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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Und wird von schönen Händen dann
Das schöne Fleisch zerleget,
Das ist, was einem deutschen Mann
Gar süß das Herz beweget.
Gott Amor naht und lächelt still,
Und denkt: nur daß, wer küssen will,
Zuvor den Mund sich wische!
Ihr Freunde, tadle Keiner mich,
Daß ich von Schweinen singe!
Es knüpfen Kraftgedanken sich
Oft an geringe Dinge.
Ihr kennet jenes alte Wort,
Ihr wißt: es findet hier und dort
Ein Schwein auch eine Perle.

Und wird von ſchönen Händen dann
Das ſchöne Fleiſch zerleget,
Das iſt, was einem deutſchen Mann
Gar ſüß das Herz beweget.
Gott Amor naht und lächelt ſtill,
Und denkt: nur daß, wer küſſen will,
Zuvor den Mund ſich wiſche!
Ihr Freunde, tadle Keiner mich,
Daß ich von Schweinen ſinge!
Es knüpfen Kraftgedanken ſich
Oft an geringe Dinge.
Ihr kennet jenes alte Wort,
Ihr wißt: es findet hier und dort
Ein Schwein auch eine Perle.

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[73/0079] Und wird von ſchönen Händen dann Das ſchöne Fleiſch zerleget, Das iſt, was einem deutſchen Mann Gar ſüß das Herz beweget. Gott Amor naht und lächelt ſtill, Und denkt: nur daß, wer küſſen will, Zuvor den Mund ſich wiſche! Ihr Freunde, tadle Keiner mich, Daß ich von Schweinen ſinge! Es knüpfen Kraftgedanken ſich Oft an geringe Dinge. Ihr kennet jenes alte Wort, Ihr wißt: es findet hier und dort Ein Schwein auch eine Perle.

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/79>, abgerufen am 25.11.2024.