Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.2 Abschn. insbesondre. selbst, sondern nur die Nervenwirkung derselben, nämlichdas Winden des Magens um sich zu erbrechen, empfindet, §. 184. N. 1. §. 443. verursachen, ohne eine Spur ihrer Gegenwart in diesen Eingeweiden zu verrathen. Es ist also die natürliche Bewegung des Schlundes, Magens und der Gedärme gemeiniglich eine bloße Nervenwirkung des äußern sinnlichen Eindrucks, und zwar eine unmittelbare, §. 467. 469. ob sie gleich auch zur selbigen Zeit eine See- lenwirkung, §. 170. 174. besonders von äußerlichen Em- pfindungen, §. 206. 212. mithin auch wohl eine mittel- bare Nervenwirkung vom äußern sinnlichen Eindrucke seyn kann. §. 423. Das ganze Geschäfte der Verdauung der Speisen ist also in thierischen Körpern, ob sie gleich empfin- den und denken, doch mehrentheils eine von den thierischen Seelenkräften des Gehirns und der Vorstellungskraft ganz unabhängige Verrichtung, die ohne einigen Einfluß von beyden, sowohl natürlich als widernatürlich von Statten gehen kann, §. 468. 469. nachdem verschiedene äußere sinnliche Eindrücke in den Magen und die Gedärme entwe- der natürlich oder widernatürlich unmittelbare Nervenwir- kungen in ihnen hervorbringen, und es geht also in Absicht der Verdauungskräfte den hirnlosen und nicht denkenden noch empfindenden Thieren eben so wenig an wesentlicher Vollkommenheit ab, als an den Lebensbewegungen und den willkührlichen. §. 459. 416. §. 471. Die natürliche Verrichtung der Drüsen, nämlich die kungen, G g 4
2 Abſchn. insbeſondre. ſelbſt, ſondern nur die Nervenwirkung derſelben, naͤmlichdas Winden des Magens um ſich zu erbrechen, empfindet, §. 184. N. 1. §. 443. verurſachen, ohne eine Spur ihrer Gegenwart in dieſen Eingeweiden zu verrathen. Es iſt alſo die natuͤrliche Bewegung des Schlundes, Magens und der Gedaͤrme gemeiniglich eine bloße Nervenwirkung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks, und zwar eine unmittelbare, §. 467. 469. ob ſie gleich auch zur ſelbigen Zeit eine See- lenwirkung, §. 170. 174. beſonders von aͤußerlichen Em- pfindungen, §. 206. 212. mithin auch wohl eine mittel- bare Nervenwirkung vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke ſeyn kann. §. 423. Das ganze Geſchaͤfte der Verdauung der Speiſen iſt alſo in thieriſchen Koͤrpern, ob ſie gleich empfin- den und denken, doch mehrentheils eine von den thieriſchen Seelenkraͤften des Gehirns und der Vorſtellungskraft ganz unabhaͤngige Verrichtung, die ohne einigen Einfluß von beyden, ſowohl natuͤrlich als widernatuͤrlich von Statten gehen kann, §. 468. 469. nachdem verſchiedene aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in den Magen und die Gedaͤrme entwe- der natuͤrlich oder widernatuͤrlich unmittelbare Nervenwir- kungen in ihnen hervorbringen, und es geht alſo in Abſicht der Verdauungskraͤfte den hirnloſen und nicht denkenden noch empfindenden Thieren eben ſo wenig an weſentlicher Vollkommenheit ab, als an den Lebensbewegungen und den willkuͤhrlichen. §. 459. 416. §. 471. Die natuͤrliche Verrichtung der Druͤſen, naͤmlich die kungen, G g 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0495" n="471"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2 Abſchn. insbeſondre.</hi></fw><lb/> ſelbſt, ſondern nur die Nervenwirkung derſelben, naͤmlich<lb/> das Winden des Magens um ſich zu erbrechen, empfindet,<lb/> §. 184. <hi rendition="#aq">N.</hi> 1. §. 443. verurſachen, ohne eine Spur ihrer<lb/> Gegenwart in dieſen Eingeweiden zu verrathen. Es iſt<lb/> alſo die natuͤrliche Bewegung des Schlundes, Magens und<lb/> der Gedaͤrme gemeiniglich eine bloße Nervenwirkung des<lb/> aͤußern ſinnlichen Eindrucks, und zwar eine unmittelbare,<lb/> §. 467. 469. ob ſie gleich auch zur ſelbigen Zeit eine See-<lb/> lenwirkung, §. 170. 174. beſonders von aͤußerlichen Em-<lb/> pfindungen, §. 