbogens eine Geſchwulſt waͤre,
die
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1 Abſchn. uͤberhaupt.
reizet, dieſelbe thieriſche Bewegung als Nervenwirkung ei-
nes urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindrucks ohne Vor-
ſtellungen hervorbringen, und obgleich dieſe Schaͤrfe, wie
etwan in Gichtkrankheiten, ſchmerzhaft empfunden wird,
ſo iſt doch dieſe aͤußere Empfindung in dieſem Falle nicht
die bewegende Kraft des Gliedes, ſondern der zugleich ent-
ſtandene urſpruͤngliche innere ſinnliche Eindruck iſt es. §.
484. Beyſpiele von mittelbaren Nervenwirkungen aͤuße-
rer ſinnlicher Eindruͤcke, ſiehe oben §. 423.
§. 498.
Eine Nervenwirkung eines urſpruͤnglichen innern ſinn-
lichen Eindrucks ohne Vorſtellungen kann nicht entſtehen,
oder wird gehindert:
1. Wenn eine Beruͤhrung des Nervenmarks, ob ſie
gleich in der Richtung herwaͤrts vom Gehirne ihn beyge-
bracht wird, doch keinen innern ſinnlichen Eindruck in ihn
machet. §. 406. N. 1. §. 492. So zeigen ſich bey Kran-
ken oft Spuren verdorbener Saͤfte, die ſich auch wirklich
an ſolchen Oertern verſammlen, wo ſie Nervenſtaͤmme tref-
fen und ſinnlich reizen koͤnnten, ohne daß gleichwohl davon
einige thieriſche Bewegungen in den Muskeln, die ſie re-
gieren, erfolgen ſollten, weil etwa die verdorbenen Saͤfte
den Nerven zwar umgeben, aber nicht in ſein Mark drin-
gen und es ſinnlich reizen, oder weil ſie von der Art ſind,
daß das Mark davon keinen innern ſinnlichen Eindruck an-
nimmt. §. 492.
2. Wenn der Nerve den urſpruͤnglichen innern ſinnli-
chen Eindruck ohne Vorſtellungen zwar empfaͤngt, aber ei-
ne Hinderniß vorhanden iſt, daß er ſich in ihm nicht ab-
waͤrts bis zu der mechaniſchen Maſchine, die er regieret,
fortpflanzen kann. §. 496. N. 2. So koͤnnte eine Schaͤrfe
im Gelenke der Schulter die Nerven urſpruͤnglich innerlich
ſinnlich reizen, welche die Muskeln des Unterarms oder der
Hand regieren, und dieſelben convulſiviſch bewegen. Wenn
aber im Gelenke des Ellenbogens eine Geſchwulſt waͤre,
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/519>, abgerufen am 23.07.2024.
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