chanischen Maschinen hervorgebracht werden soll, so kann solches nur unter folgenden Bedingungen geschehen:
1. Es muß das Mark eines Nervenstammes in der Richtung herwärts vom Gehirne einen innern sinnlichen Eindruck, der von keiner Vorstellung herrühret, empfan- gen. §. 121. 483.
2. Dieser innere sinnliche Eindruck muß sich im Ner- ven und seinen Zweigen durch die ableitenden Faden ab- wärts vom Gehirne bis in die mechanischen Maschinen fortpflanzen, welche die Nervenwirkung verrichten sollen. §. 485. 493.
3. Die mechanische Maschine muß zu der Bewegung fähig seyn, worinn die Nervenwirkung bestehen soll, oder, die der empfangene innere sinnliche Eindruck seiner Natur nach wirken muß; so wie solches auch bey den Seelenwir- kungen der innern sinnlichen Eindrücke von Vorstellungen nöthig ist. §. 130. N. 2. §. 129. N. 4.
Die Bedingungen, unter welchen die Nervenwirkun- gen solcher innerer sinnlicher Eindrücke ohne Vorstellungen erfolgen, die von äußern gewendeten verursachet werden, mithin mittelbare Nervenwirkungen äußerer sind, §. 419. haben wir schon oben angegeben. §. 422.
§. 497.
Obgleich die Nervenwirkungen der innern sinnlichen Eindrücke ohne Vorstellungen ganz unabhänglich vom Ge- hirne und der Vorstellungskraft erfolgen, §. 494. so kön- nen sie doch zugleich, oder ein andermal, oder in andern Thieren Seelenwirkungen innerer sinnlicher Eindrücke von Vorstellungen seyn, §. 364. N. 1. und dieses gilt auch be- sonders von den mittelbaren Nervenwirkungen der äußern sinnlichen Eindrücke. §. 423. So kann ein Glied, das sonst willkührlich, mithin von innern sinnlichen Eindrücken von Vorstellungen, durch eine Seelenwirkung, thierisch beweget wird, wenn eine Schärfe sich in einem Gelenke an den Nervenstamm setzet, der es regieret, und ihn sinnlich
reizet,
II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
chaniſchen Maſchinen hervorgebracht werden ſoll, ſo kann ſolches nur unter folgenden Bedingungen geſchehen:
1. Es muß das Mark eines Nervenſtammes in der Richtung herwaͤrts vom Gehirne einen innern ſinnlichen Eindruck, der von keiner Vorſtellung herruͤhret, empfan- gen. §. 121. 483.
2. Dieſer innere ſinnliche Eindruck muß ſich im Ner- ven und ſeinen Zweigen durch die ableitenden Faden ab- waͤrts vom Gehirne bis in die mechaniſchen Maſchinen fortpflanzen, welche die Nervenwirkung verrichten ſollen. §. 485. 493.
3. Die mechaniſche Maſchine muß zu der Bewegung faͤhig ſeyn, worinn die Nervenwirkung beſtehen ſoll, oder, die der empfangene innere ſinnliche Eindruck ſeiner Natur nach wirken muß; ſo wie ſolches auch bey den Seelenwir- kungen der innern ſinnlichen Eindruͤcke von Vorſtellungen noͤthig iſt. §. 130. N. 2. §. 129. N. 4.
Die Bedingungen, unter welchen die Nervenwirkun- gen ſolcher innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen erfolgen, die von aͤußern gewendeten verurſachet werden, mithin mittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſind, §. 419. haben wir ſchon oben angegeben. §. 422.
§. 497.
