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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Welt-Mann.
Schlacht angienge/ sich von ferne auff ei-
ner Höhe sehen zulassen/ und sich zustellen/
als wolten sie dem Feinde einhauen. Biß-
weilen zwinget man die aller furchtsamsten
tapffer zufechten/ indem sie Ordre gaben/ als
vor Zeiten Philippus von Macedonien
that/ alle die jenigen/ so außreissen wollen/
niederzustossen. Man hat offt eine Stan-
darte mitten unter die Feinde geschmissen/
umb die Leute/ so Ehre und Ruhm lieben/
anzureizen/ daß sie selbige wieder holen; und
wann die Verweisungen picquiren und
Muth geben/ sich hinführo besser zuhalten/
so gelanget man bißweilen zu eben diesem
Zweck/ dadurch/ daß man sich nichts mer-
cken läst von der Zaghafftigkeit der Trup-
pen/ denen man wil einen Muth zusprechen.
Hannibal/ als er sahe/ daß eine von seinen
Squadronen wiche/ und die Flucht neh-
men wolte/ jagte er alsofort auff sie loß/ und
stelte sich an die Spitze dieser erschrockenen
Africaner mit diesen Worten: Wo wollet
ihr hinauß/ Freunde? das ist nicht der rechte
Weg/ da ihr am nechsten auff den Feind
kommen könnet: Folget mir/ wir wollen ih-
nen nicht allein bald auff dem Nacken seyn;

son-
G 7

Welt-Mann.
Schlacht angienge/ ſich von ferne auff ei-
ner Hoͤhe ſehen zulaſſen/ und ſich zuſtellen/
als wolten ſie dem Feinde einhauen. Biß-
weilen zwinget man die aller furchtſamſten
tapffer zufechten/ indem ſie Ordre gaben/ als
vor Zeiten Philippus von Macedonien
that/ alle die jenigen/ ſo außreiſſen wollen/
niederzuſtoſſen. Man hat offt eine Stan-
darte mitten unter die Feinde geſchmiſſen/
umb die Leute/ ſo Ehre und Ruhm lieben/
anzureizen/ daß ſie ſelbige wieder holen; und
wann die Verweiſungen picquiren und
Muth geben/ ſich hinfuͤhro beſſer zuhalten/
ſo gelanget man bißweilen zu eben dieſem
Zweck/ dadurch/ daß man ſich nichts mer-
cken laͤſt von der Zaghafftigkeit der Trup-
pen/ denen man wil einen Muth zuſprechen.
Hannibal/ als er ſahe/ daß eine von ſeinen
Squadronen wiche/ und die Flucht neh-
men wolte/ jagte er alſofort auff ſie loß/ und
ſtelte ſich an die Spitze dieſer erſchrockenen
Africaner mit dieſen Worten: Wo wollet
ihr hinauß/ Freunde? das iſt nicht der rechte
Weg/ da ihr am nechſten auff den Feind
kommen koͤnnet: Folget mir/ wir wollen ih-
nen nicht allein bald auff dem Nacken ſeyn;

ſon-
G 7
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[157/0173] Welt-Mann. Schlacht angienge/ ſich von ferne auff ei- ner Hoͤhe ſehen zulaſſen/ und ſich zuſtellen/ als wolten ſie dem Feinde einhauen. Biß- weilen zwinget man die aller furchtſamſten tapffer zufechten/ indem ſie Ordre gaben/ als vor Zeiten Philippus von Macedonien that/ alle die jenigen/ ſo außreiſſen wollen/ niederzuſtoſſen. Man hat offt eine Stan- darte mitten unter die Feinde geſchmiſſen/ umb die Leute/ ſo Ehre und Ruhm lieben/ anzureizen/ daß ſie ſelbige wieder holen; und wann die Verweiſungen picquiren und Muth geben/ ſich hinfuͤhro beſſer zuhalten/ ſo gelanget man bißweilen zu eben dieſem Zweck/ dadurch/ daß man ſich nichts mer- cken laͤſt von der Zaghafftigkeit der Trup- pen/ denen man wil einen Muth zuſprechen. Hannibal/ als er ſahe/ daß eine von ſeinen Squadronen wiche/ und die Flucht neh- men wolte/ jagte er alſofort auff ſie loß/ und ſtelte ſich an die Spitze dieſer erſchrockenen Africaner mit dieſen Worten: Wo wollet ihr hinauß/ Freunde? das iſt nicht der rechte Weg/ da ihr am nechſten auff den Feind kommen koͤnnet: Folget mir/ wir wollen ih- nen nicht allein bald auff dem Nacken ſeyn; ſon- G 7

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/173>, abgerufen am 25.11.2024.