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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Der vollkommene
cke vorstrecken möge. Nichts ist so anmu-
thig/ es fällt auch nichts den Leuten tieffer
in das Hertz/ als diese unversehene Ant-
worten. Und wir können das nicht strei-
ten/ daß solche Köpffe so die Gabe haben
mit dergleichen subtilen Schwäncken zube-
lustigen/ etwas mehr als gemein im Schil-
de führen. Gewiß ist es/ daß man wohl
muß Acht haben/ gegen wem man derglei-
chen Pfeile abschiessen dürffe. Die unglück-
seeligen und die bösen Leute muß man da-
mit allezeit verschonet lassen/ dieweil jene
eher Mitleiden verdienen/ als solchen
Schertz: ein böser Vogel aber anders
Theils eine rauhere Straffe verdienet/ und
muß man sich vergnügen einen Abscheu vor
seinen Bubenstücken zuhaben/ umb so viel
destoweniger muß man davon Gelegenheit
andere zuergetzen nehmen. Man muß sich
auch ein Gewissen machen die Leute von
Frömmigkeit und die erbaren Frauen an-
zugreiffen. Die Ruhmsüchtigen sind ei-
gentlich die jenigen Personen/ an die man
sich machen muß/ dieweil die Eitelkeit ge-
meiniglich bey jederman verhasset ist/ und
billig verdienet/ daß man sie ein wenig her-
umb nimbt. Die Vortrefflichkeit der kurtz-

weili-

Der vollkommene
cke vorſtrecken moͤge. Nichts iſt ſo anmu-
thig/ es faͤllt auch nichts den Leuten tieffer
in das Hertz/ als dieſe unverſehene Ant-
worten. Und wir koͤnnen das nicht ſtrei-
ten/ daß ſolche Koͤpffe ſo die Gabe haben
mit dergleichen ſubtilen Schwaͤncken zube-
luſtigen/ etwas mehr als gemein im Schil-
de fuͤhren. Gewiß iſt es/ daß man wohl
muß Acht haben/ gegen wem man derglei-
chen Pfeile abſchieſſen duͤrffe. Die ungluͤck-
ſeeligen und die boͤſen Leute muß man da-
mit allezeit verſchonet laſſen/ dieweil jene
eher Mitleiden verdienen/ als ſolchen
Schertz: ein boͤſer Vogel aber anders
Theils eine rauhere Straffe verdienet/ und
muß man ſich vergnuͤgen einen Abſcheu vor
ſeinen Bubenſtuͤcken zuhaben/ umb ſo viel
deſtoweniger muß man davon Gelegenheit
andere zuergetzen nehmen. Man muß ſich
auch ein Gewiſſen machen die Leute von
Froͤmmigkeit und die erbaren Frauen an-
zugreiffen. Die Ruhmſuͤchtigen ſind ei-
gentlich die jenigen Perſonen/ an die man
ſich machen muß/ dieweil die Eitelkeit ge-
meiniglich bey jederman verhaſſet iſt/ und
billig verdienet/ daß man ſie ein wenig her-
umb nimbt. Die Vortrefflichkeit der kurtz-

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[126/0142] Der vollkommene cke vorſtrecken moͤge. Nichts iſt ſo anmu- thig/ es faͤllt auch nichts den Leuten tieffer in das Hertz/ als dieſe unverſehene Ant- worten. Und wir koͤnnen das nicht ſtrei- ten/ daß ſolche Koͤpffe ſo die Gabe haben mit dergleichen ſubtilen Schwaͤncken zube- luſtigen/ etwas mehr als gemein im Schil- de fuͤhren. Gewiß iſt es/ daß man wohl muß Acht haben/ gegen wem man derglei- chen Pfeile abſchieſſen duͤrffe. Die ungluͤck- ſeeligen und die boͤſen Leute muß man da- mit allezeit verſchonet laſſen/ dieweil jene eher Mitleiden verdienen/ als ſolchen Schertz: ein boͤſer Vogel aber anders Theils eine rauhere Straffe verdienet/ und muß man ſich vergnuͤgen einen Abſcheu vor ſeinen Bubenſtuͤcken zuhaben/ umb ſo viel deſtoweniger muß man davon Gelegenheit andere zuergetzen nehmen. Man muß ſich auch ein Gewiſſen machen die Leute von Froͤmmigkeit und die erbaren Frauen an- zugreiffen. Die Ruhmſuͤchtigen ſind ei- gentlich die jenigen Perſonen/ an die man ſich machen muß/ dieweil die Eitelkeit ge- meiniglich bey jederman verhaſſet iſt/ und billig verdienet/ daß man ſie ein wenig her- umb nimbt. Die Vortrefflichkeit der kurtz- weili-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/142>, abgerufen am 24.11.2024.