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Ungern-Sternberg, Alexander von: Scholastika. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–102. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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deine Heloise nicht zufällig in den Weg gelaufen wäre, so hättest du nie daran gedacht, Leinwand zu kaufen und sie zu besudeln. Es ist eben solch ein Spaß, wie in Florenz vor einem Jahre, wo du der Signora Giuliani zu Liebe plötzlich Musiker wurdest. Man kennt das. Du ziehst die Talente an und aus, wie unser Einer ein Paar Handschuh. Sage mir nur das Eine: wann wird der Roman zu Ende sein?

Hat er dir schon zu lange gedauert?

Das wollt' ich meinen. Drei Monate sitzen wir schon hier. Es geht stark auf den Frühling los, und es war mitten im Winter, wie wir kamen.

Dimitri legte die Farbentafel hin, und indem er zum Malerstock griff, sagte er: Was verlieren wir, wenn wir einen Monat früher oder später in Paris eintreffen?

Das will ich dir sagen, rief der junge Mann lebhaft. Wir verlieren die schöne Fürstin Uwarkoff aus dem Gesichte; jetzt ist sie noch in Paris; eine Woche später, und sie ist nach Spanien hinübergeschlüpft, oder hat sich ins südliche Frankreich verloren, wo der Geier sie auffinden kann. Du weißt, die Fürstin Uwarkoff ist meine Flamme, und die kleine Gräfin Fedoroff, die du sonst so allerliebst fandest, ist auch jetzt in Paris. Teufel! und dann bedenke, daß ich seit einem halben Jahre nicht mehr pointirt habe, daß ich ganz verlerne, wie man eine Karte biegt und wie die Roulettekugel läuft.

Das sind alles Erbärmlichkeiten! rief Dimitri.

deine Heloise nicht zufällig in den Weg gelaufen wäre, so hättest du nie daran gedacht, Leinwand zu kaufen und sie zu besudeln. Es ist eben solch ein Spaß, wie in Florenz vor einem Jahre, wo du der Signora Giuliani zu Liebe plötzlich Musiker wurdest. Man kennt das. Du ziehst die Talente an und aus, wie unser Einer ein Paar Handschuh. Sage mir nur das Eine: wann wird der Roman zu Ende sein?

Hat er dir schon zu lange gedauert?

Das wollt' ich meinen. Drei Monate sitzen wir schon hier. Es geht stark auf den Frühling los, und es war mitten im Winter, wie wir kamen.

Dimitri legte die Farbentafel hin, und indem er zum Malerstock griff, sagte er: Was verlieren wir, wenn wir einen Monat früher oder später in Paris eintreffen?

Das will ich dir sagen, rief der junge Mann lebhaft. Wir verlieren die schöne Fürstin Uwarkoff aus dem Gesichte; jetzt ist sie noch in Paris; eine Woche später, und sie ist nach Spanien hinübergeschlüpft, oder hat sich ins südliche Frankreich verloren, wo der Geier sie auffinden kann. Du weißt, die Fürstin Uwarkoff ist meine Flamme, und die kleine Gräfin Fedoroff, die du sonst so allerliebst fandest, ist auch jetzt in Paris. Teufel! und dann bedenke, daß ich seit einem halben Jahre nicht mehr pointirt habe, daß ich ganz verlerne, wie man eine Karte biegt und wie die Roulettekugel läuft.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:43:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:43:38Z)

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Zitationshilfe: Ungern-Sternberg, Alexander von: Scholastika. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–102. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ungern_scholastika_1910/62>, abgerufen am 22.11.2024.