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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Der vollkommene
chen. Einer von den Frantzösischen heuti-
gen Geschicht-Schreibern erzehlet/ wie ein
König von Franckreich/ eben als er fertig
gestanden eine Schlacht zuliefern/ zu seinen
Soldaten diese wenige Worte gehalten:
Meine Freunde/ ich bineuer König/
und ihr seyd Frantzosen.
Diese wenige
Wort greiffen trefflich weit umb sich.
Dann wer solte doch endlich nicht Lust ha-
ben sich sehen zulassen/ wann er gleich jetzt
in seines Printzen Gegenwart fechten soll?
Und kan man verzagt seyn/ wann man sich
erinnert/ daß man unter einer kriegerischen
und tapffern Nation geboren ist? Jch wil
nicht sagen/ daß die vortrefflichsten Genera-
len ihren Völckern allezeit zugesprochen.
Alexander ließ es fast niemals daran fehlen.
Und so ich hier keinen von dergleichen Dis-
coursen
beytrage/ die man entweder wann
man den Feind anfallen oder auch wann
man sich gegen ihn vertheidigen wil/ zuhal-
ten pflegt/ so geschichts deßwegen/ weil man
deren viel bey den Geschicht-Schreibern
und absonderlich bey Tito Livio kan nach-
schlagen.

Es kan auch bißweilen so gar ein kurtz-

weiliger

Der vollkommene
chen. Einer von den Frantzoͤſiſchen heuti-
gen Geſchicht-Schreibern erzehlet/ wie ein
Koͤnig von Franckreich/ eben als er fertig
geſtanden eine Schlacht zuliefern/ zu ſeinen
Soldaten dieſe wenige Worte gehalten:
Meine Freunde/ ich bineuer Koͤnig/
und ihr ſeyd Frantzoſen.
Dieſe wenige
Wort greiffen trefflich weit umb ſich.
Dann wer ſolte doch endlich nicht Luſt ha-
ben ſich ſehen zulaſſen/ wann er gleich jetzt
in ſeines Printzen Gegenwart fechten ſoll?
Und kan man verzagt ſeyn/ wann man ſich
erinnert/ daß man unter einer kriegeriſchen
und tapffern Nation geboren iſt? Jch wil
nicht ſagen/ daß die vortrefflichſten Genera-
len ihren Voͤlckern allezeit zugeſprochen.
Alexander ließ es faſt niemals daran fehlen.
Und ſo ich hier keinen von dergleichen Diſ-
courſen
beytrage/ die man entweder wann
man den Feind anfallen oder auch wann
man ſich gegen ihn vertheidigen wil/ zuhal-
ten pflegt/ ſo geſchichts deßwegen/ weil man
deren viel bey den Geſchicht-Schreibern
und abſonderlich bey Tito Livio kan nach-
ſchlagen.

Es kan auch bißweilen ſo gar ein kurtz-

weiliger
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[162/0178] Der vollkommene chen. Einer von den Frantzoͤſiſchen heuti- gen Geſchicht-Schreibern erzehlet/ wie ein Koͤnig von Franckreich/ eben als er fertig geſtanden eine Schlacht zuliefern/ zu ſeinen Soldaten dieſe wenige Worte gehalten: Meine Freunde/ ich bineuer Koͤnig/ und ihr ſeyd Frantzoſen. Dieſe wenige Wort greiffen trefflich weit umb ſich. Dann wer ſolte doch endlich nicht Luſt ha- ben ſich ſehen zulaſſen/ wann er gleich jetzt in ſeines Printzen Gegenwart fechten ſoll? Und kan man verzagt ſeyn/ wann man ſich erinnert/ daß man unter einer kriegeriſchen und tapffern Nation geboren iſt? Jch wil nicht ſagen/ daß die vortrefflichſten Genera- len ihren Voͤlckern allezeit zugeſprochen. Alexander ließ es faſt niemals daran fehlen. Und ſo ich hier keinen von dergleichen Diſ- courſen beytrage/ die man entweder wann man den Feind anfallen oder auch wann man ſich gegen ihn vertheidigen wil/ zuhal- ten pflegt/ ſo geſchichts deßwegen/ weil man deren viel bey den Geſchicht-Schreibern und abſonderlich bey Tito Livio kan nach- ſchlagen. Es kan auch bißweilen ſo gar ein kurtz- weiliger

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/178>, abgerufen am 22.11.2024.