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Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

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Das IV. Capitul
So soll die Teuts ock seyn: das is nit bonne Maniere,
Das ist nit bon Cretien, wenn sie so schlimm tractiere.
Mon Dieu! Die Herr Fransos! Js Teuts Victorieux,
So ist sie gantz Barbar, Cruel, Horrible, böß:
Daß ab bey Chiari die gut Fransos erfahren.
Er sagte su die Teuts, die Aut gans zu bewahren:
O Monsieur Allemand, o pour l' amour de Dieu

Quartier, mon Allemand, fällt er gar auf der Knye.
O Futtre Allemand, er schreyt: Goff weg, schieß nieder,

Schlag todt die Unsfut, Schelm, Fransos Marode Brüder.
Daß dick die Schinder ol, daß dick Daußsafferment,
Du Und, du Bestie, daß dick die Encker schänd!
Eugenius.
Auf diese lange Klag weiß ich sonst nichts zu sagen,
Als daß so lang die Welt noch wird Frantzosen tragen,
Kein Fried auf Erden sey Setzt immer auf die Hüt,
So trutzig als ihr könt; Wir sind des Pralens müd.
Man kan es nicht so arg mit euch Frantzosen treiben,
Man wird den grösten Rest euch dennoch schuldig bleiben.
Jn Summa: Wessen ihr uns Teutsche klaget an:
Hätt ihrs uns können thun, ihr hättets auch gethan.
Villeroy.
Es ist dock nit Manier, ock nit Raison de Guerre.
Eugenius.
Macht mir von diesem nicht ein alberes Geplerre.
Villeroy.
Man mack ock Prisoniers, so mack es die Fransos.
Eugenius.
Man spricht von dieser Ehr, bey uns nit sonders groß.
Villeroy.
Wann die Fransos marchir, und stellt sich in Bataille.
So ält die Teuts sie nur wie Futtre und Canaille
Kikrikik, o die Spott! Laufft mit so ringen Auffen,
Wie tausend Teubel su, laßt gein Fransoß versnauffen
Aut ihm die Leib entzwey, wie mit der Encker-Schwerdt:
Serspalt sie ihm die Goff, wie Wolff die Schaafe scheert.
Als
Das IV. Capitul
So ſoll die Teutſ ock ſeyn: das is nit bonne Maniere,
Das iſt nit bon Cretien, wenn ſie ſo ſchlimm tractiere.
Mon Dieu! Die Herr Franſos! Js Teutſ Victorieux,
So iſt ſie gantz Barbar, Cruel, Horrible, boͤß:
Daß ab bey Chiari die gut Franſos erfahren.
Er ſagte ſu die Teutſ, die Aut gans zu bewahren:
O Monſieur Allemand, o pour l’ amour de Dieu

Quartier, mon Allemand, faͤllt er gar auf der Knye.
O Futtre Allemand, er ſchreyt: Goff weg, ſchieß nieder,

Schlag todt die Unsfut, Schelm, Franſos Marode Bruͤder.
Daß dick die Schinder ol, daß dick Daußſafferment,
Du Und, du Beſtie, daß dick die Encker ſchaͤnd!
Eugenius.
Auf dieſe lange Klag weiß ich ſonſt nichts zu ſagen,
Als daß ſo lang die Welt noch wird Frantzoſen tragen,
Kein Fried auf Erden ſey Setzt immer auf die Huͤt,
So trutzig als ihr koͤnt; Wir ſind des Pralens muͤd.
Man kan es nicht ſo arg mit euch Frantzoſen treiben,
Man wird den groͤſten Reſt euch dennoch ſchuldig bleiben.
Jn Summa: Weſſen ihr uns Teutſche klaget an:
Haͤtt ihrs uns koͤnnen thun, ihr haͤttets auch gethan.
Villeroy.
Es iſt dock nit Manier, ock nit Raiſon de Guerre.
Eugenius.
Macht mir von dieſem nicht ein alberes Geplerre.
Villeroy.
Man mack ock Priſoniers, ſo mack es die Franſos.
Eugenius.
Man ſpricht von dieſer Ehr, bey uns nit ſonders groß.
Villeroy.
Wann die Franſos marchir, und ſtellt ſich in Bataille.
So aͤlt die Teutſ ſie nur wie Futtre und Canaille
Kikrikik, o die Spott! Laufft mit ſo ringen Auffen,
Wie tauſend Teubel ſu, laßt gein Franſoß verſnauffen
Aut ihm die Leib entzwey, wie mit der Encker-Schwerdt:
Serſpalt ſie ihm die Goff, wie Wolff die Schaafe ſcheert.
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[88/0092] Das IV. Capitul So ſoll die Teutſ ock ſeyn: das is nit bonne Maniere, Das iſt nit bon Cretien, wenn ſie ſo ſchlimm tractiere. Mon Dieu! Die Herr Franſos! Js Teutſ Victorieux, So iſt ſie gantz Barbar, Cruel, Horrible, boͤß: Daß ab bey Chiari die gut Franſos erfahren. Er ſagte ſu die Teutſ, die Aut gans zu bewahren: O Monſieur Allemand, o pour l’ amour de Dieu Quartier, mon Allemand, faͤllt er gar auf der Knye. O Futtre Allemand, er ſchreyt: Goff weg, ſchieß nieder, Schlag todt die Unsfut, Schelm, Franſos Marode Bruͤder. Daß dick die Schinder ol, daß dick Daußſafferment, Du Und, du Beſtie, daß dick die Encker ſchaͤnd! Eugenius. Auf dieſe lange Klag weiß ich ſonſt nichts zu ſagen, Als daß ſo lang die Welt noch wird Frantzoſen tragen, Kein Fried auf Erden ſey Setzt immer auf die Huͤt, So trutzig als ihr koͤnt; Wir ſind des Pralens muͤd. Man kan es nicht ſo arg mit euch Frantzoſen treiben, Man wird den groͤſten Reſt euch dennoch ſchuldig bleiben. Jn Summa: Weſſen ihr uns Teutſche klaget an: Haͤtt ihrs uns koͤnnen thun, ihr haͤttets auch gethan. Villeroy. Es iſt dock nit Manier, ock nit Raiſon de Guerre. Eugenius. Macht mir von dieſem nicht ein alberes Geplerre. Villeroy. Man mack ock Priſoniers, ſo mack es die Franſos. Eugenius. Man ſpricht von dieſer Ehr, bey uns nit ſonders groß. Villeroy. Wann die Franſos marchir, und ſtellt ſich in Bataille. So aͤlt die Teutſ ſie nur wie Futtre und Canaille Kikrikik, o die Spott! Laufft mit ſo ringen Auffen, Wie tauſend Teubel ſu, laßt gein Franſoß verſnauffen Aut ihm die Leib entzwey, wie mit der Encker-Schwerdt: Serſpalt ſie ihm die Goff, wie Wolff die Schaafe ſcheert. Als

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Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/92>, abgerufen am 27.11.2024.