Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.von den Generibus der Verse. Villeroy. Allons par force! Ha! Ha! Was mak dock die Fransose?Ats gein Courage mehr? Steckt in die Teuse Ose Jtzt viel ein grösrer Mut? Die halte Catinat Par Dieu! ist gar Foutu; Er gommt er gar zu spat. Eugenius. Monsieur de Villeroy ist, wie ich hör, gekommen,Der Namur vor entsetzt, hat sich nun vorgenommen Auch in Jtalien zu zeigen seinen Muth, Wie wagt der theure Held so liederlich sein Blut? Villeroy. Morbleu! Was mak die Teuts? Jk ab der Goff serstossen.Das iß nit gut Manier, o futtre schlimme Possen: Sie at mir eine Brill auf meine Nas gesteckt, Jch ät er nit geglaubt, daß er die Sähn so bleckt. Eugenius. Ha! Monsieur Villeroy, wir, die zusammen kamen,Wir wollen auf dem Bret, wir wollen auf der Damen Einander jagen um; sonst wird die Zeit zulang; Vielleicht kan hier ein Stein dem andern machen bang. Villeroy. Pardon, mon Prince, Pardon, Jhr müßt nit so anpackenDie Nobles gens Franeois; Jhr müßt is nit so macken: Das ist brutalite, der Teuts Mann ist sonst gut, Er sagt: O bon Fransos! Behalt er du dein Blut. Eugenius. Jch komm aus Ungarn erst, und hab in SiebenbürgenNichts anders sonst gelernt, als Säbeln, Hauen, Würgen. Weil nun Frantzos und Türck wie Brüder sind vereint, So scher' ich billig sie, wie andre Christen-Feind. Villeroy. Pardon mon Prince glaub mir: Wann die Fransos angreiffenMit die Deg' in der And, wenn sie die Chappeaux streiffen Und trotzig drucken ein, sie schrecken halle Welt; Sich ein Fransos galant und öflich dannock stellt. So F 5
von den Generibus der Verſe. Villeroy. Allons par force! Ha! Ha! Was mak dock die Franſoſe?Ats gein Courage mehr? Steckt in die Teuſe Oſe Jtzt viel ein groͤſrer Mut? Die halte Catinat Par Dieu! iſt gar Foutu; Er gommt er gar zu ſpat. Eugenius. Monſieur de Villeroy iſt, wie ich hoͤr, gekommen,Der Namur vor entſetzt, hat ſich nun vorgenommen Auch in Jtalien zu zeigen ſeinen Muth, Wie wagt der theure Held ſo liederlich ſein Blut? Villeroy. Morbleu! Was mak die Teutſ? Jk ab der Goff ſerſtoſſen.Das iß nit gut Manier, ò futtre ſchlimme Poſſen: Sie at mir eine Brill auf meine Nas geſteckt, Jch aͤt er nit geglaubt, daß er die Saͤhn ſo bleckt. Eugenius. Ha! Monſieur Villeroy, wir, die zuſammen kamen,Wir wollen auf dem Bret, wir wollen auf der Damen Einander jagen um; ſonſt wird die Zeit zulang; Vielleicht kan hier ein Stein dem andern machen bang. Villeroy. Pardon, mon Prince, Pardon, Jhr muͤßt nit ſo anpackenDie Nobles gens Franęois; Jhr muͤßt is nit ſo macken: Das iſt brutalité, der Teutſ Mann iſt ſonſt gut, Er ſagt: O bon Franſos! Behalt er du dein Blut. Eugenius. Jch komm aus Ungarn erſt, und hab in SiebenbuͤrgenNichts anders ſonſt gelernt, als Saͤbeln, Hauen, Wuͤrgen. Weil nun Frantzos und Tuͤrck wie Bruͤder ſind vereint, So ſcher’ ich billig ſie, wie andre Chriſten-Feind. Villeroy. Pardon mon Prince glaub mir: Wann die Franſos angreiffenMit die Deg’ in der And, wenn ſie die Chappeaux ſtreiffen Und trotzig drucken ein, ſie ſchrecken halle Welt; Sich ein Franſos galant und oͤflich dannock ſtellt. So F 5
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Jtzt viel ein groͤſrer Mut? Die halte Catinat
Par Dieu! iſt gar Foutu; Er gommt er gar zu ſpat.
Eugenius.
Monſieur de Villeroy iſt, wie ich hoͤr, gekommen,
Der Namur vor entſetzt, hat ſich nun vorgenommen
Auch in Jtalien zu zeigen ſeinen Muth,
Wie wagt der theure Held ſo liederlich ſein Blut?
Villeroy.
Morbleu! Was mak die Teutſ? Jk ab der Goff ſerſtoſſen.
Das iß nit gut Manier, ò futtre ſchlimme Poſſen:
Sie at mir eine Brill auf meine Nas geſteckt,
Jch aͤt er nit geglaubt, daß er die Saͤhn ſo bleckt.
Eugenius.
Ha! Monſieur Villeroy, wir, die zuſammen kamen,
Wir wollen auf dem Bret, wir wollen auf der Damen
Einander jagen um; ſonſt wird die Zeit zulang;
Vielleicht kan hier ein Stein dem andern machen bang.
Villeroy.
Pardon, mon Prince, Pardon, Jhr muͤßt nit ſo anpacken
Die Nobles gens Franęois; Jhr muͤßt is nit ſo macken:
Das iſt brutalité, der Teutſ Mann iſt ſonſt gut,
Er ſagt: O bon Franſos! Behalt er du dein Blut.
Eugenius.
Jch komm aus Ungarn erſt, und hab in Siebenbuͤrgen
Nichts anders ſonſt gelernt, als Saͤbeln, Hauen, Wuͤrgen.
Weil nun Frantzos und Tuͤrck wie Bruͤder ſind vereint,
So ſcher’ ich billig ſie, wie andre Chriſten-Feind.
Villeroy.
Pardon mon Prince glaub mir: Wann die Franſos angreiffen
Mit die Deg’ in der And, wenn ſie die Chappeaux ſtreiffen
Und trotzig drucken ein, ſie ſchrecken halle Welt;
Sich ein Franſos galant und oͤflich dannock ſtellt.
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