[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene nen Augenblick umb ihn abzusetzen/ es gibtdem Rade nur einen Stoß und stürtzet ihn herab von dem Orte/ auff welchen es ihn vielleicht nicht erhoben hätte/ wann es nicht gewolt/ daß sein Fall desto gefährlicher seyn solte. Was den Reichthum belanget/ den Die Gesundheit/ ich bekenne es/ ist nö- Aber daß ich euch nicht auffhalte in einer ein
Der vollkommene nen Augenblick umb ihn abzuſetzen/ es gibtdem Rade nur einen Stoß und ſtuͤrtzet ihn herab von dem Orte/ auff welchen es ihn vielleicht nicht erhoben haͤtte/ wann es nicht gewolt/ daß ſein Fall deſto gefaͤhrlicher ſeyn ſolte. Was den Reichthum belanget/ den Die Geſundheit/ ich bekenne es/ iſt noͤ- Aber daß ich euch nicht auffhalte in einer ein
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Der vollkommene
nen Augenblick umb ihn abzuſetzen/ es gibt
dem Rade nur einen Stoß und ſtuͤrtzet ihn
herab von dem Orte/ auff welchen es ihn
vielleicht nicht erhoben haͤtte/ wann es nicht
gewolt/ daß ſein Fall deſto gefaͤhrlicher ſeyn
ſolte.
Was den Reichthum belanget/ den
koͤnnen wir vor unſer hoͤchſtes Gut nicht
halten/ nicht nur weil er ſich mit Muͤhe er-
werben und behalten laͤſt/ wie der meiſte
Theil der andern Guͤter/ ſondern weil er
nicht anders iſt/ eigentlich zureden/ als ein
Mittel/ durch welches wir die Dinge/ ſo
wir noͤthig haben/ herbey ſchaffen koͤnnen:
alſo daß er weniger gilt/ als die Guͤter/ vor
welche wir ihn taͤglich außgeben.
Die Geſundheit/ ich bekenne es/ iſt noͤ-
thig zur Gluͤckſeeligkeit/ die wir ſuchen; al-
lein man muß auch mitein ſtimmen und ſa-
gen/ daß ſie allein nicht gnug iſt/ umb uns
gluͤckſeelig zumachen/ dieweil wir alle Tage
ſehen/ daß Leute/ die friſch und geſund ſeyn/
gleichwol ſehr elend ſind.
Aber daß ich euch nicht auffhalte in einer
Materie/ die ſo wohl von den alten als von
den neuen Weltweiſen ſehr weitlaͤufftig
außgefuͤhret worden/ wil ich nur ſagen/ daß
ein
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