Obgleich die Nervenwirkungen der innern ſinnlichen Eindruͤcke ohne Vorſtellungen ganz unabhaͤnglich vom Ge- hirne und der Vorſtellungskraft erfolgen, §. 494. ſo koͤn- nen ſie doch zugleich, oder ein andermal, oder in andern Thieren Seelenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke von Vorſtellungen ſeyn, §. 364. N. 1. und dieſes gilt auch be- ſonders von den mittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke. §. 423. So kann ein Glied, das ſonſt willkuͤhrlich, mithin von innern ſinnlichen Eindruͤcken von Vorſtellungen, durch eine Seelenwirkung, thieriſch beweget wird, wenn eine Schaͤrfe ſich in einem Gelenke an den Nervenſtamm ſetzet, der es regieret, und ihn ſinnlich
reizet,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0518"n="494"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.</hi></fw><lb/>
chaniſchen Maſchinen hervorgebracht werden ſoll, ſo kann<lb/>ſolches nur unter folgenden Bedingungen geſchehen:</p><lb/><list><item>1. Es muß das Mark eines Nervenſtammes in der<lb/>
Richtung herwaͤrts vom Gehirne einen innern ſinnlichen<lb/>
Eindruck, der von keiner Vorſtellung herruͤhret, empfan-<lb/>
gen. §. 121. 483.</item><lb/><item>2. Dieſer innere ſinnliche Eindruck muß ſich im Ner-<lb/>
ven und ſeinen Zweigen durch die ableitenden Faden ab-<lb/>
waͤrts vom Gehirne bis in die mechaniſchen Maſchinen<lb/>
fortpflanzen, welche die Nervenwirkung verrichten ſollen.<lb/>
§. 485. 493.</item><lb/><item>3. Die mechaniſche Maſchine muß zu der Bewegung<lb/>
faͤhig ſeyn, worinn die Nervenwirkung beſtehen ſoll, oder,<lb/>
die der empfangene innere ſinnliche Eindruck ſeiner Natur<lb/>
nach wirken muß; ſo wie ſolches auch bey den Seelenwir-<lb/>
kungen der innern ſinnlichen Eindruͤcke von Vorſtellungen<lb/>
noͤthig iſt. §. 130. <hirendition="#aq">N. 2. §. 129. N.</hi> 4.</item></list><lb/><p>Die Bedingungen, unter welchen die Nervenwirkun-<lb/>
gen ſolcher innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen<lb/>
erfolgen, die von aͤußern gewendeten verurſachet werden,<lb/>
mithin mittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſind, §. 419.<lb/>
haben wir ſchon oben angegeben. §. 422.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 497.</head><lb/><p>Obgleich die Nervenwirkungen der innern ſinnlichen<lb/>
Eindruͤcke ohne Vorſtellungen ganz unabhaͤnglich vom Ge-<lb/>
hirne und der Vorſtellungskraft erfolgen, §. 494. ſo koͤn-<lb/>
nen ſie doch zugleich, oder ein andermal, oder in andern<lb/>
Thieren Seelenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke von<lb/>
Vorſtellungen ſeyn, §. 364. <hirendition="#aq">N.</hi> 1. und dieſes gilt auch be-<lb/>ſonders von den mittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern<lb/>ſinnlichen Eindruͤcke. §. 423. So kann ein Glied, das<lb/>ſonſt willkuͤhrlich, mithin von innern ſinnlichen Eindruͤcken<lb/>
von Vorſtellungen, durch eine Seelenwirkung, thieriſch<lb/>
beweget wird, wenn eine Schaͤrfe ſich in einem Gelenke an<lb/>
den Nervenſtamm ſetzet, der es regieret, und ihn ſinnlich<lb/><fwplace="bottom"type="catch">reizet,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[494/0518]
II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
chaniſchen Maſchinen hervorgebracht werden ſoll, ſo kann
ſolches nur unter folgenden Bedingungen geſchehen:
1. Es muß das Mark eines Nervenſtammes in der
Richtung herwaͤrts vom Gehirne einen innern ſinnlichen
Eindruck, der von keiner Vorſtellung herruͤhret, empfan-
gen. §. 121. 483.
2. Dieſer innere ſinnliche Eindruck muß ſich im Ner-
ven und ſeinen Zweigen durch die ableitenden Faden ab-
waͤrts vom Gehirne bis in die mechaniſchen Maſchinen
fortpflanzen, welche die Nervenwirkung verrichten ſollen.
§. 485. 493.
3. Die mechaniſche Maſchine muß zu der Bewegung
faͤhig ſeyn, worinn die Nervenwirkung beſtehen ſoll, oder,
die der empfangene innere ſinnliche Eindruck ſeiner Natur
nach wirken muß; ſo wie ſolches auch bey den Seelenwir-
kungen der innern ſinnlichen Eindruͤcke von Vorſtellungen
noͤthig iſt. §. 130. N. 2. §. 129. N. 4.
Die Bedingungen, unter welchen die Nervenwirkun-
gen ſolcher innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen
erfolgen, die von aͤußern gewendeten verurſachet werden,
mithin mittelbare Nervenwirkungen aͤußerer ſind, §. 419.
haben wir ſchon oben angegeben. §. 422.
§. 497.
Obgleich die Nervenwirkungen der innern ſinnlichen
Eindruͤcke ohne Vorſtellungen ganz unabhaͤnglich vom Ge-
hirne und der Vorſtellungskraft erfolgen, §. 494. ſo koͤn-
nen ſie doch zugleich, oder ein andermal, oder in andern
Thieren Seelenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke von
Vorſtellungen ſeyn, §. 364. N. 1. und dieſes gilt auch be-
ſonders von den mittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern
ſinnlichen Eindruͤcke. §. 423. So kann ein Glied, das
ſonſt willkuͤhrlich, mithin von innern ſinnlichen Eindruͤcken
von Vorſtellungen, durch eine Seelenwirkung, thieriſch
beweget wird, wenn eine Schaͤrfe ſich in einem Gelenke an
den Nervenſtamm ſetzet, der es regieret, und ihn ſinnlich
reizet,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/518>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.