Zwerchfells und der benachbarten Eingeweide. §. 173. Von dem großen und ganz besondern Zusammenhange, welchen die Gemüths- und Nervenkrankheiten mit den Krankheiten der Verdauungskräfte des Magens und der Gedärme haben, S. d. A. 3 B. 150 -- 152. 156 St. 4 B. 166. 185. 187. 189. 197 St. etc.
§. 175.
Jn der Leber wird die Galle vom Blute, das sich häufig in sie ergießt, abgeschieden. Sie hat keine großen Nerven, aber viele, die sich alle um den Stamm ihrer Schlagadern herumwinden, H. P. §. 699. und in dem zelligten Gewebe vertheilen, das die Pfortader umgiebt, und ihr in der ganzen Leber folget, H. P. §. 696. mithin hier, auf die §. 160. gemuthmaßte Art, so, wie in den Drüsen, §. 172. die Absonderung der Galle vielleicht be- fördern und hindern können. Obgleich die Empfindlich- keit dieses Eingeweides nicht groß ist, mithin nur wenige von den äußerlichen sinnlichen Eindrücken in diese Nerven- spitzen zum Gehirn gelangen; so thun es doch einige, und es sind also auch in diesem Eingeweide Bewegungen mög- lich, die Seelenwirkungen sind. §. 97. Man bemerket sie aber nur bey den heftigsten äußern Empfindungen und sinn- lichen Vorstellungen, z. E. bey Entzündungsschmerzen, beym Zorne, in der Wuth, u. s. w. da man aus den dar- auf folgenden Gallenkrankheiten, der Gelbsucht, u. s. w. schließen kann, daß die Abscheidung der Galle gehindert oder vermehret worden seyn müsse. Durch die Muskeln des Unterleibes, das Zwerchfell und andre benachbarte und mit der Leber verknüpfte Theile können die Nerven auch mittelbarer Weise Einflüsse in sie haben, die Seelenwir- kungen sind.
§. 176.
Die Nieren, welche den Urin aus dem Blute abson- dern, haben viele und kleine Nerven, H. P. §. 776. die
nur
Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
Zwerchfells und der benachbarten Eingeweide. §. 173. Von dem großen und ganz beſondern Zuſammenhange, welchen die Gemuͤths- und Nervenkrankheiten mit den Krankheiten der Verdauungskraͤfte des Magens und der Gedaͤrme haben, S. d. A. 3 B. 150 — 152. 156 St. 4 B. 166. 185. 187. 189. 197 St. ꝛc.
§. 175.
Jn der Leber wird die Galle vom Blute, das ſich haͤufig in ſie ergießt, abgeſchieden. Sie hat keine großen Nerven, aber viele, die ſich alle um den Stamm ihrer Schlagadern herumwinden, H. P. §. 699. und in dem zelligten Gewebe vertheilen, das die Pfortader umgiebt, und ihr in der ganzen Leber folget, H. P. §. 696. mithin hier, auf die §. 160. gemuthmaßte Art, ſo, wie in den Druͤſen, §. 172. die Abſonderung der Galle vielleicht be- foͤrdern und hindern koͤnnen. Obgleich die Empfindlich- keit dieſes Eingeweides nicht groß iſt, mithin nur wenige von den aͤußerlichen ſinnlichen Eindruͤcken in dieſe Nerven- ſpitzen zum Gehirn gelangen; ſo thun es doch einige, und es ſind alſo auch in dieſem Eingeweide Bewegungen moͤg- lich, die Seelenwirkungen ſind. §. 97. Man bemerket ſie aber nur bey den heftigſten aͤußern Empfindungen und ſinn- lichen Vorſtellungen, z. E. bey Entzuͤndungsſchmerzen, beym Zorne, in der Wuth, u. ſ. w. da man aus den dar- auf folgenden Gallenkrankheiten, der Gelbſucht, u. ſ. w. ſchließen kann, daß die Abſcheidung der Galle gehindert oder vermehret worden ſeyn muͤſſe. Durch die Muskeln des Unterleibes, das Zwerchfell und andre benachbarte und mit der Leber verknuͤpfte Theile koͤnnen die Nerven auch mittelbarer Weiſe Einfluͤſſe in ſie haben, die Seelenwir- kungen ſind.
§. 176.