206. 212. mithin auch wohl eine mittel-<lb/> bare Nervenwirkung vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke ſeyn<lb/> kann. §. 423. Das ganze Geſchaͤfte der Verdauung der<lb/> Speiſen iſt alſo in thieriſchen Koͤrpern, ob ſie gleich empfin-<lb/> den und denken, doch mehrentheils eine von den thieriſchen<lb/> Seelenkraͤften des Gehirns und der Vorſtellungskraft ganz<lb/> unabhaͤngige Verrichtung, die ohne einigen Einfluß von<lb/> beyden, ſowohl natuͤrlich als widernatuͤrlich von Statten<lb/> gehen kann, §. 468. 469. nachdem verſchiedene aͤußere<lb/> ſinnliche Eindruͤcke in den Magen und die Gedaͤrme entwe-<lb/> der natuͤrlich oder widernatuͤrlich unmittelbare Nervenwir-<lb/> kungen in ihnen hervorbringen, und es geht alſo in Abſicht<lb/> der Verdauungskraͤfte den hirnloſen und nicht denkenden<lb/> noch empfindenden Thieren eben ſo wenig an weſentlicher<lb/> Vollkommenheit ab, als an den Lebensbewegungen und<lb/> den willkuͤhrlichen. §. 459. 416.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 471.</head><lb/> <p>Die natuͤrliche Verrichtung der <hi rendition="#fr">Druͤſen,</hi> naͤmlich die<lb/> Abſonderung der Saͤfte, geſchieht zwar großentheils nach<lb/> blos phyſiſchen Geſetzen: §. 159. da aber doch gleichwohl<lb/> jede Druͤſe ein Geflechte von Adern und Nerven iſt, §. 172.<lb/> ſo muͤſſen ihre Verrichtungen doch wohl mit auf dem Ein-<lb/> fluſſe der Nervenkraͤfte beruhen, mithin thieriſch ſeyn. §.<lb/> 6. 9. Daß ſie zuweilen Seelenwirkungen, und zwar be-<lb/> ſonders von aͤußern Empfindungen ſind, iſt ſchon oben er-<lb/> wieſen. §. 172. 209. Sind ſie aber auch Nervenwir-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g 4</fw><fw place="bottom" type="catch">kungen,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [471/0495]
2 Abſchn. insbeſondre.
ſelbſt, ſondern nur die Nervenwirkung derſelben, naͤmlich
das Winden des Magens um ſich zu erbrechen, empfindet,
§. 184. N. 1. §. 443. verurſachen, ohne eine Spur ihrer
Gegenwart in dieſen Eingeweiden zu verrathen. Es iſt
alſo die natuͤrliche Bewegung des Schlundes, Magens und
der Gedaͤrme gemeiniglich eine bloße Nervenwirkung des
aͤußern ſinnlichen Eindrucks, und zwar eine unmittelbare,
§. 467. 469. ob ſie gleich auch zur ſelbigen Zeit eine See-
lenwirkung, §. 170. 174. beſonders von aͤußerlichen Em-
pfindungen, §. 206. 212. mithin auch wohl eine mittel-
bare Nervenwirkung vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke ſeyn
kann. §. 423. Das ganze Geſchaͤfte der Verdauung der
Speiſen iſt alſo in thieriſchen Koͤrpern, ob ſie gleich empfin-
den und denken, doch mehrentheils eine von den thieriſchen
Seelenkraͤften des Gehirns und der Vorſtellungskraft ganz
unabhaͤngige Verrichtung, die ohne einigen Einfluß von
beyden, ſowohl natuͤrlich als widernatuͤrlich von Statten
gehen kann, §. 468. 469. nachdem verſchiedene aͤußere
ſinnliche Eindruͤcke in den Magen und die Gedaͤrme entwe-
der natuͤrlich oder widernatuͤrlich unmittelbare Nervenwir-
kungen in ihnen hervorbringen, und es geht alſo in Abſicht
der Verdauungskraͤfte den hirnloſen und nicht denkenden
noch empfindenden Thieren eben ſo wenig an weſentlicher
Vollkommenheit ab, als an den Lebensbewegungen und
den willkuͤhrlichen. §. 459. 416.
§. 471.
Die natuͤrliche Verrichtung der Druͤſen, naͤmlich die
Abſonderung der Saͤfte, geſchieht zwar großentheils nach
blos phyſiſchen Geſetzen: §. 159. da aber doch gleichwohl
jede Druͤſe ein Geflechte von Adern und Nerven iſt, §. 172.
ſo muͤſſen ihre Verrichtungen doch wohl mit auf dem Ein-
fluſſe der Nervenkraͤfte beruhen, mithin thieriſch ſeyn. §.
6. 9. Daß ſie zuweilen Seelenwirkungen, und zwar be-
ſonders von aͤußern Empfindungen ſind, iſt ſchon oben er-
wieſen. §. 172. 209. Sind ſie aber auch Nervenwir-
kungen,
G g 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |