Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.von der Disposition. 4. Du hast mich den Professoribus auf Uni- versitäten recommendiret. 5. Du sorgest noch jetzo vor mein Glück. 6. Nimm vor dieses alles meinen Danck, mein Gebet, meinen Gehorsam an. 7. Absonderlich wünsche ich, daß deine Ehe möge gesegnet seyn. 8. GOtt segne ferner deine Verrichtungen bey der Jugend. Formula Finalis. Laß dir noch weiter meine Wohl- fart anbefohlen seyn. Wenn man nun solche Theses mit feinen Meditatio- 3. Welches ist die andere Gattung zu disponiren? Da man einen Syllogismum zur Disposition an- eine H 4
von der Diſpoſition. 4. Du haſt mich den Profeſſoribus auf Uni- verſitaͤten recommendiret. 5. Du ſorgeſt noch jetzo vor mein Gluͤck. 6. Nimm vor dieſes alles meinen Danck, mein Gebet, meinen Gehorſam an. 7. Abſonderlich wuͤnſche ich, daß deine Ehe moͤge geſegnet ſeyn. 8. GOtt ſegne ferner deine Verrichtungen bey der Jugend. Formula Finalis. Laß dir noch weiter meine Wohl- fart anbefohlen ſeyn. Wenn man nun ſolche Theſes mit feinen Meditatio- 3. Welches iſt die andere Gattung zu diſponiren? Da man einen Syllogiſmum zur Diſpoſition an- eine H 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item> <list> <pb facs="#f0121" n="117"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von der <hi rendition="#aq">Diſpoſition.</hi></hi> </fw><lb/> <item>4. Du haſt mich den <hi rendition="#aq">Profeſſoribus</hi> auf <hi rendition="#aq">Uni-<lb/> verſi</hi>taͤten <hi rendition="#aq">recommendi</hi>ret.</item><lb/> <item>5. Du ſorgeſt noch jetzo vor mein Gluͤck.</item><lb/> <item>6. Nimm vor dieſes alles meinen Danck,<lb/> mein Gebet, meinen Gehorſam an.</item><lb/> <item>7. Abſonderlich wuͤnſche ich, daß deine Ehe<lb/> moͤge geſegnet ſeyn.</item><lb/> <item>8. GOtt ſegne ferner deine Verrichtungen<lb/> bey der Jugend.</item> </list> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Formula Finalis.</hi> Laß dir noch weiter meine Wohl-<lb/> fart anbefohlen ſeyn.</item> </list><lb/> <p>Wenn man nun ſolche <hi rendition="#aq">Theſes</hi> mit feinen <hi rendition="#aq">Meditatio-</hi><lb/> nen, auch andern <hi rendition="#aq">Amplification</hi>en verſiehet, und ma-<lb/> nierlich ausredet, ſo wird das <hi rendition="#aq">Carmen</hi> gar ein gutes An-<lb/> ſehen gewinnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">3. Welches iſt die andere Gattung zu<lb/><hi rendition="#aq">diſponi</hi>ren?</hi> </head><lb/> <p>Da man einen <hi rendition="#aq">Syllogiſmum</hi> zur <hi rendition="#aq">Diſpoſition</hi> an-<lb/> wendet. Die <hi rendition="#aq">Concluſion</hi> haͤlt allemahlmein Haupt-<lb/> Werck in ſich, da ich entweder <hi rendition="#aq">gratuli</hi>re oder <hi rendition="#aq">condo-<lb/> li</hi>re. z. e. <hi rendition="#fr">Jch</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">gratuli</hi></hi><hi rendition="#fr">re zur Hoch zeit.</hi> Die <hi rendition="#aq">Minor<lb/> Propoſitio</hi> haͤlt eine <hi rendition="#aq">Ætiologie</hi> in ſich, welche ſaget,<lb/> warum dieſe <hi rendition="#aq">Concluſion</hi> ſtatt finde. z. e. Bey ge-<lb/> dachter <hi rendition="#aq">Concluſion</hi> waͤre dieſes die <hi rendition="#aq">Minor:</hi> <hi rendition="#fr">Sie ſind<lb/> mein</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Patron.</hi></hi> Und bey ſolcher <hi rendition="#aq">Minori</hi> haͤlt man ſich<lb/> am laͤngſten auf, weil darinnen die vornehmſten und<lb/><hi rendition="#aq">ſpeciale</hi>ſten Sachen vorkommen. Man pfleget auch<lb/> in derſelben nicht nur eine, ſondern viel Urſachen an-<lb/> zufuͤhren. z. e. Gedachter <hi rendition="#aq">Minor</hi> waͤre gleichſam<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw><fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0121]
von der Diſpoſition.
4. Du haſt mich den Profeſſoribus auf Uni-
verſitaͤten recommendiret.
5. Du ſorgeſt noch jetzo vor mein Gluͤck.
6. Nimm vor dieſes alles meinen Danck,
mein Gebet, meinen Gehorſam an.
7. Abſonderlich wuͤnſche ich, daß deine Ehe
moͤge geſegnet ſeyn.
8. GOtt ſegne ferner deine Verrichtungen
bey der Jugend.
Formula Finalis. Laß dir noch weiter meine Wohl-
fart anbefohlen ſeyn.
Wenn man nun ſolche Theſes mit feinen Meditatio-
nen, auch andern Amplificationen verſiehet, und ma-
nierlich ausredet, ſo wird das Carmen gar ein gutes An-
ſehen gewinnen.
3. Welches iſt die andere Gattung zu
diſponiren?
Da man einen Syllogiſmum zur Diſpoſition an-
wendet. Die Concluſion haͤlt allemahlmein Haupt-
Werck in ſich, da ich entweder gratulire oder condo-
lire. z. e. Jch gratulire zur Hoch zeit. Die Minor
Propoſitio haͤlt eine Ætiologie in ſich, welche ſaget,
warum dieſe Concluſion ſtatt finde. z. e. Bey ge-
dachter Concluſion waͤre dieſes die Minor: Sie ſind
mein Patron. Und bey ſolcher Minori haͤlt man ſich
am laͤngſten auf, weil darinnen die vornehmſten und
ſpecialeſten Sachen vorkommen. Man pfleget auch
in derſelben nicht nur eine, ſondern viel Urſachen an-
zufuͤhren. z. e. Gedachter Minor waͤre gleichſam
eine
H 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |