Ungern-Sternberg, Alexander von: Scholastika. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–102. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Kloster rasch herüberkommen sah. Die Hülfe kam zu spät. Die Leidende hatte ihre irdische Laufbahn beschlossen. Angesichts des Hauses ihrer Jugend, im Arm des Freundes und angeweht von dem Frieden des versöhnten Himmels waren ihrer Seele Fesseln gelös't worden. Die Nonnen trugen die Leiche ihrer einstigen Schwester in die Klostermauern heim. Emil kehrte nach Frankreich zurück. Er brachte sein Leben einsam und in Erinnerung an die edelste Freundschaft, an die uneigennützigste, keuscheste Liebe hin. Sein Name glänzt noch jetzt als der eines der würdigsten Priester der Kunst. Kloster rasch herüberkommen sah. Die Hülfe kam zu spät. Die Leidende hatte ihre irdische Laufbahn beschlossen. Angesichts des Hauses ihrer Jugend, im Arm des Freundes und angeweht von dem Frieden des versöhnten Himmels waren ihrer Seele Fesseln gelös't worden. Die Nonnen trugen die Leiche ihrer einstigen Schwester in die Klostermauern heim. Emil kehrte nach Frankreich zurück. Er brachte sein Leben einsam und in Erinnerung an die edelste Freundschaft, an die uneigennützigste, keuscheste Liebe hin. Sein Name glänzt noch jetzt als der eines der würdigsten Priester der Kunst. <TEI> <text> <body> <div n="4"> <p><pb facs="#f0104"/> Kloster rasch herüberkommen sah. Die Hülfe kam zu spät. Die Leidende hatte ihre irdische Laufbahn beschlossen. Angesichts des Hauses ihrer Jugend, im Arm des Freundes und angeweht von dem Frieden des versöhnten Himmels waren ihrer Seele Fesseln gelös't worden. Die Nonnen trugen die Leiche ihrer einstigen Schwester in die Klostermauern heim.</p><lb/> <p>Emil kehrte nach Frankreich zurück. Er brachte sein Leben einsam und in Erinnerung an die edelste Freundschaft, an die uneigennützigste, keuscheste Liebe hin. Sein Name glänzt noch jetzt als der eines der würdigsten Priester der Kunst.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0104]
Kloster rasch herüberkommen sah. Die Hülfe kam zu spät. Die Leidende hatte ihre irdische Laufbahn beschlossen. Angesichts des Hauses ihrer Jugend, im Arm des Freundes und angeweht von dem Frieden des versöhnten Himmels waren ihrer Seele Fesseln gelös't worden. Die Nonnen trugen die Leiche ihrer einstigen Schwester in die Klostermauern heim.
Emil kehrte nach Frankreich zurück. Er brachte sein Leben einsam und in Erinnerung an die edelste Freundschaft, an die uneigennützigste, keuscheste Liebe hin. Sein Name glänzt noch jetzt als der eines der würdigsten Priester der Kunst.
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Zitationshilfe: | Ungern-Sternberg, Alexander von: Scholastika. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–102. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ungern_scholastika_1910/104>, abgerufen am 28.07.2024. |