Diejenigen mechanischen Maschinen thierischer Körper, welchen sich gar keine Nerven einverleiben, die Sehnen, sehnigten Häute, Knochen, Knorpel, u. s. w. sind keiner Nervenkräfte fähig, und ihre Bewegungen sind nie ur- sprünglich weder Seelen- noch Nervenwirkungen, §. 389. ob sie gleich durch solche Bewegungen, die eins von beyden, oder beydes zugleich sind, vermöge eines mechanischen Zu- sammenhanges, mit erreget werden können. Die Erfah- rung bestätiget dieses ohne Ausnahme: indem alle diejeni- gen Theile thierischer Körper, die wegen Mangel der Ner- ven gar keine Empfindlichkeit haben, auch keiner Nerven- wirkungen fähig (unreizbar) sind.
§. 391.
Diejenigen mechanischen Maschinen hingegen, denen sich Nerven einverleiben, erhalten dadurch nicht allein die Empfindlichkeit, §. 192. und überhaupt das Vermögen zu Seelenwirkungen, §. 162 -- 179. sondern auch das zu Nervenwirkungen. Wenn man diejenigen Theile des thierischen Körpers, die unmittelbare Seelenwirkungen verrichten, der Reihe nach durchgeht, so findet man in allen bey genauer Beobachtung auch Spuren von Nervenwir- kungen. Wir werden dieselben in den folgenden Kapiteln dieses Theils ausführlich betrachten, itzt aber kann es, zur allgemeinen Bestätigung der Sache aus schon vorgetrage- nen Gründen, genug seyn, blos dasjenige zu wiederholen, was oben bey Gelegenheit der Seelenwirkungen aller dieser Theile aus der Erfahrung beygebracht worden.
§. 392.
Es ist schon §. 162. 204. erinnert worden, daß die Muskeln nicht blos durch die thierischen Seelenkräfte, son- dern auch von bloßen Nervenkräften thierisch beweget wer- den, und die §. 357. 359. erzählten Versuche mit ent- haupteten Thieren bestätigen solches zur Genüge. Die Be-
wegung
II Th. Nervenkraͤfte.
§. 390.
Diejenigen mechaniſchen Maſchinen thieriſcher Koͤrper, welchen ſich gar keine Nerven einverleiben, die Sehnen, ſehnigten Haͤute, Knochen, Knorpel, u. ſ. w. ſind keiner Nervenkraͤfte faͤhig, und ihre Bewegungen ſind nie ur- ſpruͤnglich weder Seelen- noch Nervenwirkungen, §. 389. ob ſie gleich durch ſolche Bewegungen, die eins von beyden, oder beydes zugleich ſind, vermoͤge eines mechaniſchen Zu- ſammenhanges, mit erreget werden koͤnnen. Die Erfah- rung beſtaͤtiget dieſes ohne Ausnahme: indem alle diejeni- gen Theile thieriſcher Koͤrper, die wegen Mangel der Ner- ven gar keine Empfindlichkeit haben, auch keiner Nerven- wirkungen faͤhig (unreizbar) ſind.
§. 391.
Diejenigen mechaniſchen Maſchinen hingegen, denen ſich Nerven einverleiben, erhalten dadurch nicht allein die Empfindlichkeit, §. 192. und uͤberhaupt das Vermoͤgen zu Seelenwirkungen, §. 162 — 179. ſondern auch das zu Nervenwirkungen. Wenn man diejenigen Theile des thieriſchen Koͤrpers, die unmittelbare Seelenwirkungen verrichten, der Reihe nach durchgeht, ſo findet man in allen bey genauer Beobachtung auch Spuren von Nervenwir- kungen. Wir werden dieſelben in den folgenden Kapiteln dieſes Theils ausfuͤhrlich betrachten, itzt aber kann es, zur allgemeinen Beſtaͤtigung der Sache aus ſchon vorgetrage- nen Gruͤnden, genug ſeyn, blos dasjenige zu wiederholen, was oben bey Gelegenheit der Seelenwirkungen aller dieſer Theile aus der Erfahrung beygebracht worden.
§. 392.
Es iſt ſchon §. 162. 204. erinnert worden, daß die Muskeln nicht blos durch die thieriſchen Seelenkraͤfte, ſon- dern auch von bloßen Nervenkraͤften thieriſch beweget wer- den, und die §. 357. 359. erzaͤhlten Verſuche mit ent- haupteten Thieren beſtaͤtigen ſolches zur Genuͤge. Die Be-
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II Th. Nervenkraͤfte.
§. 390.
Diejenigen mechaniſchen Maſchinen thieriſcher Koͤrper,
welchen ſich gar keine Nerven einverleiben, die Sehnen,
ſehnigten Haͤute, Knochen, Knorpel, u. ſ. w. ſind keiner
Nervenkraͤfte faͤhig, und ihre Bewegungen ſind nie ur-
ſpruͤnglich weder Seelen- noch Nervenwirkungen, §. 389.
ob ſie gleich durch ſolche Bewegungen, die eins von beyden,
oder beydes zugleich ſind, vermoͤge eines mechaniſchen Zu-
ſammenhanges, mit erreget werden koͤnnen. Die Erfah-
rung beſtaͤtiget dieſes ohne Ausnahme: indem alle diejeni-
gen Theile thieriſcher Koͤrper, die wegen Mangel der Ner-
ven gar keine Empfindlichkeit haben, auch keiner Nerven-
wirkungen faͤhig (unreizbar) ſind.
§. 391.
Diejenigen mechaniſchen Maſchinen hingegen, denen
ſich Nerven einverleiben, erhalten dadurch nicht allein die
Empfindlichkeit, §. 192. und uͤberhaupt das Vermoͤgen
zu Seelenwirkungen, §. 162 — 179. ſondern auch das
zu Nervenwirkungen. Wenn man diejenigen Theile des
thieriſchen Koͤrpers, die unmittelbare Seelenwirkungen
verrichten, der Reihe nach durchgeht, ſo findet man in allen
bey genauer Beobachtung auch Spuren von Nervenwir-
kungen. Wir werden dieſelben in den folgenden Kapiteln
dieſes Theils ausfuͤhrlich betrachten, itzt aber kann es, zur
allgemeinen Beſtaͤtigung der Sache aus ſchon vorgetrage-
nen Gruͤnden, genug ſeyn, blos dasjenige zu wiederholen,
was oben bey Gelegenheit der Seelenwirkungen aller dieſer
Theile aus der Erfahrung beygebracht worden.
§. 392.
Es iſt ſchon §. 162. 204. erinnert worden, daß die
Muskeln nicht blos durch die thieriſchen Seelenkraͤfte, ſon-
dern auch von bloßen Nervenkraͤften thieriſch beweget wer-
den, und die §. 357. 359. erzaͤhlten Verſuche mit ent-
haupteten Thieren beſtaͤtigen ſolches zur Genuͤge. Die Be-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/414>, abgerufen am 25.11.2024.
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