Die Nieren, welche den Urin aus dem Blute abſon- dern, haben viele und kleine Nerven, H. P. §. 776. die
nur
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0197"n="173"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.</hi></fw><lb/>
Zwerchfells und der benachbarten Eingeweide. §. 173.<lb/>
Von dem großen und ganz beſondern Zuſammenhange,<lb/>
welchen die Gemuͤths- und Nervenkrankheiten mit den<lb/>
Krankheiten der Verdauungskraͤfte des Magens und der<lb/>
Gedaͤrme haben, S. d. A. 3 B. 150 — 152. 156 St.<lb/>
4 B. 166. 185. 187. 189. 197 St. ꝛc.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 175.</head><lb/><p>Jn der <hirendition="#fr">Leber</hi> wird die Galle vom Blute, das ſich<lb/>
haͤufig in ſie ergießt, abgeſchieden. Sie hat keine großen<lb/>
Nerven, aber viele, die ſich alle um den Stamm ihrer<lb/>
Schlagadern herumwinden, <hirendition="#aq">H. P.</hi> §. 699. und in dem<lb/>
zelligten Gewebe vertheilen, das die Pfortader umgiebt,<lb/>
und ihr in der ganzen Leber folget, <hirendition="#aq">H. P.</hi> §. 696. mithin<lb/>
hier, auf die §. 160. gemuthmaßte Art, ſo, wie in den<lb/>
Druͤſen, §. 172. die Abſonderung der Galle vielleicht be-<lb/>
foͤrdern und hindern koͤnnen. Obgleich die Empfindlich-<lb/>
keit dieſes Eingeweides nicht groß iſt, mithin nur wenige<lb/>
von den aͤußerlichen ſinnlichen Eindruͤcken in dieſe Nerven-<lb/>ſpitzen zum Gehirn gelangen; ſo thun es doch einige, und<lb/>
es ſind alſo auch in dieſem Eingeweide Bewegungen moͤg-<lb/>
lich, die Seelenwirkungen ſind. §. 97. Man bemerket ſie<lb/>
aber nur bey den heftigſten aͤußern Empfindungen und ſinn-<lb/>
lichen Vorſtellungen, z. E. bey Entzuͤndungsſchmerzen,<lb/>
beym Zorne, in der Wuth, u. ſ. w. da man aus den dar-<lb/>
auf folgenden Gallenkrankheiten, der Gelbſucht, u. ſ. w.<lb/>ſchließen kann, daß die Abſcheidung der Galle gehindert<lb/>
oder vermehret worden ſeyn muͤſſe. Durch die Muskeln<lb/>
des Unterleibes, das Zwerchfell und andre benachbarte und<lb/>
mit der Leber verknuͤpfte Theile koͤnnen die Nerven auch<lb/>
mittelbarer Weiſe Einfluͤſſe in ſie haben, die Seelenwir-<lb/>
kungen ſind.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 176.</head><lb/><p>Die <hirendition="#fr">Nieren,</hi> welche den Urin aus dem Blute abſon-<lb/>
dern, haben viele und kleine Nerven, <hirendition="#aq">H. P.</hi> §. 776. die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nur</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[173/0197]
Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
Zwerchfells und der benachbarten Eingeweide. §. 173.
Von dem großen und ganz beſondern Zuſammenhange,
welchen die Gemuͤths- und Nervenkrankheiten mit den
Krankheiten der Verdauungskraͤfte des Magens und der
Gedaͤrme haben, S. d. A. 3 B. 150 — 152. 156 St.
4 B. 166. 185. 187. 189. 197 St. ꝛc.
§. 175.
Jn der Leber wird die Galle vom Blute, das ſich
haͤufig in ſie ergießt, abgeſchieden. Sie hat keine großen
Nerven, aber viele, die ſich alle um den Stamm ihrer
Schlagadern herumwinden, H. P. §. 699. und in dem
zelligten Gewebe vertheilen, das die Pfortader umgiebt,
und ihr in der ganzen Leber folget, H. P. §. 696. mithin
hier, auf die §. 160. gemuthmaßte Art, ſo, wie in den
Druͤſen, §. 172. die Abſonderung der Galle vielleicht be-
foͤrdern und hindern koͤnnen. Obgleich die Empfindlich-
keit dieſes Eingeweides nicht groß iſt, mithin nur wenige
von den aͤußerlichen ſinnlichen Eindruͤcken in dieſe Nerven-
ſpitzen zum Gehirn gelangen; ſo thun es doch einige, und
es ſind alſo auch in dieſem Eingeweide Bewegungen moͤg-
lich, die Seelenwirkungen ſind. §. 97. Man bemerket ſie
aber nur bey den heftigſten aͤußern Empfindungen und ſinn-
lichen Vorſtellungen, z. E. bey Entzuͤndungsſchmerzen,
beym Zorne, in der Wuth, u. ſ. w. da man aus den dar-
auf folgenden Gallenkrankheiten, der Gelbſucht, u. ſ. w.
ſchließen kann, daß die Abſcheidung der Galle gehindert
oder vermehret worden ſeyn muͤſſe. Durch die Muskeln
des Unterleibes, das Zwerchfell und andre benachbarte und
mit der Leber verknuͤpfte Theile koͤnnen die Nerven auch
mittelbarer Weiſe Einfluͤſſe in ſie haben, die Seelenwir-
kungen ſind.
§. 176.
Die Nieren, welche den Urin aus dem Blute abſon-
dern, haben viele und kleine Nerven, H. P. §. 776. die
nur
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/197>, abgerufen am 29.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.