Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.II Th. Nervenk. 2 Kap. des äuß. sinnl. Eindr. haben könnte, als in den Scheidepunkten der Nervenzwei-ge vom Stamme, oder in den Nervenknoten, und über- haupt da, wo der Nerve von seiner geraden Richtung ab- weicht. §. 48. Ein sinnlicher Eindruck, der im Nerven gerade fertgeht, beweget den Nerven selbst im Ganzen auf keine Weise. §. 32. Also kann auch in unserm Falle der aufsteigende äußere sinnliche Eindruck die mechanischen Ma- schinen, welche der Nerve durchbohret, nicht durch eine mitgetheilte Bewegung des Nerven bewegen, wie etwa ge- schehen könnte, wenn der Nerve sich windete, oder um sie herumschlänge, nach der Art, wie es in solchem Falle ein innerer sinnlicher Eindruck wohl thun kann. §. 151. Soll- te also der Nerve einer mechanischen Maschine eine thieri- sche Bewegung geben, so müßte er sich ihr einverleiben: denn eine andre Weise findet, allen Beobachtungen nach, in der Natur nicht Statt, außer dieser und der vorigen. §. 160. das heißt: er müßte sein Mark in ihr verbreiten, oder ihre Zweige zusenden, die sich in ihr verlören. Alles dieses ist aber wider die hier gesetzte Bedingung. Folglich würde in diesem Falle der äußere sinnliche Eindruck, ohne irgend eine mechanische Maschine, die er berührete oder durchbohrete, in thierische Bewegung zu setzen, seinen Weg bis zum Gehirn fortsetzen, wo er der Seele die Empfindung des äußern sinnlichen Eindrucks beybringen würde. Von hier könnte er endlich, als innerer sinnlicher Eindruck der äußern Empfindung, in den ableitenden Faden zurückkeh- ren, und sein Muskelfäserchen abermals bewegen: §. 188. 127. allein dieß würde keine Nervenwirkung, sondern Seelenwirkung seyn. §. 98. §. 421. Wenn also ein äußerer sinnlicher Eindruck in einen den
II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr. haben koͤnnte, als in den Scheidepunkten der Nervenzwei-ge vom Stamme, oder in den Nervenknoten, und uͤber- haupt da, wo der Nerve von ſeiner geraden Richtung ab- weicht. §. 48. Ein ſinnlicher Eindruck, der im Nerven gerade fertgeht, beweget den Nerven ſelbſt im Ganzen auf keine Weiſe. §. 32. Alſo kann auch in unſerm Falle der aufſteigende aͤußere ſinnliche Eindruck die mechaniſchen Ma- ſchinen, welche der Nerve durchbohret, nicht durch eine mitgetheilte Bewegung des Nerven bewegen, wie etwa ge- ſchehen koͤnnte, wenn der Nerve ſich windete, oder um ſie herumſchlaͤnge, nach der Art, wie es in ſolchem Falle ein innerer ſinnlicher Eindruck wohl thun kann. §. 151. Soll- te alſo der Nerve einer mechaniſchen Maſchine eine thieri- ſche Bewegung geben, ſo muͤßte er ſich ihr einverleiben: denn eine andre Weiſe findet, allen Beobachtungen nach, in der Natur nicht Statt, außer dieſer und der vorigen. §. 160. das heißt: er muͤßte ſein Mark in ihr verbreiten, oder ihre Zweige zuſenden, die ſich in ihr verloͤren. Alles dieſes iſt aber wider die hier geſetzte Bedingung. Folglich wuͤrde in dieſem Falle der aͤußere ſinnliche Eindruck, ohne irgend eine mechaniſche Maſchine, die er beruͤhrete oder durchbohrete, in thieriſche Bewegung zu ſetzen, ſeinen Weg bis zum Gehirn fortſetzen, wo er der Seele die Empfindung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks beybringen wuͤrde. Von hier koͤnnte er endlich, als innerer ſinnlicher Eindruck der aͤußern Empfindung, in den ableitenden Faden zuruͤckkeh- ren, und ſein Muskelfaͤſerchen abermals bewegen: §. 188. 127. allein dieß wuͤrde keine Nervenwirkung, ſondern Seelenwirkung ſeyn. §. 98. §. 421. Wenn alſo ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck in einen den
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II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr.
haben koͤnnte, als in den Scheidepunkten der Nervenzwei-
ge vom Stamme, oder in den Nervenknoten, und uͤber-
haupt da, wo der Nerve von ſeiner geraden Richtung ab-
weicht. §. 48. Ein ſinnlicher Eindruck, der im Nerven
gerade fertgeht, beweget den Nerven ſelbſt im Ganzen auf
keine Weiſe. §. 32. Alſo kann auch in unſerm Falle der
aufſteigende aͤußere ſinnliche Eindruck die mechaniſchen Ma-
ſchinen, welche der Nerve durchbohret, nicht durch eine
mitgetheilte Bewegung des Nerven bewegen, wie etwa ge-
ſchehen koͤnnte, wenn der Nerve ſich windete, oder um ſie
herumſchlaͤnge, nach der Art, wie es in ſolchem Falle ein
innerer ſinnlicher Eindruck wohl thun kann. §. 151. Soll-
te alſo der Nerve einer mechaniſchen Maſchine eine thieri-
ſche Bewegung geben, ſo muͤßte er ſich ihr einverleiben:
denn eine andre Weiſe findet, allen Beobachtungen nach,
in der Natur nicht Statt, außer dieſer und der vorigen.
§. 160. das heißt: er muͤßte ſein Mark in ihr verbreiten,
oder ihre Zweige zuſenden, die ſich in ihr verloͤren. Alles
dieſes iſt aber wider die hier geſetzte Bedingung. Folglich
wuͤrde in dieſem Falle der aͤußere ſinnliche Eindruck, ohne
irgend eine mechaniſche Maſchine, die er beruͤhrete oder
durchbohrete, in thieriſche Bewegung zu ſetzen, ſeinen Weg
bis zum Gehirn fortſetzen, wo er der Seele die Empfindung
des aͤußern ſinnlichen Eindrucks beybringen wuͤrde. Von
hier koͤnnte er endlich, als innerer ſinnlicher Eindruck der
aͤußern Empfindung, in den ableitenden Faden zuruͤckkeh-
ren, und ſein Muskelfaͤſerchen abermals bewegen: §. 188.
127. allein dieß wuͤrde keine Nervenwirkung, ſondern
Seelenwirkung ſeyn. §. 98.
§. 421.
Wenn alſo ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck in einen
Nerven, der einer mechaniſchen Maſchine einverleibet iſt,
außer ſeiner unmittelbaren Nervenwirkung in dieſelbe, oder
doch unabhaͤnglich von ihr, noch andre entfernte mechani-
ſche Maſchinen, oder eben dieſelbe durch einen andern, als
den
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