Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.Distichen. An Apollo, den Schmetterling. Göttlicher Alpensohn, sey huldreich uns Epigrammen! Ueber der nächtlichen Kluft flatterst du, spielend im Glanz. Achill. 1. Durch der Schlachten Gewühl bist du stets sicher gewandelt, Aus Skamanders Gewog tratst du gerettet hervor; Als du der Jungfrau Hand empfiengst im Tempel des Friedens, Göttergleicher Achill! traf dich der tödtliche Pfeil. 2. Dort nun thronet Achill, ein Gott, in der Seligen Lande, Wogen umschlingen es; du, Göttin der Wogen, den Sohn. Helena. Soll ich furchtsames Weib des Krieges Furie heißen? Sucht doch tiefer den Grund! hat nicht der Apfel die Schuld? Diſtichen. An Apollo, den Schmetterling. Göttlicher Alpenſohn, ſey huldreich uns Epigrammen! Ueber der nächtlichen Kluft flatterſt du, ſpielend im Glanz. Achill. 1. Durch der Schlachten Gewühl biſt du ſtets ſicher gewandelt, Aus Skamanders Gewog tratſt du gerettet hervor; Als du der Jungfrau Hand empfiengſt im Tempel des Friedens, Göttergleicher Achill! traf dich der tödtliche Pfeil. 2. Dort nun thronet Achill, ein Gott, in der Seligen Lande, Wogen umſchlingen es; du, Göttin der Wogen, den Sohn. Helena. Soll ich furchtſames Weib des Krieges Furie heißen? Sucht doch tiefer den Grund! hat nicht der Apfel die Schuld? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0091" n="[85]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Diſtichen</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">An Apollo, den Schmetterling</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <l>Göttlicher Alpenſohn, ſey huldreich uns Epigrammen!</l><lb/> <l>Ueber der nächtlichen Kluft flatterſt du, ſpielend im Glanz.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Achill</hi>.</head><lb/> <div n="4"> <head>1.</head><lb/> <lg type="poem"> <l>Durch der Schlachten Gewühl biſt du ſtets ſicher gewandelt,</l><lb/> <l>Aus Skamanders Gewog tratſt du gerettet hervor;</l><lb/> <l>Als du der Jungfrau Hand empfiengſt im Tempel des Friedens,</l><lb/> <l>Göttergleicher Achill! traf dich der tödtliche Pfeil.</l> </lg> </div><lb/> <div n="4"> <head>2.</head><lb/> <lg type="poem"> <l>Dort nun thronet Achill, ein Gott, in der Seligen Lande,</l><lb/> <l>Wogen umſchlingen es; du, Göttin der Wogen, den Sohn.</l> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Helena</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <l>Soll ich furchtſames Weib des Krieges Furie heißen?</l><lb/> <l>Sucht doch tiefer den Grund! hat nicht der Apfel die Schuld?</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[85]/0091]
Diſtichen.
An Apollo, den Schmetterling.
Göttlicher Alpenſohn, ſey huldreich uns Epigrammen!
Ueber der nächtlichen Kluft flatterſt du, ſpielend im Glanz.
Achill.
1.
Durch der Schlachten Gewühl biſt du ſtets ſicher gewandelt,
Aus Skamanders Gewog tratſt du gerettet hervor;
Als du der Jungfrau Hand empfiengſt im Tempel des Friedens,
Göttergleicher Achill! traf dich der tödtliche Pfeil.
2.
Dort nun thronet Achill, ein Gott, in der Seligen Lande,
Wogen umſchlingen es; du, Göttin der Wogen, den Sohn.
Helena.
Soll ich furchtſames Weib des Krieges Furie heißen?
Sucht doch tiefer den Grund! hat nicht der Apfel die Schuld?
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