begleitet unsre äußere Empfindung oft eine Reflexion, §. 77. welche die Seelenwirkungen, die sie etwa in den mechani- schen Maschinen hervorbringen möchte, (Vergl. §. 330.) mit den unmittelbaren der äußern Empfindungen vereini- get. §. 100. So kann uns ein Anblick schnell in tiefe Betrachtungen verwickeln, wovon uns der Kopf schwin- delt. Dieses Schwindeln ist die Seelenwirkung des tiefen Nachdenkens, und nur eine zufällige der äußern Empfin- dung. §. 97. 102. (Vergl. §. 331.)
§. 224.
Wir verbinden mit unsern äußern Empfindungen oft verständige Begierden und Verabscheuungen des Willens, und so begleiten die Seelenwirkungen der ersten sogleich die von den letztern. §. 96. So strengen wir beym Anblicke eines Raubthiers unsre Muskeln an und entfliehen. Die- ses Entfliehen ist die Seelenwirkung des Entschlusses un- sers Willens und nur eine zufällige der äußern Empfin- dung. §. 97. 104.
§. 225.
Alle Seelenwirkungen der äußern Empfindungen in die mechanischen Maschinen sind Bewegungen in ihnen, woran nothwendig die Theile, die sich gänzlich ihrer Sub- stanz einverleiben, mithin auch ihre Nerven, §. 160. An- theil nehmen müssen. Wenn diese durch die Bewegung der Maschine, die sie doch selbst durch materielle äußere Empfindungen, vom Gehirne aus, gewirket haben, in ih- ren darinn vertheilten letzten Zweigen und Spitzen äußere sinnliche Eindrücke erhalten, §. 31. so können dieselben neue äußere Empfindungen in der Seele erregen, §. 34. die wieder Seelenwirkungen von äußern Empfindungen, durch dieselben Zweige und Faden, in denselben, oder in andern mechanischen Maschinen, wohin sie, oder ihre sinn- lichen Eindrücke im Gehirne durch Ableitung, abgehen, hervorbringen können. §. 188. Diese zwote Art der See-
lenwir-
der aͤußern Empfindungen.
begleitet unſre aͤußere Empfindung oft eine Reflexion, §. 77. welche die Seelenwirkungen, die ſie etwa in den mechani- ſchen Maſchinen hervorbringen moͤchte, (Vergl. §. 330.) mit den unmittelbaren der aͤußern Empfindungen vereini- get. §. 100. So kann uns ein Anblick ſchnell in tiefe Betrachtungen verwickeln, wovon uns der Kopf ſchwin- delt. Dieſes Schwindeln iſt die Seelenwirkung des tiefen Nachdenkens, und nur eine zufaͤllige der aͤußern Empfin- dung. §. 97. 102. (Vergl. §. 331.)
§. 224.
Wir verbinden mit unſern aͤußern Empfindungen oft verſtaͤndige Begierden und Verabſcheuungen des Willens, und ſo begleiten die Seelenwirkungen der erſten ſogleich die von den letztern. §. 96. So ſtrengen wir beym Anblicke eines Raubthiers unſre Muskeln an und entfliehen. Die- ſes Entfliehen iſt die Seelenwirkung des Entſchluſſes un- ſers Willens und nur eine zufaͤllige der aͤußern Empfin- dung. §. 97. 104.
§. 225.
Alle Seelenwirkungen der aͤußern Empfindungen in die mechaniſchen Maſchinen ſind Bewegungen in ihnen, woran nothwendig die Theile, die ſich gaͤnzlich ihrer Sub- ſtanz einverleiben, mithin auch ihre Nerven, §. 160. An- theil nehmen muͤſſen. Wenn dieſe durch die Bewegung der Maſchine, die ſie doch ſelbſt durch materielle aͤußere Empfindungen, vom Gehirne aus, gewirket haben, in ih- ren darinn vertheilten letzten Zweigen und Spitzen aͤußere ſinnliche Eindruͤcke erhalten, §. 31. ſo koͤnnen dieſelben neue aͤußere Empfindungen in der Seele erregen, §. 34. die wieder Seelenwirkungen von aͤußern Empfindungen, durch dieſelben Zweige und Faden, in denſelben, oder in andern mechaniſchen Maſchinen, wohin ſie, oder ihre ſinn- lichen Eindruͤcke im Gehirne durch Ableitung, abgehen, hervorbringen koͤnnen. §. 188. Dieſe zwote Art der See-
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der aͤußern Empfindungen.
begleitet unſre aͤußere Empfindung oft eine Reflexion, §. 77.
welche die Seelenwirkungen, die ſie etwa in den mechani-
ſchen Maſchinen hervorbringen moͤchte, (Vergl. §. 330.)
mit den unmittelbaren der aͤußern Empfindungen vereini-
get. §. 100. So kann uns ein Anblick ſchnell in tiefe
Betrachtungen verwickeln, wovon uns der Kopf ſchwin-
delt. Dieſes Schwindeln iſt die Seelenwirkung des tiefen
Nachdenkens, und nur eine zufaͤllige der aͤußern Empfin-
dung. §. 97. 102. (Vergl. §. 331.)
§. 224.
Wir verbinden mit unſern aͤußern Empfindungen oft
verſtaͤndige Begierden und Verabſcheuungen des Willens,
und ſo begleiten die Seelenwirkungen der erſten ſogleich die
von den letztern. §. 96. So ſtrengen wir beym Anblicke
eines Raubthiers unſre Muskeln an und entfliehen. Die-
ſes Entfliehen iſt die Seelenwirkung des Entſchluſſes un-
ſers Willens und nur eine zufaͤllige der aͤußern Empfin-
dung. §. 97. 104.
§. 225.
Alle Seelenwirkungen der aͤußern Empfindungen in
die mechaniſchen Maſchinen ſind Bewegungen in ihnen,
woran nothwendig die Theile, die ſich gaͤnzlich ihrer Sub-
ſtanz einverleiben, mithin auch ihre Nerven, §. 160. An-
theil nehmen muͤſſen. Wenn dieſe durch die Bewegung
der Maſchine, die ſie doch ſelbſt durch materielle aͤußere
Empfindungen, vom Gehirne aus, gewirket haben, in ih-
ren darinn vertheilten letzten Zweigen und Spitzen aͤußere
ſinnliche Eindruͤcke erhalten, §. 31. ſo koͤnnen dieſelben
neue aͤußere Empfindungen in der Seele erregen, §. 34.
die wieder Seelenwirkungen von aͤußern Empfindungen,
durch dieſelben Zweige und Faden, in denſelben, oder in
andern mechaniſchen Maſchinen, wohin ſie, oder ihre ſinn-
lichen Eindruͤcke im Gehirne durch Ableitung, abgehen,
hervorbringen koͤnnen. §. 188. Dieſe zwote Art der See-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/231>, abgerufen am 25.11.2024.
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