[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene einsprechen/ als die Kühnheit mässigen:Denn wir sehen täglich/ daß es weniger Mühe giebt eine hitzige Armee/ die zum Treffen eilet/ zurück zuhalten/ als erschreckte Truppen wieder zuversichern. Jch will hier nicht reden von der Furcht Ein General zu alten Zeiten wolte/ umb zu-
Der vollkommene einſprechen/ als die Kuͤhnheit maͤſſigen:Denn wir ſehen taͤglich/ daß es weniger Muͤhe giebt eine hitzige Armee/ die zum Treffen eilet/ zuruͤck zuhalten/ als erſchreckte Truppen wieder zuverſichern. Jch will hier nicht reden von der Furcht Ein General zu alten Zeiten wolte/ umb zu-
<TEI> <text> <body> <div n="3"> <p><pb facs="#f0096" n="80"/><fw place="top" type="header">Der vollkommene</fw><lb/> einſprechen/ als die Kuͤhnheit maͤſſigen:<lb/> Denn wir ſehen taͤglich/ daß es weniger<lb/> Muͤhe giebt eine hitzige Armee/ die zum<lb/> Treffen eilet/ zuruͤck zuhalten/ als erſchreckte<lb/> Truppen wieder zuverſichern.</p><lb/> <p>Jch will hier nicht reden von der Furcht<lb/> deß Todes/ nach dem ich davon geſagt/ da<lb/> ich von dem Abſcheu handelte/ allein ich wil<lb/> eines andern ſchreckens/ welches auch nicht<lb/> mehr dann allzugroß iſt/ gedencken. Das<lb/> iſt das jenige/ welches von dem Aberglau-<lb/> ben gezeuget wird; ohne die Jrrthuͤmer/<lb/> welche die Ruhe der Seelen zerſtoͤren koͤn-<lb/> nen/ anzuziehen/ darff ich nur ſagen/ daß<lb/> eine ſchlechte Wirckung der Natur ſehr offt<lb/> gantzen Armeen und gantzen Voͤlckern eine<lb/> Furcht einzujagen vermocht. Eine Finſter-<lb/> nuͤß/ ein Erdbeben/ eine abſcheuliche Ge-<lb/> burt/ werden eine unmenſchliche Menge<lb/> Menſchen erſchrecken koͤnnen. Und gleich-<lb/> wohl wird ein Mann/ ſo deren warhaffte<lb/> Urſache weiß/ nicht allein ſich nicht davor<lb/> fuͤrchten/ ſondern auch noch diejenigen Per-<lb/> ſonen/ ſo unter ſeinem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Commando</hi></hi> ſtehen/<lb/> mit Geſchickligkeit wieder wiſſen zum<lb/> Stande zubringen.</p><lb/> <p>Ein General zu alten Zeiten wolte/ umb<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zu-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0096]
Der vollkommene
einſprechen/ als die Kuͤhnheit maͤſſigen:
Denn wir ſehen taͤglich/ daß es weniger
Muͤhe giebt eine hitzige Armee/ die zum
Treffen eilet/ zuruͤck zuhalten/ als erſchreckte
Truppen wieder zuverſichern.
Jch will hier nicht reden von der Furcht
deß Todes/ nach dem ich davon geſagt/ da
ich von dem Abſcheu handelte/ allein ich wil
eines andern ſchreckens/ welches auch nicht
mehr dann allzugroß iſt/ gedencken. Das
iſt das jenige/ welches von dem Aberglau-
ben gezeuget wird; ohne die Jrrthuͤmer/
welche die Ruhe der Seelen zerſtoͤren koͤn-
nen/ anzuziehen/ darff ich nur ſagen/ daß
eine ſchlechte Wirckung der Natur ſehr offt
gantzen Armeen und gantzen Voͤlckern eine
Furcht einzujagen vermocht. Eine Finſter-
nuͤß/ ein Erdbeben/ eine abſcheuliche Ge-
burt/ werden eine unmenſchliche Menge
Menſchen erſchrecken koͤnnen. Und gleich-
wohl wird ein Mann/ ſo deren warhaffte
Urſache weiß/ nicht allein ſich nicht davor
fuͤrchten/ ſondern auch noch diejenigen Per-
ſonen/ ſo unter ſeinem Commando ſtehen/
mit Geſchickligkeit wieder wiſſen zum
Stande zubringen.
Ein General zu alten Zeiten wolte/ umb
zu-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |