Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite
Das IV. Capitul
Cabbala Natur alissima sed minus usitata.
1.2.3.4.5.6.7.8.
A.B.C.D.E.F.G.H.
9.10.11.12.13.14.15.16.
I.K.L.M.N.O.P.Q.
17.18.19.20.21.22.23.24.
R.S.T.V.W.X.Y.Z.
37. Was ist nach den Cabbalistischen Versen
zu mercken?

Der Cubus, da man einen einzigen Vers so schrei-
bet, daß man ihn oben und unten, zur Rechten und zur
Lincken, die Quere und die Länge lesen kan. Es be-
ruhet aber nur alles auf der Schreib-Art, und würde
sich einer bey einem klugen Manne sehr prostituiren,
wenn er mit solcher [L]umperey aufgezogen käme.
Weßhalben wir uns auch gar nicht dabey verweilen
wollen.

38. Was kommt nach dem Cubo?

Das Jrr-Gedichte, sonst auch Dithyrambische
Verse genannt, da man allerhand Genera, ingleichen
kurtze und lange Zeilen unter einander setzet, auch die
Reime wunderlich unter einander mischet. z. e.

Armuth ist ein grosses Leyden,
Wenn einer keine Gelder hat,
So wird er von andern gar wenig geachtet;
Ein Armer muß fast immer unten liegen,
Bey Reichen find't er keine Statt,
Alle Bequemligkeit muß er vermeiden:
Dennoch hat er viel Vergnügen,
Wenn er nur als ein Christ nach GOttes Reiche trachtet.
39. Was
Das IV. Capitul
Cabbala Natur aliſſima ſed minus uſitata.
1.2.3.4.5.6.7.8.
A.B.C.D.E.F.G.H.
9.10.11.12.13.14.15.16.
I.K.L.M.N.O.P.Q.
17.18.19.20.21.22.23.24.
R.S.T.V.W.X.Y.Z.
37. Was iſt nach den Cabbaliſtiſchen Verſen
zu mercken?

Der Cubus, da man einen einzigen Vers ſo ſchrei-
bet, daß man ihn oben und unten, zur Rechten und zur
Lincken, die Quere und die Laͤnge leſen kan. Es be-
ruhet aber nur alles auf der Schreib-Art, und wuͤrde
ſich einer bey einem klugen Manne ſehr proſtituiren,
wenn er mit ſolcher [L]umperey aufgezogen kaͤme.
Weßhalben wir uns auch gar nicht dabey verweilen
wollen.

38. Was kommt nach dem Cubo?

Das Jrr-Gedichte, ſonſt auch Dithyrambiſche
Verſe genannt, da man allerhand Genera, ingleichen
kurtze und lange Zeilen unter einander ſetzet, auch die
Reime wunderlich unter einander miſchet. z. e.

Armuth iſt ein groſſes Leyden,
Wenn einer keine Gelder hat,
So wird er von andern gar wenig geachtet;
Ein Armer muß faſt immer unten liegen,
Bey Reichen find’t er keine Statt,
Alle Bequemligkeit muß er vermeiden:
Dennoch hat er viel Vergnuͤgen,
Wenn er nur als ein Chriſt nach GOttes Reiche trachtet.
39. Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0100" n="96"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitul</hi> </fw><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell cols="8"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cabbala Natur ali&#x017F;&#x017F;ima &#x017F;ed minus u&#x017F;itata.</hi> </hi> </cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>1.</cell>
              <cell>2.</cell>
              <cell>3.</cell>
              <cell>4.</cell>
              <cell>5.</cell>
              <cell>6.</cell>
              <cell>7.</cell>
              <cell>8.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell> <hi rendition="#aq">A.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">B.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">C.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">D.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">E.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">F.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">G.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">H.</hi> </cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>9.</cell>
              <cell>10.</cell>
              <cell>11.</cell>
              <cell>12.</cell>
              <cell>13.</cell>
              <cell>14.</cell>
              <cell>15.</cell>
              <cell>16.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell> <hi rendition="#aq">I.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">K.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">L.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">M.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">N.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">O.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">P.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">Q.</hi> </cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>17.</cell>
              <cell>18.</cell>
              <cell>19.</cell>
              <cell>20.</cell>
              <cell>21.</cell>
              <cell>22.</cell>
              <cell>23.</cell>
              <cell>24.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell> <hi rendition="#aq">R.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">S.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">T.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">V.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">W.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">X.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">Y.</hi> </cell>
              <cell> <hi rendition="#aq">Z.</hi> </cell>
            </row><lb/>
          </table>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">37. Was i&#x017F;t nach den <hi rendition="#aq">Cabbali&#x017F;ti</hi>&#x017F;chen Ver&#x017F;en<lb/>
zu mercken?</hi> </head><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#aq">Cubus,</hi> da man einen einzigen Vers &#x017F;o &#x017F;chrei-<lb/>
bet, daß man ihn oben und unten, zur Rechten und zur<lb/>
Lincken, die Quere und die La&#x0364;nge le&#x017F;en kan. Es be-<lb/>
ruhet aber nur alles auf der Schreib-Art, und wu&#x0364;rde<lb/>
&#x017F;ich einer bey einem klugen Manne &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">pro&#x017F;titui</hi>ren,<lb/>
wenn er mit &#x017F;olcher <supplied>L</supplied>umperey aufgezogen ka&#x0364;me.<lb/>
Weßhalben wir uns auch gar nicht dabey verweilen<lb/>
wollen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">38. Was kommt nach dem <hi rendition="#aq">Cubo</hi>?</hi> </head><lb/>
          <p>Das <hi rendition="#fr">Jrr-Gedichte,</hi> &#x017F;on&#x017F;t auch <hi rendition="#fr">Dithyrambi&#x017F;che</hi><lb/>
Ver&#x017F;e genannt, da man allerhand <hi rendition="#aq">Genera,</hi> ingleichen<lb/>
kurtze und lange Zeilen unter einander &#x017F;etzet, auch die<lb/>
Reime wunderlich unter einander mi&#x017F;chet. z. e.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Armuth i&#x017F;t ein gro&#x017F;&#x017F;es Leyden,</l><lb/>
            <l>Wenn einer keine Gelder hat,</l><lb/>
            <l>So wird er von andern gar wenig geachtet;</l><lb/>
            <l>Ein Armer muß fa&#x017F;t immer unten liegen,</l><lb/>
            <l>Bey Reichen find&#x2019;t er keine Statt,</l><lb/>
            <l>Alle Bequemligkeit muß er vermeiden:</l><lb/>
            <l>Dennoch hat er viel Vergnu&#x0364;gen,</l><lb/>
            <l>Wenn er nur als ein Chri&#x017F;t nach GOttes Reiche trachtet.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">39. Was</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0100] Das IV. Capitul Cabbala Natur aliſſima ſed minus uſitata. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. A. B. C. D. E. F. G. H. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. I. K. L. M. N. O. P. Q. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. R. S. T. V. W. X. Y. Z. 37. Was iſt nach den Cabbaliſtiſchen Verſen zu mercken? Der Cubus, da man einen einzigen Vers ſo ſchrei- bet, daß man ihn oben und unten, zur Rechten und zur Lincken, die Quere und die Laͤnge leſen kan. Es be- ruhet aber nur alles auf der Schreib-Art, und wuͤrde ſich einer bey einem klugen Manne ſehr proſtituiren, wenn er mit ſolcher Lumperey aufgezogen kaͤme. Weßhalben wir uns auch gar nicht dabey verweilen wollen. 38. Was kommt nach dem Cubo? Das Jrr-Gedichte, ſonſt auch Dithyrambiſche Verſe genannt, da man allerhand Genera, ingleichen kurtze und lange Zeilen unter einander ſetzet, auch die Reime wunderlich unter einander miſchet. z. e. Armuth iſt ein groſſes Leyden, Wenn einer keine Gelder hat, So wird er von andern gar wenig geachtet; Ein Armer muß faſt immer unten liegen, Bey Reichen find’t er keine Statt, Alle Bequemligkeit muß er vermeiden: Dennoch hat er viel Vergnuͤgen, Wenn er nur als ein Chriſt nach GOttes Reiche trachtet. 39. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/100
Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/100>, abgerufen am 22.11.2024.