[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Welt Mann. men/ daß wir nicht solchen Personen geben/die unsrer Wohlthaten gantz unwerth sind; und woferne sie derselben werth sind/ müs- sen wir unsere Geschencke wohl abpassen nach ihrem und nach unserm Stande. Ein Printz muß viel herrlichere Geschencke thun als ein Edelman/ gleichwohl muß er auch seine Wohlthaten nicht ohne Unterschied außschütten/ und einen schlechten Solda- ten eben als einen General beschencken. Ein Cynischer Weltweiser/ als er den Antigonus erledigte sich darmit gar artlich stande B 4
Welt Mann. men/ daß wir nicht ſolchen Perſonen geben/die unſrer Wohlthaten gantz unwerth ſind; und woferne ſie derſelben werth ſind/ muͤſ- ſen wir unſere Geſchencke wohl abpaſſen nach ihrem und nach unſerm Stande. Ein Printz muß viel herꝛlichere Geſchencke thun als ein Edelman/ gleichwohl muß er auch ſeine Wohlthaten nicht ohne Unterſchied außſchuͤtten/ und einen ſchlechten Solda- ten eben als einen General beſchencken. Ein Cyniſcher Weltweiſer/ als er den Antigonus erledigte ſich darmit gar artlich ſtande B 4
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Welt Mann.
men/ daß wir nicht ſolchen Perſonen geben/
die unſrer Wohlthaten gantz unwerth ſind;
und woferne ſie derſelben werth ſind/ muͤſ-
ſen wir unſere Geſchencke wohl abpaſſen
nach ihrem und nach unſerm Stande. Ein
Printz muß viel herꝛlichere Geſchencke thun
als ein Edelman/ gleichwohl muß er auch
ſeine Wohlthaten nicht ohne Unterſchied
außſchuͤtten/ und einen ſchlechten Solda-
ten eben als einen General beſchencken.
Ein Cyniſcher Weltweiſer/ als er den
Koͤnig Antigonus umb einen Heller bat/
welches ein Geſchenck war/ ſo mit der Ar-
muth/ davon er ſein Handwerck machte/
gnugſam uͤbereinſtimmete/ antwortet An-
tigonus, das waͤre alzuwenig vor einen
Koͤnig. Ja ſo gib mir ein Talent/
(600. Rthlr.) ſagte der Weltweiſe hin-
wiederumb. Ja das iſt zuviel vor ei-
nen Cyniſchen/ ſchloſſe endlich der
Printz.
Antigonus erledigte ſich darmit gar artlich
von der Ungeſtuͤmigkeit deß Weltweiſen:
Aber ich glaube auch/ er haͤtte beſſer gethan/
wann er ihm hernach etwas gegeben haͤtte/
ſeinem Stande und deß Weltweiſen Zu-
ſtande
B 4
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/47>, abgerufen am 08.07.2024. |