1. daß die Vorstellung, (ihre materielle Jdee,) in den Ursprung des zu dieser Seelenwirkung vermögenden Nerven, nicht auf solche Weise ihren sinnlichen Eindruck äußern kann, daß er sich abwärts fortpflanzen könnte. §. 130. N. 1. (nicht in die Nervenfaden, die ihn ableiten müßten. §. 126. 127.
2. daß die weitere Fortpflanzung nicht erfolgen kann, wie §. 134. N. 3. 4.
§. 136.
Es giebt im natürlichen Zustande der Thiere verschiede- ne Arten von Vorstellungen, welche gewöhnlicher maßen keine Seelenwirkungen durch die Nerven im Körper her- vorbringen, z. E. die witzigen Gedanken, die Schlüsse, u. a. (Vergl. §. 238. 249. 330.) Selbst viele äußere Empfin- dungen und andre Vorstellungen, die sonst allerdings See- lenwirkungen durch die Nerven äußern, thun es zuweilen nicht, obgleich das Thier in keinem widernatürlichen Zu- stande sich befindet. So wie es also natürliche Hindernisse giebt, welche den Fortgang mancher äußerlicher sinnlicher Eindrücke bis ins Gehirn hindern, §. 47 -- 51 muß es auch dergleichen geben, welche die Seelenwirkungen man- cher Vorstellungen durch die Nerven verhüten, und es ist eine Sache von Wichtigkeit, alle mögliche Arten, wie die- ses geschehen könne, zu wissen.
1. Die Natur hat die Ursprünge der Nerven im Ge- hirne so vertheilet, daß nicht jede materielle Jdee einer Vor- stellung nothwendig einen solchen Ursprung treffen, oder, wenn sie ja irgend einen solchen trifft, doch nicht zugleich alle übrige, oder mehrere derselben in Bewegung setzen muß. Wenn also materielle Jdeen in solchen Oertern des Gehirns entstehen, in welchen kein Nerve entspringt, so verrichten sie auch keine Seelenwirkungen durch die Nerven. §. 124. Ja, wenn auch gleich die materiellen Jdeen der äußern Empfindungen und andrer Vorstellungen den Ursprung ei- nes Nerven sinnlich rühren, und durch ihn Seelenwirkun-
gen
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3 Abſchn. der Nerven. Wirk. der mat. Jdeen ꝛc.
1. daß die Vorſtellung, (ihre materielle Jdee,) in den Urſprung des zu dieſer Seelenwirkung vermoͤgenden Nerven, nicht auf ſolche Weiſe ihren ſinnlichen Eindruck aͤußern kann, daß er ſich abwaͤrts fortpflanzen koͤnnte. §. 130. N. 1. (nicht in die Nervenfaden, die ihn ableiten muͤßten. §. 126. 127.
2. daß die weitere Fortpflanzung nicht erfolgen kann, wie §. 134. N. 3. 4.
§. 136.
Es giebt im natuͤrlichen Zuſtande der Thiere verſchiede- ne Arten von Vorſtellungen, welche gewoͤhnlicher maßen keine Seelenwirkungen durch die Nerven im Koͤrper her- vorbringen, z. E. die witzigen Gedanken, die Schluͤſſe, u. a. (Vergl. §. 238. 249. 330.) Selbſt viele aͤußere Empfin- dungen und andre Vorſtellungen, die ſonſt allerdings See- lenwirkungen durch die Nerven aͤußern, thun es zuweilen nicht, obgleich das Thier in keinem widernatuͤrlichen Zu- ſtande ſich befindet. So wie es alſo natuͤrliche Hinderniſſe giebt, welche den Fortgang mancher aͤußerlicher ſinnlicher Eindruͤcke bis ins Gehirn hindern, §. 47 — 51 muß es auch dergleichen geben, welche die Seelenwirkungen man- cher Vorſtellungen durch die Nerven verhuͤten, und es iſt eine Sache von Wichtigkeit, alle moͤgliche Arten, wie die- ſes geſchehen koͤnne, zu wiſſen.
1. Die Natur hat die Urſpruͤnge der Nerven im Ge- hirne ſo vertheilet, daß nicht jede materielle Jdee einer Vor- ſtellung nothwendig einen ſolchen Urſprung treffen, oder, wenn ſie ja irgend einen ſolchen trifft, doch nicht zugleich alle uͤbrige, oder mehrere derſelben in Bewegung ſetzen muß. Wenn alſo materielle Jdeen in ſolchen Oertern des Gehirns entſtehen, in welchen kein Nerve entſpringt, ſo verrichten ſie auch keine Seelenwirkungen durch die Nerven. §. 124. Ja, wenn auch gleich die materiellen Jdeen der aͤußern Empfindungen und andrer Vorſtellungen den Urſprung ei- nes Nerven ſinnlich ruͤhren, und durch ihn Seelenwirkun-
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[131/0155]
3 Abſchn. der Nerven. Wirk. der mat. Jdeen ꝛc.
1. daß die Vorſtellung, (ihre materielle Jdee,) in
den Urſprung des zu dieſer Seelenwirkung vermoͤgenden
Nerven, nicht auf ſolche Weiſe ihren ſinnlichen Eindruck
aͤußern kann, daß er ſich abwaͤrts fortpflanzen koͤnnte.
§. 130. N. 1. (nicht in die Nervenfaden, die ihn ableiten
muͤßten. §. 126. 127.
2. daß die weitere Fortpflanzung nicht erfolgen kann,
wie §. 134. N. 3. 4.
§. 136.
Es giebt im natuͤrlichen Zuſtande der Thiere verſchiede-
ne Arten von Vorſtellungen, welche gewoͤhnlicher maßen
keine Seelenwirkungen durch die Nerven im Koͤrper her-
vorbringen, z. E. die witzigen Gedanken, die Schluͤſſe, u. a.
(Vergl. §. 238. 249. 330.) Selbſt viele aͤußere Empfin-
dungen und andre Vorſtellungen, die ſonſt allerdings See-
lenwirkungen durch die Nerven aͤußern, thun es zuweilen
nicht, obgleich das Thier in keinem widernatuͤrlichen Zu-
ſtande ſich befindet. So wie es alſo natuͤrliche Hinderniſſe
giebt, welche den Fortgang mancher aͤußerlicher ſinnlicher
Eindruͤcke bis ins Gehirn hindern, §. 47 — 51 muß es
auch dergleichen geben, welche die Seelenwirkungen man-
cher Vorſtellungen durch die Nerven verhuͤten, und es iſt
eine Sache von Wichtigkeit, alle moͤgliche Arten, wie die-
ſes geſchehen koͤnne, zu wiſſen.
1. Die Natur hat die Urſpruͤnge der Nerven im Ge-
hirne ſo vertheilet, daß nicht jede materielle Jdee einer Vor-
ſtellung nothwendig einen ſolchen Urſprung treffen, oder,
wenn ſie ja irgend einen ſolchen trifft, doch nicht zugleich
alle uͤbrige, oder mehrere derſelben in Bewegung ſetzen muß.
Wenn alſo materielle Jdeen in ſolchen Oertern des Gehirns
entſtehen, in welchen kein Nerve entſpringt, ſo verrichten
ſie auch keine Seelenwirkungen durch die Nerven. §. 124.
Ja, wenn auch gleich die materiellen Jdeen der aͤußern
Empfindungen und andrer Vorſtellungen den Urſprung ei-
nes Nerven ſinnlich ruͤhren, und durch ihn Seelenwirkun-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/155>, abgerufen am 21.11.2024.
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