zu ihrer Verrichtung unfähig machen, so würde diese Be- wegung der Schenkel nicht erfolgen. Eben so ist es mit den Knoten und den Verwickelungen der Nerven.
3. Wenn der aus dem äußern entstandene innere sinn- liche Eindruck ohne Vorstellungen nicht von der Stelle sei- ner Verwandelung an, abwärts bis in die mechanische Ma- schine fortgeht, in die sich der Nerve zertheilet, §. 422. N. 3. wobey jedesmal voraus zu setzen ist, daß die mecha- nische Maschine selbst vermögend sey, die gegebene Bewe- gung zu bewerkstelligen. Es ist also zu einer mittelbaren Nervenwirkung des äußern sinnlichen Eindrucks nicht ge- nug, daß er sich in einen innern ohne Vorstellungen ver- wandle: denn man darf nur den Nerven, worinn er vom Gehirne abwärts zur mechanischen Maschine fortgehen muß, zwischen dem Punkte der Verwandlung und der mechani- schen Maschine binden, so erfolget die mittelbare Nerven- wirkung doch nicht, §. 415. N. 2. und wenn sie auch sogar eine Seelenwirkung der äußern Empfindung dieses äußern sinnlichen Eindrucks zugleich wäre. §. 128.
§. 426.
Da nicht jede Berührung eines Nerven, nicht jeder äußerer sinnlicher Eindruck, nicht jeder Fortgang, nicht jede Verwandlung desselben in einen innern, nothwendig Nervenwirkungen hervorbringen muß, weil man ihnen Hindernisse in den Weg legen kann, §. 424. 425. so kann die Natur selbst dergleichen verschiedene Arten von Hindernissen in thierischen Körpern angebracht haben, da- mit nicht jede Berührung blindhin, sondern nur manche, nur zuweilen, nur zweckmäßig die fühlende Maschine auf- regete, so wie sie viel äußere Empfindungen durch natürli- che Hindernisse verhütet hat, damit nicht von jeder Berüh- rung des Körpers die Vorstellungskraft beunruhiget wür- de. §. 47 -- 51. Es ist wichtig, alle mögliche Arten, wie die Nervenwirkungen des äußern sinnlichen Eindrucks im natürlichen Zustande gehindert werden können, wohl
zu
II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr.
zu ihrer Verrichtung unfaͤhig machen, ſo wuͤrde dieſe Be- wegung der Schenkel nicht erfolgen. Eben ſo iſt es mit den Knoten und den Verwickelungen der Nerven.
3. Wenn der aus dem aͤußern entſtandene innere ſinn- liche Eindruck ohne Vorſtellungen nicht von der Stelle ſei- ner Verwandelung an, abwaͤrts bis in die mechaniſche Ma- ſchine fortgeht, in die ſich der Nerve zertheilet, §. 422. N. 3. wobey jedesmal voraus zu ſetzen iſt, daß die mecha- niſche Maſchine ſelbſt vermoͤgend ſey, die gegebene Bewe- gung zu bewerkſtelligen. Es iſt alſo zu einer mittelbaren Nervenwirkung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks nicht ge- nug, daß er ſich in einen innern ohne Vorſtellungen ver- wandle: denn man darf nur den Nerven, worinn er vom Gehirne abwaͤrts zur mechaniſchen Maſchine fortgehen muß, zwiſchen dem Punkte der Verwandlung und der mechani- ſchen Maſchine binden, ſo erfolget die mittelbare Nerven- wirkung doch nicht, §. 415. N. 2. und wenn ſie auch ſogar eine Seelenwirkung der aͤußern Empfindung dieſes aͤußern ſinnlichen Eindrucks zugleich waͤre. §. 128.
§. 426.
Da nicht jede Beruͤhrung eines Nerven, nicht jeder aͤußerer ſinnlicher Eindruck, nicht jeder Fortgang, nicht jede Verwandlung deſſelben in einen innern, nothwendig Nervenwirkungen hervorbringen muß, weil man ihnen Hinderniſſe in den Weg legen kann, §. 424. 425. ſo kann die Natur ſelbſt dergleichen verſchiedene Arten von Hinderniſſen in thieriſchen Koͤrpern angebracht haben, da- mit nicht jede Beruͤhrung blindhin, ſondern nur manche, nur zuweilen, nur zweckmaͤßig die fuͤhlende Maſchine auf- regete, ſo wie ſie viel aͤußere Empfindungen durch natuͤrli- che Hinderniſſe verhuͤtet hat, damit nicht von jeder Beruͤh- rung des Koͤrpers die Vorſtellungskraft beunruhiget wuͤr- de. §. 47 — 51. Es iſt wichtig, alle moͤgliche Arten, wie die Nervenwirkungen des aͤußern ſinnlichen Eindrucks im natuͤrlichen Zuſtande gehindert werden koͤnnen, wohl
zu
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II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr.
zu ihrer Verrichtung unfaͤhig machen, ſo wuͤrde dieſe Be-
wegung der Schenkel nicht erfolgen. Eben ſo iſt es mit
den Knoten und den Verwickelungen der Nerven.
3. Wenn der aus dem aͤußern entſtandene innere ſinn-
liche Eindruck ohne Vorſtellungen nicht von der Stelle ſei-
ner Verwandelung an, abwaͤrts bis in die mechaniſche Ma-
ſchine fortgeht, in die ſich der Nerve zertheilet, §. 422.
N. 3. wobey jedesmal voraus zu ſetzen iſt, daß die mecha-
niſche Maſchine ſelbſt vermoͤgend ſey, die gegebene Bewe-
gung zu bewerkſtelligen. Es iſt alſo zu einer mittelbaren
Nervenwirkung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks nicht ge-
nug, daß er ſich in einen innern ohne Vorſtellungen ver-
wandle: denn man darf nur den Nerven, worinn er vom
Gehirne abwaͤrts zur mechaniſchen Maſchine fortgehen muß,
zwiſchen dem Punkte der Verwandlung und der mechani-
ſchen Maſchine binden, ſo erfolget die mittelbare Nerven-
wirkung doch nicht, §. 415. N. 2. und wenn ſie auch ſogar
eine Seelenwirkung der aͤußern Empfindung dieſes aͤußern
ſinnlichen Eindrucks zugleich waͤre. §. 128.
§. 426.
Da nicht jede Beruͤhrung eines Nerven, nicht jeder
aͤußerer ſinnlicher Eindruck, nicht jeder Fortgang, nicht
jede Verwandlung deſſelben in einen innern, nothwendig
Nervenwirkungen hervorbringen muß, weil man ihnen
Hinderniſſe in den Weg legen kann, §. 424. 425. ſo
kann die Natur ſelbſt dergleichen verſchiedene Arten von
Hinderniſſen in thieriſchen Koͤrpern angebracht haben, da-
mit nicht jede Beruͤhrung blindhin, ſondern nur manche,
nur zuweilen, nur zweckmaͤßig die fuͤhlende Maſchine auf-
regete, ſo wie ſie viel aͤußere Empfindungen durch natuͤrli-
che Hinderniſſe verhuͤtet hat, damit nicht von jeder Beruͤh-
rung des Koͤrpers die Vorſtellungskraft beunruhiget wuͤr-
de. §. 47 — 51. Es iſt wichtig, alle moͤgliche Arten,
wie die Nervenwirkungen des aͤußern ſinnlichen Eindrucks
im natuͤrlichen Zuſtande gehindert werden koͤnnen, wohl
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/450>, abgerufen am 21.11.2024.
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